Medieninformation | 29. Juli 2021 | cca

Antisexismus-Initiative „Zeit für einen Kulturwandel“ der TU Berlin wird ausgezeichnet

Antidiskriminierungsstelle des Bundes lobt Kampagne als Good Practice zum Betriebsklimaschutz

Zehn Motive regen auf Plakaten, in Flyern und Infoblättern an der TU Berlin an zum Nachdenken über sexistische Beleidigungen im Uni-Alltag, darunter: „Ich bin Ihre Kollegin, nicht Ihre Kleene.“ „Zum Institutsfest komme ich nicht mit Partnerin, sondern mit Kind und Ehemann.“ „Kommentier ihre Arbeit, nicht ihr Aussehen.“ Die Kampagne „Zeit für einen Kulturwandel. Gegen Sexismus in all seinen Facetten" vom Koordinationsbüros für Frauenförderung und Gleichstellung (KFG) wurde von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes als Vorzeigebeispiel gegen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt ausgewählt. Ende 2020 rief die Bundesstelle für Antidiskriminierung auf, bewährte Initiativen einzureichen. Am 27. Juli 2021 zeichnete sie insgesamt 25 Good-Practice-Beispiele aus.

„Mit unserer Aktion legen wir sexuelle Beleidigungen, ungleiche Rollenzuschreibungen und Abwertungen frei, die sich in unseren Umgang miteinander teilweise unbemerkt eingeschlichen haben. Gleichzeitig laden wir alle Uni-Mitglieder ein, beim Kulturwandel mitzumachen und Sexismus nicht zu tolerieren“, erzählt Annica Peter, die Zweite Stellvertretende Zentrale Frauenbeauftragte an der TU Berlin. Workshops wie „Boys don’t cry“ zu toxischer Männlichkeit, „Zusammen sind wir stärker“ als Einmaleins der Verbündung sowie Basics der Selbstverteidigung ergänzten die Sensibilisierungsmaßnahmen. Sie vermittelten, wie Betroffene bei sexualisierten Belästigungen reagieren können. Ein Blog der Koordinierungsstelle gibt weiterführende Hilfestellungen und vertiefende Informationen zu Sexismus, veranschaulicht typische Situationen und bietet kostenlose Beratungs- und Weiterbildungsangebote.

„Die TU Berlin hat seit 1999 eine Richtlinie zum Schutz vor sexueller Diskriminierung, Belästigung und Gewalt. Sie regelt Beschwerdeverfahren und Sanktionsmöglichkeiten bei sexueller Diskriminierung, Belästigung und Gewalt. Aber wir hatten den Eindruck, dass die Richtlinie, unser Koordinierungsbüro und die Beratungsstellen der Uni vielen Menschen gar nicht bekannt waren“, sagt Annica Peter. Das hat sich geändert. „Die Initiative kam bei den Uni-Mitgliedern aus den verschiedensten Bereichen sehr gut an: Workshops waren im Nu ausgebucht, die rund 700 gedruckten Plakate schnell vergriffen“, berichtet Annica Peter über die Resonanz.

Die Freude über die Auszeichnung als gutes Praxisbeispiel ist ihr anzumerken: „Es ist eine Kampagne für die interne Kommunikation. Umso mehr freut es mich, dass wir auch von außen wahrgenommen und honoriert werden!“

 

Kontakt

Annica Peter

Zweite Stellvertretende Zentrale Frauenbeauftragte

peter@campus.tu-berlin.de

Einrichtung Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung