Kunstwerke und Denkmäler auf dem Campus der Technischen Universität Berlin

Oft gesehen, nie erkannt: Jeder Weg über den Campus der Technischen Universität Berlin ist ein kleiner Ausstellungsbesuch. Im Berliner Stadtraum bilden die etwa 80 Kunstwerke und Denkmäler auf dem TU-Gelände ein bedeutendes Zentrum für Kunst im öffentlichen Raum. Die Werke stammen von lokalen und überregionalen Künstler*innen, die ältesten Arbeiten aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts, also aus den Zeiten der Vorgängerinstitutionen der Technischen Universität Berlin. Darunter befinden sich neben Malerei und Skulpturen auch Architekturfragmente wie August Stülers dorisches Säulenpaar sowie Denkmäler von Persönlichkeiten, die für die Technische Universität Berlin bedeutsam waren, wie Werner von Siemens und Franz Reuleaux. Dank der „Kunst am Bau“-Regelung von 1934, seitdem ein integraler Bestandteil der Baukultur, die vorsieht, dass circa ein Prozent der Baukosten öffentlicher Bauten für Kunstwerke verwendet werden, wuchs die Sammlung ab den 1970er-Jahren weiter an.

Die TU Berlin als Ort des technischen Fortschritts

Ziel von „Kunst am Bau“ ist bis heute, Kunst öffentlich zugänglich zu machen und eine inhaltliche Verbindung von Bauwerk und Kunstwerk herzustellen. In der Ausrichtung der Wettbewerbe spiegeln sich nicht nur künstlerische, sondern auch politische Entwicklungen wider. Auslobungen wie „Kunst und Nutzerbeteiligung“ (1977) und „Mensch und Arbeit in der Fabrik von morgen“ (1986) betonen einen hohen gesellschaftlichen Anspruch sowie die partizipative Funktion von Kunst im öffentlichen Raum. Vielen Kunstwerken auf dem TU-Campus geht eine Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen Kontext der Universität voraus. Die Arbeiten sollen so auch eine identitätsstiftende Rolle übernehmen können. Die Technische Universität Berlin als Ort des technischen Fortschritts fördert auch künstlerische Innovation. Beispielhaft für die Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft sind die vielen kinetischen Kunstwerke wie das Flügeltor von Reinhard Haverkamp vor dem Hauptgebäude.

Für Entdeckungstouren: Ausgewählte Kunstwerke und Denkmäler auf einem Blick

  • Marker  Elsbeth Arlt (1948–2015): Realität in den Regalen
  • Marker  Johann Heinrich Strack (1805–1880): Arkadenhalle
  • Marker  Reinhard Haverkamp (*1954): Flügeltor
  • Marker  Karl Friedrich Schinkel (1781–1831): Ionische Säule
  • Marker  Volkmar Haase (1930–2012): Gruppe Plastik 71
  • Marker  Haus-Rucker-Co (1967–1992): Pyramide
  • Marker  Frank Oehring (*1939): Raumobjekt II
  • Marker  Georg Karl Pfahler (1926–2002): Metro-Serie
  • Marker  Wilhelm Wandschneider (1866–1942): Denkmal für Werner von Siemens
  • Marker  Bernhard Heiliger (1915-1995): Flamme der Freiheit
  • Marker  Joachim Fritz Schultze-Bansen (1926–2005): ohne Titel
  • Marker  Friedrich Gräsel (1927–2013): Röhrenkuben auf Schäften
  • Marker  Hein Sinken (1914–1987): Windkinetisches Objekt
  • Marker  Johannes Röttger (1864-1899): Denkmal für Franz Reuleaux