Vom 16. Januar bis zum 20. Februar 2023 wird die Ausstellung “#FakeImages: Unmask the Dangers of Stereotypes” im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York zu sehen sein. Sie zeigt antisemitische Bilder aus verschiedenen Jahrhunderten und deckt dabei Mechanismen auf, die unser heutiges Denken und unsere Gesellschaft beeinflussen. Anhand aktueller Beispiele fordern interaktive Installationen die Besucher*innen auf, zeitlose Wirkmechanismen von Stereotypen, Vorurteilen, Täuschung und Humor zu erkennen und zu hinterfragen. Die Ausstellung wird am 25. Januar 2023 offiziell eröffnet.
Im Rahmen der Ausstellung in New York und anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags finden zwei Veranstaltungen statt. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 25. Januar 2023 um 18.30 Uhr im Hauptquartier der Vereinten Nationen im Beisein von Arthur Langerman, der United Nations Under-Secretary-General for Global Communications sowie Vertreter:innen der beteiligten und unterstützenden Partner. Ehrengast wird die belgisch-amerikanische Modeschöpferin, Philanthropin und Tochter eines Holocaust-Überlebenden, Diane von Furstenberg, sein.
Im Center for Jewish History wird am 26. Januar 2023um 19 Uhr eine zweite Veranstaltung stattfinden. In einem Podiumsgespräch mit dem Titel „Unmasking Antisemitism“ diskutieren Dr. Jonathan Brent (YIVO), Dr. Pamela Nadell (American University), Dr. Veerle Vanden Daelen (Kazerne Dossin), Prof. Dr. Uffa Jensen (TU Berlin) und Dr. Gavriel Rosenfeld (Center for Jewish History) über das Thema Antisemitismus in der Vergangenheit und sein alarmierendes Wiederaufleben in der heutigen Welt.
Arthur Langerman, Dr. Veerle Vanden Daelen (Kazerne Dossin) und Prof. Dr. Uffa Jensen (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin) stehen während ihres Aufenthalts in New York vom 23. bis 27. Januar 2023 oder auch online für Interviews über die Ausstellung, die Sammlung und gegenwärtige Formen des Antisemitismus zur Verfügung.
Bitte kontaktieren Sie Anne-Sophie Van Vyve für eine Terminvereinbarung unter:
Bei Interesse schicken wir Ihnen gerne eine PDF-Datei des Ausstellungskatalogs zu. Bitte kontaktieren Sie hierfür die oben genannte Ansprechpartnerin.
Für die Berichterstattung steht eine Auswahl an Pressefotos zur Verfügung. Bitte beachten Sie die jeweiligen Copyrights.
Mit mehr als 9.000 Objekten ist die Sammlung Arthur Langerman die größte Kollektion visueller Antisemitika in Europa. Sie wurde dem Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin übertragen, wo das Arthur Langerman Archiv für die Erforschung des visuellen Antisemitismus (ALAVA) entstand, um die Sammlung zu bewahren, zu erforschen und auf ihrer Grundlage Ausstellungen zu organisieren.
Ende März 1944 verhafteten die deutschen Besatzer die Familie Langerman in Antwerpen. Ihr Sohn Arthur – noch keine zwei Jahre alt – fand im Kinderheim Pouponnière d'Uccle Zuflucht. Arthurs Eltern wurden am 19. Mai 1944 mit dem XXV. Transport nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sein Vater starb im Februar 1945; seine Mutter wurde nach ihrer Rückkehr wieder mit ihrem Sohn vereint. Traumatisiert hüllte sie ihre leidvollen Erfahrungen und ihre Ängste in einen Mantel des Schweigens – eine Situation, die Arthur nachhaltig prägen sollte.
Der Eichmann-Prozess im Jahr 1961 führte Arthur Langerman das gewaltige Ausmaß des Bösen vor Augen, dem seine Familie und das europäische Judentum zum Opfer gefallen waren. Dies war der Ausgangspunkt für seine Sammlungstätigkeit.
Die Kazerne Dossin ist ein Museum, eine Gedenkstätte und eine Forschungseinrichtung zu den Themen Holocaust und Menschenrechte. Sie befindet sich an einem einzigartigen Erinnerungsort in Belgien. Die Kuratorinnen, Dr. Veerle Vanden Daelen und Dr. Laurence Schram, haben für #FakeImages Exponate von Postkarten bis hin zu Plakaten aus der umfangreichen Sammlung Langerman ausgewählt, um die Entwicklung des Antisemitismus nachzuzeichnen. Zudem zeigt die Ausstellung, dass Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung auch heute noch ein Problem bleiben. Der zeitgenössische Teil, der mit der historischen Sammlung verknüpft ist, verdeutlicht unter anderem anhand von interaktiven Installationen, Videobildern die Mechanismen, die hinter diesen Phänomenen stehen.
Das Layout der Ausstellung wurde so gestaltet, dass den antisemitischen Bildern keinerlei künstlerische Bedeutung zugesprochen wird. Die Exponate sind in und auf niedrigen Vitrinen und Staffeleien ausgestellt oder liegen flach auf Tischen. Die Tafeln, die die verschiedenen Mechanismen erklären, sind in leuchtendem Rot gehalten. Die auffällige Farbe signalisiert, dass die Tafeln interaktive Elemente enthalten, die vom historischen Teil der Ausstellung abgesetzt sind.
Nachdem die Ausstellung im Jahr 2021 mit großem Erfolg in Belgien in der Kazerne Dossin präsentiert worden war, wurde eine adaptierte Version vom 8. November bis zum 11. Dezember 2022 am Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel gezeigt. Nun wird diese Ausstellung nach New York wandern und soll weiterhin eine Rolle bei der Prävention von Diskriminierung und Hass spielen.
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Die Vereinten Nationen setzen sich für die Bekämpfung von Antisemitismus in all seinen Formen ein. Das „Holocaust and the United Nations Outreach Programme” zeigt die Ausstellung im Rahmen seiner Aktivitäten zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Die Ausstellung im Hauptquartier der Vereinten Nationen wurde durch die Unterstützung der Arthur Langerman Foundation, des Föderalen Öffentlichen Dienstes Auswärtige Angelegenheiten, Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit des Königreichs Belgien, der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen und der Generalkonsulate Belgiens und Deutschlands in den Vereinigten Staaten ermöglicht. Ihr Engagement für das Gedenken an den Holocaust und die Bildungsarbeit ist für die Konsolidierung und Stärkung der Menschenrechte von großer Bedeutung.
Angelika Königseder
Barbara Porteman
Einrichtung | Kazerne Dossin |
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Tracey Petersen
Einrichtung | United Nations |
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