Produktion, Kauf, Lieferung, Nutzung, Entsorgung: Jede Etappe gekaufter Konsumgüter bringt einen Rucksack an verbrauchten Rohstoffen, erzeugten Schadstoff- sowie CO2- Emissionen und teils unfairer Arbeitsbedingungen mit sich. Die ökologischen Auswirkungen unseres Konsumverhaltens sind ein Hauptgrund für die Gefährdung der planetaren Belastungsgrenzen. Dennoch nimmt das Konsumniveau weiterhin stetig zu, allein im Bereich des E-Commerce jährlich mit zweistelligen Wachstumsraten.
Langjährige Forschung zu nachhaltigem Konsum zeigt, dass in vielen Ländern zwar ein gewisses Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein beobachtet werden kann, tatsächlich jedoch nur wenig nachhaltig konsumiert wird. Dieses – auch als „Wissens-Verhaltens-Lücke“ bekannte – Phänomen hat eine Vielzahl unterschiedlicher Gründe, insbesondere:
Konsument*innen treffen die meisten alltäglichen Konsumentscheidungen ad hoc.
In Kauf- Situationen mangelt es oft an konkreten und leicht zugänglichen Informationen darüber, was nachhaltigere Konsumoptionen wären.
Selbst beim Vorliegen dieser Informationen ist es oft nicht möglich, nachhaltige Optionen spontan und einfach zu realisieren.
Das Projekt Green Consumption Assistant wurde 2020 ins Leben gerufen, um die Wissens-Verhaltens-Lücke beim Onlineshopping zu verringern, indem es genau diese drei Herausforderungen angeht: Der KI-gestützte Assistent soll im Moment der Kaufentscheidung Nachhaltigkeitsinformationen darstellen und Optionen für Konsumalternativen anbieten, damit diese genauso einfach wahrgenommen werden können, wie die weniger nachhaltigen. Unser Ziel: nachhaltigerer Konsum in aller Einfachheit.
Das Verbundprojekt wird als „KI-Leuchtturmprojekt für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (Projektträger Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH), im Zeitraum von Oktober 2020 bis September 2023 gefördert und von der TU Berlin, Fachgebiet Sozial-ökologische Transformation, koordiniert. Gemäß der agilen Arbeitsweise wird der Assistent iterativ entwickelt, d.h. dass fortlaufend neue, immer differenziertere Produktversionen veröffentlicht und getestet werden. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass kontinuierlich User Feedback eingeholt und verwertet werden kann und somit ein Assistent entwickelt wird, der den Nutzenden einen realen Mehrwert bringt.
Das Projekt Green Consumption Assistant (GCA) steht für eine neue, interdisziplinäre Partnerschaft, die Nachhaltigkeits- und Verhaltensforschung mit maschinellem Lernen, Nutzer*innenzentrierung und digitaler Produktentwicklung verbindet.
User-zentriertes Design
Digitale Produktentwicklung
Nutzer*innengewinnung
(15 Millionen monatliche Nutzer*innen)
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie hier.