Medieninformation | 16. Februar 2021 | sn

Impfkritik und Antisemitismus

Dr. Mathias Berek über antijüdische Ressentiments in Zeiten der Corona-Pandemie und historische Parallelen

„Schaut man sich den Beginn der impfgegnerischen Bewegung im 19. Jahrhundert und ihren heutigen Zustand an, zeigt sich, dass sich an den Argumenten der Impfkritik seit 1874 ebenso wenig geändert hat wie am Vorhandensein antisemitischer Inhalte“, sagt Dr. Mathias Berek, der über die Geschichte von impfkritischer Bewegung und antisemitischen Vorurteilen am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin arbeitet.

Im Interview spricht er darüber, dass Impfkritik und Antisemitismus in Deutschland bis in das 19. Jahrhundert zurückreichten und wie präsent dieses historische Wissen bei den heutigen antisemitisch getönten Impfgegnern sei. Er verweist auf strukturelle Parallelen zwischen der historischen und heutigen impfkritischen Bewegung, zeigt darüber hinaus aber auch auf, wie anders der Antisemitismus sich bei heutigen Impfkritikern äußert. Die Shoa, so Dr. Mathias Berek, werde von ihnen benutzt, indem sie sich gelbe Davidsterne anhefteten mit der Aufschrift „Ungeimpft“. „Die Impfgegner erklären sich so selbst zum Juden, um sich den ultimativen Opferstatus anzumaßen. Damit wird das Leiden der Jüdinnen und Juden auf obszöne Weise heruntergespielt“, sagt Dr. Mathias Berek.

Das Interview mit Dr. Mathias Berek zu Impfkritik und Antisemitismus finden Sie unter: https://www.tu.berlin/go22689/

Kontakt

Dr.

Mathias Berek

berek@tu-berlin.de