Medieninformation | 8. April 2021 | sn

Und das System funktioniert trotzdem – „Resilienz in Vernetzten Welten“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neues Schwerpunktprogramm auf dem Gebiet der Netzinfrastruktur

Das Schwerpunktprogramm „Resilienz in Vernetzten Welten – Beherrschen von Fehlern, Überlast, Angriffen und dem Unbekannten“ gehört zu den 13 Verbünden, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) neu bewilligte. Das Ziel des neu eingerichteten Schwerpunktprogramms ist es, moderne Konzepte vernetzter Welten durch Resilienz als zentralen Baustein zu ergänzen. Es wird von Prof. Dr. Falko Dressler, Leiter des Fachgebietes Telekommunikationsnetze an der TU Berlin, koordiniert.

Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, ein gefordertes Mindestmaß an Funktionalität auch dann zur Verfügung zu stellen, wenn einzelne Teile versagen, angegriffen werden oder gänzlich unerwartete Störungen auftreten. Dies geht weit über klassische Redundanzverfahren hinaus.

Angriffe abwehren

Dem Motto „Beherrschen von Fehlern, Überlast, Angriffen und dem Unbekannten“ folgend ist es das Ziel, insbesondere die Resilienz der Netzinfrastruktur zu erhöhen. Die Forschungsgebiete werden vom modernen Internet über das Internet der Dinge bis hin zu komplexen cyber-physischen Systemen reichen. „Diese Kommunikationsnetze müssen mit einer stetig steigenden Anzahl von bislang unbekannten Störungen und Angriffen umgehen – oder dies zumindest durch geeignete Methoden lernen können – beispielsweise der künstlichen Intelligenz“, sagt Prof. Dr. Falko Dressler.

Ausfälle verhindern

Im Schwerpunktprogramm arbeiten Forscher*innen aus ganz Deutschland interdisziplinär zusammen, um einen „Resilience-by-Design“-Ansatz zu entwickeln. Dabei werden Forschungsgebiete rund um Vernetzung und Kommunikationssysteme gebündelt und verstärkt durch Expertise zum Beispiel im Schaltungsentwurf, in der IT-Sicherheit, der künstlichen Intelligenz und der Regelungstechnik. Das heißt, Resilienz wird von elektronischen Schaltungen und Prozessoren über Signalverarbeitung und Drahtloskommunikation bis hin zu weltumspannenden Internettechnologien „implementiert“, um Engpässe dynamisch zu erkennen, Ressourcen umzuwidmen und letztendlich die geforderte Mindestfunktionalität ohne Systemausfall weiter zur Verfügung zu stellen.

Ein besonderes Kennzeichen der DFG-Schwerpunktprogramme ist die überregionale Kooperation der beteiligten Wissenschaftler*innen. Zu dem Koordinationsteam gehören neben Prof. Dr. Falko Dressler als Koordinator, Prof. Dr. Antonia Wachter-Zeh (TU München), Prof. Dr. Matthias Hollick (TU Darmstadt), Prof. Dr. Konrad Rieck (TU Braunschweig) und Prof. Dr. Milos Krstic (IHP - Leibniz Institut für innovative Mikroelektronik).

Kontakt

Prof. Dr.

Falko Dressler

dressler@tu-berlin.de