Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP)

MOdellierung (DE-)ZEntraler ENergiewenden: Wechselwirkungen, Koordination und Lösungsansätze aus systemorientierter Perspektive

Die TUB ist in mehreren Arbeitspaketen eingebunden, woraus sich mehrere Arbeitsschwerpunkte ableiten lassen. In AP1 wird eine gemeinsame Grundlage zusammen mit den Projektpartnern geschaffen, indem wissenschaftliche Vorarbeiten sowie Methoden aufbereitet und relevante Begriffe definierte werden.

Ein weiterer Schwerpunkt in AP2 ist die Weiterentwicklung der Methodik zur Abbildung des Flow-based Market Couplings (FBMC) in einem Strommarktmodell. FBMC bildet physikalische Netzrestriktionen im Marktergebnis akkurater ab als der bisher übliche NTC-Ansatz (Net Transfer Capacity) und führt so zu einem Wohlfahrtsgewinn durch eine effizientere Nutzung der Netzinfrastruktur. FBMC wird seit 2015 in der CWE-Region (Zentralwesteuropa) des Europäischen Strommarktes angewendet und soll ab Ende 2020 auf die CORE-Region ausgeweitet. Ziel ist es, diesen Marktkopplungsprozess adäquat in einem Fundamentalmodell zu implementieren, um Auswirkungen von unterschiedlichen Faktoren zu analysieren. Konkret sollen die Einflüsse von höheren Mengen an erneuerbaren Energien (EE), der Gestaltung der unsicheren Prognoseparameter, wechselnder regulatorischer Rahmenbedingungen und einer verstärkten Sektorenkopplung untersucht werden.

In AP4 soll untersucht werden, wie angesichts der Tatsache, dass sich der Strommarkt von einem eher zentralen System zu einem dezentralen System entwickelt, zukünftig regionale Märkte aussehen könnten. Dabei sollen verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten analysiert werden in Hinblick auf die Auswirkungen auf die Netzinfrastruktur sowie den zentralen Strommarkt. Dazu sollen bisher existierende Modelle an der TUB und dem DIW Berlin gekoppelt werden, die regionale Energiesysteme und Nutzung des Übertragungsnetzes detailliert abbilden.

In AP6 werden abschließend die im Projekt erarbeiteten Datensätze und Modelle nach den Open-Data- und Open-Access-Grundsätzen aufbereitet und veröffentlicht. Außerdem sollen auf einer höheren Abstraktionsebene die einzelnen Arbeitspakete eingeordnet und relevante Erkenntnisse zusammengefasst werden.