Bitte beachten Sie: Der Kanzler der TU Berlin hat am 4. Juli 2023 den Offenen Brief mit 2000 Unterschriften an die Berlin Politik übergeben. Damit ist die Unterschriftenliste geschlossen.
Liebe TU-Mitglieder,
angesichts der Sperrung unseres Mathematik-Gebäudes und des Rohrbruchs im Chemie-Gebäude haben wir einen Offenen Brief an die Berliner Politik verfasst.
Wir bitten alle TU-Mitglieder, die die Forderung unterstützen, diesen „Offenen Brief“ zu unterschreiben. Wir als Universitätsleitung werden ihn an Berliner Politiker*innen versenden.
Die Namen der Unterschreibenden veröffentlichen wir im TU-Internet und unter dem Brief. Bitte senden Sie uns Ihren vollständigen Namen und Ihre Funktion an pressestelle(at)tu-berlin.de.
Unterstützen Sie unsere Universität mit Ihrer Unterschrift!
Das Präsidium der TU Berlin:
22. Juni 2023
PS: Am 26. Juni 2023 kam es aufgrund eines Unwetters zu weiteren Wasserschäden an mehreren TU-Gebäuden. Stark betroffen war ein Bereich im Physik-Gebäude an der Hardenbergstraße. Dort wurde ein Raum komplett zerstört und Wasser lief in zwei Laborräume mit Forschungsanlagen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.
Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister, sehr geehrte Senatorinnen und Senatoren, sehr geehrte Abgeordnete, sehr geehrte Damen und Herren,
die Technische Universität Berlin ist in einem verzweifelten Zustand. Nach einer mutwillig durch das Verstopfen von Abwasserleitungen und das Aufdrehen der Wasserhähne herbeigeführten Überschwemmung im April 2023 musste - nach einer anfänglich teilweisen Schließung - nun Mitte Juni 2023 unser Mathematik-Gebäude komplett geschlossen werden. Es hat sich herausgestellt, dass auch die Brandmeldeanlage und die Notbeleuchtung betroffen sind. Betroffen sind ebenfalls sieben Hörsäle, dutzende Seminarräume, insgesamt 2700 Plätze für Studierende, ein großer Rechnerpool, das 3D-Labor und unzählige Arbeitsplätze für Mitarbeitende. Nur wenige Tage später kam es am 19. Juni 2023 zu einem Wasserrohrbruch im Chemie-Gebäude. 19 Räume mussten gesperrt werden, darunter viele Labore. Auch wenn solche Havarien überall und jederzeit geschehen können, sind die Auswirkungen bei alten oder unsanierten Gebäuden in der Regel größer.
Auch die beiden großen Umspannwerke der TU Berlin sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert werden. Wenn nicht droht ein Stromausfall jeweils auf dem Nord-Campus und/oder Süd-Campus in Richtung Bahnhof Zoo. Die Gebäude HF und TK auf dem Campus Charlottenburg sind ebenfalls marode und eine Sanierung bzw. ein Neubau unbedingt notwendig, wurden aber im letzten Jahr für die Aufnahme in die Investitionsplanung des Landes Berlin abgelehnt. Das derzeitige Physik-Gebäude an der Hardenbergstraße ist in einem beklagenswerten Zustand. Wir werden es vermutlich nicht bis zur Errichtung eines Neubaus betreiben können. Der Gebäudekomplex Seestraße auf dem TU-Campus in Wedding ist seit zwei Jahren vollständig geschlossen.
Die Politik hat aufgrund der in Berlin angespannten Finanzlage seit Anfang der 1990er Jahre viel zu wenig in den Erhalt der öffentlichen Infrastruktur und eben auch zu wenig in die Sanierung der Universitäten investiert. Die staatlichen Universitäten und Hochschulen Berlins haben in Abstimmung mit dem Berliner Senat eine Hochschulstandortentwicklungsplanung erarbeiten lassen. Die erste übergreifende Version wurde der Berliner Politik 2018 überreicht. Sehr zeitnah dazu hatte der Senat mit dem Beschluss eines 6-Punkte-Plans bereits reagiert. Eine konkretisierte Planung für jede Hochschule einzeln kam dann im Laufe des letzten Jahres. Im jetzigen und auch im vorherigen Koalitionsvertag wurde das Problem adressiert. Leider ist bisher hieraus nichts gefolgt, es wurden keine weiteren Maßnahmen seitens des Senats ergriffen, weder wurde der geforderte Baukorridor eingerichtet, noch die Verfahren beschleunigt.
Um den Sanierungsstau abzubauen – allein 2,4 Milliarden Euro für die TU Berlin – sind vielfältige Maßnahmen und unterschiedliche Finanzierungen notwendig. Es müssen einerseits mehr Gebäude in die Investitionsplanung des Landes Berlin aufgenommen werden, es müssen zudem - koordiniert mit den Universitäten – mehr Anträge auf Bundesmittel gestellt und andererseits alternative Modelle erprobt werden.
Die Technische Universität Berlin hat zugesagt, einen guten Teil ihrer finanziellen Rücklagen zum Abbau des Sanierungsstaus einzusetzen und Baumaßnahmen selbst in Planung und Ausführung zu übernehmen. Hierfür müssen vom Senat schnellstens die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Die Technische Universität Berlin fordert daher konkret: