Klima-Krise, Corona-Krise, soziale Krise? Alternativen zwischen Green New Deal und Postwachstums-Ökonomie
Zeit: Dienstags, 14.00 – 17.00 Uhr.
Inhalt: Seit mehr als einem Jahrzehnt ist der „Green New Deal“ als Programm für den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft in der Diskussion. Erdacht wurde das Programm – in Anlehnung an den „New Deal“ der USA aus den 1930er Jahren – als Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise nach 2007. Derzeit bestimmt er die politische Debatte in den USA und der EU, um eine doppelte Antwort zu bieten auf die rasant gestiegene Dramatik der Klimakrise sowie auf die zunehmende Polarisierung des Wohlstands und der wirtschaftlichen Marginalisierung von Teilen der Bevölkerung. Im Jahr 2020 wurde der Green New Deal ganz aktuell zudem auch als Reaktion auf die wirtschaftliche Flaute im Zuge der ‚Corona-Krise‘ diskutiert. Ins Seminar werden wir einsteigen, in dem wir die Begriffs- und Konzeptgeschichte vom „New Deal“ der 1930er Jahre bis hin zu den gegenwärtigen Programmen des Green New Deals nachzeichnen. Sodann werden wir Grundlagen des Green New Deals diskutieren, darunter die Frage, ob es einen kapitalistischen Wachstumszwang gibt, inwiefern eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltschäden möglich ist, und ob Strategien für ‚Postwachstum‘ und ‚Degrowth‘ eine Alternative bieten. Schließlich werden wir verschiedene gegenwärtige Programm für einen Green New Deal in Europa und den USA vergleichen und dabei auch ganz aktuell in Bezug zu anderen diskutierten Lösungen der Klima-Krise setzen. Wenn wir das Seminar beschließen, werden die Teilnehmer*innen in der Lage sein, Programme für den sozialen, ökonomischen und ökonomischen Umbau der Gesellschaft kompetent bewerten und die alternativen Vorschläge für einen Green New Deal diesseits und jenseits des Atlantiks differenziert betrachten zu können.