Medieninformation | 15. Oktober 2021 | cca

Ausgezeichnet: Umrüstung von Simson-Mopeds auf Elektroantrieb

Projektwerkstatt „Second-Hand Mobility“ der TU Berlin gewinnt den CESAER Best Idea 2021

Studierende der Technischen Universität (TU) Berlin haben ein Antriebsmodul für Simson-Mopeds entwickelt, das ein solches Verbrennungsmotorfahrzeug mit wenigen Handgriffen auf Elektroantrieb umrüstet. Am 14. Oktober 2021 erhielten sie den Preis „CESAER Best Idea 2021". Der Preis der Conference of European Schools for Advanced Engineering Education and Research (CESAER) ist mit 20.000 € dotiert.

„Second-Hand Mobility soll zeigen, dass für eine Elektrifizierung des Verkehrs nicht alle bestehenden Fahrzeuge durch neu produzierte Fahrzeuge ausgetauscht werden müssen“, erläutert Carlo Schmid, einer der beiden Tutoren der Projektwerkstatt Second-Hand Mobility. „Für die Umweltbilanz bei der Umstellung auf emissionsarme Verkehrsmittel zählt der gesamte Lebenszyklus von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung der Fahrzeuge. Es ist viel ressourcensparender und nachhaltiger für die Umwelt, wenn wir Fahrzeuge mit veralteter Antriebstechnologie klimafreundlich umbauen, statt sie zu entsorgen. Mit unserem Umbausatz für Simson-Mopeds zeigen wir, dass eine solche Elektrifizierung auch große Vorteile für den Verbraucher hat. Nicht nur sind die kultigen und immer beliebteren Ostmopeds so vor bevorstehenden Verbrennungsmotorverboten gesichert, der Umbau ist auch günstiger als ein neuer Elektroroller. Wir denken, dass sich die grundlegende Idee ebenso auf den Umbau eines Großteils der bestehenden Autos übertragen lässt.“

Video: Nachhaltigere Verkehrswende durch 2nd-Hand Mobility

© Second-Hand Mobility

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Umbausatz wird in Kleinserie produziert

Im Sommersemester 2020 gründete Carlo Schmid die Projektwerkstatt an der TU Berlin. Gemeinsam mit dem zweiten Tutor Hector Alvarez und 15 Teilnehmer*innen haben sie das Konzept des effizienteren Umbaus konzipiert, Steuerungselektronik und Akku entworfen, die Elektronik programmiert und den Prototypen mit einem 3D-Drucker, CNC-Fräsen und Laserschneidmaschinen hergestellt.

„Nachdem sich der Prototyp bewährt hat, wollen wir im nächsten Schritt den Umbausatz in Kleinserie produzieren und an Simson-Besitzer verkaufen. Die Impulse während des Wettbewerbs, die Auszeichnung und das Preisgeld von CESAER haben uns dabei enorm geholfen“, freut sich Carlo Schmid.

Über CESAER

Die Conference of European Schools for Advanced Engineering Education and Research (CESAER) ist ein Verbund führender europäischer ingenieurwissenschaftlicher Universitäten, bei der die Technische Universität Berlin Mitglied ist. Bis Ende Dezember 2020 konnten sich Student*innen bei CESAER mit innovativen Technologien bewerben, die zu mehr Nachhaltigkeit in der Gesellschaft beitragen. Fünf Projekte kamen in die Endrunde, darunter ein weiteres TU-Projekt: Die interdisziplinär ausgerichtete Blue Engineering-Initiative, die Lehr-/Lernprozesse zur sozialen und ökologischen Verantwortung von Ingenieur*innen gestaltet. Im Frühjahr und Sommer 2021 nahmen die ausgewählten Teams an einer gemeinsamen Konferenz teil, die von der Royal Academy of Engineering in London veranstaltet wurde, um sich untereinander und mit anderen Verantwortlichen von Projekten zu Nachhaltigkeit auszutauschen.