Kamerunisches Kulturerbe in Deutschland. Erkenntnisse und Perspektiven
Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Ort: Forum des Instituts für Architektur der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin
Zeit: Donnerstag, 1. Juni 2023 – Samstag, 3. Juni 2023
Die Konferenz ist öffentlich. Bitte weisen Sie in Ihren Medien darauf hin.
Weltweit gibt es keinen Staat, der mehr Objekte aus Kamerun in öffentlichen Museen aufbewahrt, als die Bundesrepublik Deutschland. Weder in Europa, noch in Asien, noch in den USA, geschweige denn auf dem afrikanischen Kontinent selbst, befinden sich ähnlich umfangreiche Konvolute in öffentlicher Hand. Das staatliche Nationalmuseum in Kameruns Hauptstadt Yaoundé besitzt gerade einmal 6000 Objekte.
Gemeinsam mit internationalen Gästen wird die Projektgruppe „Umgekehrte Sammlungsgeschichte“ während der Konferenz einen dreitägigen Diskussionsraum öffnen, um die Formen und Folgen von Kulturgutverlagerungen aus der ehemaligen Kolonie nach Deutschland aufzuzeigen, zu diskutieren und über Fragen zur Geschichte und Zukunft von Kameruns materiellem Kulturerbe zu sprechen.
Das Projekt „Umgekehrte Sammlungsgeschichte“
Mit dem Projekt „Umgekehrte Sammlungsgeschichte – Mapping Kamerun in deutschen Museen“, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hat das Team um die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy von der TU Berlin und den afrikanischen Germanisten Prof. Dr. Albert Gouaffo von der Université de Dschang/Kamerun in den letzten zweieinhalb Jahren eine umfassende Bestandsaufnahme der kolonialzeitlichen kamerunischen Objektbestände in deutschen Museen sowie ihrer Herkunftskontexte in Kamerun vorgenommen. Ziel ist die breite Bekanntmachung der bislang unsichtbaren Schätze. Sie recherchierten und untersuchten Objekte und Dokumente in mehr als 40 Museen und Archiven. Außerdem führten sie zahlreiche Interviews in unterschiedlichen Regionen Kameruns. Viele historische Quellen, wie unpublizierte Briefwechsel, Militärberichte und Tagebücher wurden ausgewertet. Dazu nahmen sie ausgewählte Fallstudien, insbesondere in Kamerun, vor, um die Folgewirkungen zu untersuchen und zu dokumentieren, die mit der Translokation der kolonialzeitlichen Objektbestände verbunden sind.
Für die Erstellung der Karten und Grafiken, die die erstmalig zusammengetragenen Daten und Fakten veranschaulichen, konnte das Projekt den renommierten Kartografen Philippe Rekacewicz gewinnen. Der Spezialist für Geopolitik und internationale Beziehungen arbeitete mehr als 20 Jahre lang für Le „Monde diplomatique“ und beschäftigt sich mit Themen rund um Migration, Fluchtbewegungen, Vertreibung und Zwangsumsiedlung sowie politischen Grenzziehungen.
Einrichtung | Kunstgeschichte der Moderne mit dem Schwerpunkt Wissenskulturen/Institutionsgeschichte/Kunstgeschichte |
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