Vordenkerin für die Klimaforschung

Die Klimaforschung inter- und transdisziplinär denken und auf ein neues Level in der Lösungsorientierung heben – das ist das Ziel des neuen Klimaforschungszentrums, das die TU Berlin gemeinsam mit Partner*innen aus Berlin und Brandenburg aufbaut. Hier werden Wissenschaftler*innen der unterschiedlichsten Disziplinen mit Praxispartner*innen zusammenarbeiten, neue Handlungsfelder erschließen sowie lösungsorientierte klimafreundliche Maßnahmen anstoßen.

„In Sachen Klima muss gehandelt werden“, so Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin: „und wer kann das besser, freier und innovativer als eine Universität“. Die Wissenschaft habe jetzt die Chance, ihre Expertise in den notwendigen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess einzubringen, müsse sich aber auch Gehör verschaffen, insbesondere bei der Politik.

Einmaliges Netzwerk und Reallabor für Lösungen

Die TU Berlin verfügt über zahlreiche Fachgebiete, die dazu beitragen können, einen breiten, gemeinsamen Forschungsrahmen „Klima“ zu schaffen, angefangen bei der Transformation des Energiesystems über neue Formen der Mobilität, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft bis hin zu klimagerechter Stadtentwicklung und nachhaltigem Bauen. Gemeinsam mit Berliner und Brandenburger Universitäten und Forschungseinrichtungen und ihren Stärken in den Sozial- und Politikwissenschaften, der Biodiversitätsforschung, Landnutzung oder den Gesundheitswissenschaften, sind die Voraussetzungen für ein solches Netzwerk in der Modellregion Berlin-Brandenburg auch international betrachtet einzigartig. Koordiniert wird der Aufbau des Climate Change Center Berlin Brandenburg von der TU Berlin in Kooperation mit der Universität Potsdam und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung auf Brandenburger Seite.

Das Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) versteht sich als ein inter- sowie transdisziplinäres Zentrum für Forschung und Wissenstransfer, das gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an der konkreten Umsetzung der Klimaziele des Pariser Abkommens in der Metropolregion arbeiten wird. Berlin-Brandenburg bieten den beteiligten Wissenschaftler*innen dabei ein einmaliges urbanes sowie ländliches Reallabor, in dem vereintes Forschungswissen in Lösungen für die Praxis überführt werden kann.

Finanzielle Förderung ermöglicht regionale Zusammenarbeit

Die für Wissenschaft zuständige Senatsverwaltung in Berlin hat bereits ihre Unterstützung dem Climate Change Center Berlin Brandenburg zugesagt. Für die Jahre 2021 bis 2023 sind Mittel im Umfang von insgesamt 2,3 Mio. Euro für die Arbeit des Climate Change Center vorgesehen. Mit der Anschubfinanzierung wird der Aufbau eines lokalen Forschungs-, Transfer- und Lehrnetzwerks „Klimaschutz und Klimaanpassung“ bestehend aus Universitäten und einer Vielzahl an außeruniversitären Partner*innen gefördert.

Einen ersten Schwerpunkt bildet dabei der Bereich „Künstliche Intelligenz und Klimawandel“, der die exzellente Expertise zur Digitalisierung und maschinellem Lernen in Berlin mit der Klimawandelforschung zusammenführt. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Bereich „Nachhaltiges Bauen, Gesundheit und grüne Infrastruktur“. Am Beispiel des Universitätsklinikum Charité will das Verbundprojekt „HEAT and HEALTH“ als Reallabor unter Beteiligung von Studierenden, Krankenhauspersonal und Patient*innen sowie lokalen Start-ups Konzepte für eine klimagerechte und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung erarbeiten.

 

Auf dem Weg zum Einstein Center Climate Change

Einstein-Zentren bieten Spitzenforschungs-Verbünden in Berlin die Möglichkeit, institutionenübergreifende Forschungs- und Lehrnetzwerke zu etablieren und international sichtbar zu machen. Mit der Bewilligung des Vorbereitungsmoduls durch die Einstein Stiftung Berlin im November 2021 kann das Climate Change Center Berlin Brandenburg nun die Vollantragstellung für ein Einstein-Zentrum in die Wege leiten.

Mit der Förderung in Höhe von insgesamt 600.000 Euro für zwei Jahre werden Pilotprojekte auf den Ebenen Klima-Governance, Transformationspfade und Werkzeuge in den Bereichen Bauen und Verkehr entwickelt und in die direkte Anwendung gebracht“, so Prof. Dr. Felix Creutzig von der TU Berlin und dem Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change. Er ist zusammen mit Prof. Dr. Ottmar Edenhofer Sprecher der Initiative für ein künftiges Einstein-Zentrum.

„Lösungen zur Klimakrise müssen jetzt vor Ort realisiert und umgesetzt werden. Hier spielen Städte als auch ländliche Gebiete die Hauptrolle. Für sie können die wissenschaftlichen Stärken der Region Berlin-Brandenburg durch die Einrichtung eines neuen Einstein Center Climate Change and Public Policy of Human Settlements (ECCC) besonders effektiv genutzt werden“, so Felix Creutzig weiter. Zugleich bietet das ECCC die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit international führenden Zentren der Klimawandelforschung zu intensivieren, darunter mit der University of California in Berkeley und der Columbia University in New York, der britischen University of Cambridge und der israelischen Hebrew University of Jerusalem.

Weiterführende Informationen

Erfahren Sie mehr unter www.climate-change.center

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