Wir bezeichnen damit einen partizipativen Forschungsansatz, bei dem wissenschaftliche Erkenntnisse von Personen, die nicht hauptberuflich in der fachzugehörigen Wissenschaft tätig sind, gewonnen werden. Das können Datenerhebungen sein oder sogar die gemeinsame Entwicklung einer Fragestellung. Dazu müssen wir mit den Menschen bei Diskussionen, Workshops und anderen Veranstaltungen auf Augenhöhe ins Gespräch kommen, sie zu uns einladen, wir müssen uns verständlich machen – und wir müssen zuhören und verstehen, welches Wissen aus der außeruniversitären Welt von uns integriert werden kann und sollte.
Unserem Leitbild gemäß wollen wir Wissenschaft und Technik zum Nutzen der Gesellschaft ganzheitlich und innovativ weiterentwickeln sowie den Wissens- und Technologietransfer zwischen Universität und Praxis fördern. Citizen Science ist dabei ein wichtiger Baustein, ein Weg, Bürger*innen in die Forschung einzubeziehen, vom Datensammeln bis hin zum Co-Design eines Projekts. Wir möchten Bürgerinnen auf unterschiedlichen Ebenen für die Wissenschaft begeistern.
Citizen-Science-Ansätze sind meist nicht transdisziplinär – häufig sammeln Bürger*innen wichtige Daten für die Wissenschaft, wie etwa bei „SimRa“ oder „Jetzt messen wir“. Transdisziplinär werden sie, wenn die Bürger*innen im Forschungsprozess mitwirken, etwa bei der Fragestellung oder der Interpretation von Ergebnissen. Dafür sind „Schmeck!“ und „Mind the Fungi!“ gute Beispiele. Aus Sicht der TU Berlin sind beide Ansätze sinnvoll, wichtig und wir wollen in beide Richtungen weiterarbeiten.
Die Fragen stellte Patricia Pätzold.