Klopfen und Hämmern sind zu hören in der Shopping-Mall Wilma, Berlin-Charlottenburg. Hier entsteht bis zum 1. Dezember 2021 kein neuer Verkaufsstand, sondern ein offenes Lernlabor der Berliner Universitäten. Globale Herausforderungen wie Klimawandel, steigender Ressourcenverbrauch, zunehmende Gesundheitsrisiken und veränderte Mobilitätsbedarfe erfordern neuartige Forschungs- und Lernprozesse, die Akteur*innen aus möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen einbeziehen. Partizipation der Öffentlichkeit ist gefragt. Dafür gestalten Mitglieder des Natural Building Labs der Technischen Universität (TU) Berlin auf einer Ladenfläche von 300 Quadratmetern einen Raum, der die (gefühlten) Schranken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufhebt. Sie wollen Bürger*innen, Akteure der Zivilgesellschaft, Wirtschaftsvertreter*innen, Künstler*innen und Politik*innen einladen zu Debatten, Workshops, Pop-up-Ausstellungen, Performances, Science Slams, Hackathons und Projektwerkstätten mit Forscher*innen.
„Unser Forum soll ein leicht zugänglicher Begegnungsort für alle Akteure der Gesellschaft sein. Deshalb haben wir es mitten in der Mall angesiedelt“, erklärt Dr. Thorsten Philipp, Referent Transdisziplinäre Lehre im Präsidium der TU Berlin, der die Idee und das Konzept entwickelt hat. Augenzwinkernd fügt er hinzu: „Querbezüge aus unterschiedlichen Blickwinkeln sind ausdrücklich erwünscht. Wir möchten einen ergebnisoffenen Forschungs- und Lernprozess anbieten, der zum Mitmachen motiviert.“
„Mall Anders“ versteht sich als partizipatives Display zu den Fragen: Wie sollen sich Städte weiterentwickeln – geht der Trend zu Megacities oder ist provinzieller Charme gefragt? Wie gelingt eine zukunftsfähige Erneuerung universitärer Standorte und: Was kennzeichnet Zukunftsfähigkeit? Wie können Konsum und Produktion zu mehr Nachhaltigkeit beitragen?
Das Natural Building Lab gestaltet eine temporäre räumliche Infrastruktur, die sich an unterschiedliche Dialogformate anpassen lässt. Im Sinne des kreislaufgerechten Bauens werden bestehende oder wiederverwendbare Materialien eingesetzt.
Vom 1. Dezember 2021 bis zum 28. Februar 2022, montags bis freitags 10.00 bis 20.00 Uhr, steht die Aktionsfläche den Häusern der Berlin University Alliance und ihren Partnerinstitutionen kostenfrei zur Verfügung für innovative, transdisziplinär orientierte Lehr-Lernprojekte an der Schnittstelle von Universität und Gesellschaft. Anmeldungen, die „Mall Anders“ im Rahmen einer Lehrveranstaltung, eines studentischen Projekts, einer Projektwerkstatt oder zur Wissenschaftskommunikation zu nutzen, sind willkommen.
Entstanden ist das Projekt mit Unterstützung der Berlin University Alliance.
Matthew Crabbe, Selina Schlez, Thorsten Philipp
Projektbüro: TU Berlin, VP 04
Adresse | Straße des 17. Juni 135 10623 Berlin |
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