Klimatafel © Janine Rülicke-Ahrens

Klimawandel

Aktivitäten in Forschung, Lehre und auf dem Campus der TU Berlin und die Ehrung zweier Nobelpreisträgerinnen

Die Klimakrise betrifft uns alle. Wir sind aufgefordert, aktiv zu werden, egal ob in Forschung und Lehre, in der Campusgestaltung oder in unserem individuellen Verhalten. Die Benennung des großen Hörsaals H104 nach Elinor Ostrom und des angrenzenden Foyers nach Wangari Maathai, beides Nobelpreisträgerinnen, am 15. September 2023 soll ein sichtbares Zeichen setzen. Es soll uns alle täglich daran erinnern, dass ein „Weiter so“ keine Lösung ist. Die Auswahl der Namensgeberinnen, die sich beide für Klimaschutz und Nachhaltigkeit stark gemacht haben, zeigt, dass Klimaschutz eine internationale Aufgabe ist. Jede*r kann einen Unterschied machen, aber nur gemeinsam haben wir Erfolg.

Unter dem Motto „Unser Klima!“ stellen wir eine Auswahl an Projekten vor, in denen sich Menschen der TU Berlin in Forschung, Lehre und auf dem Campus der Universität mit dem Klimawandel beschäftigen. Sie alle zeigen auf, welche Lösungen es bereits für eine klimafreundliche und nachhaltige Welt gibt. Außerdem haben wir Tipps zusammengestellt, wie jede*r von uns einen täglichen Beitrag leisten kann.

Prof. Dr. Geraldine Rauch, Präsidentin der TU Berlin

Wangari Maathai

Wangari Muta Maathai (* 1. April 1940, † 25. September 2011) war eine kenianische Professorin, Politikerin und Umweltaktivistin, die sich ihr Leben lang für soziale Gerechtigkeit und Naturschutz einsetzte. Maathai war die erste Afrikanerin, die 2004 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Durch ihren intersektionalen Aktivismus hat sie vor allem Frauen im Bereich Umweltschutz gestärkt. Dabei war ihr Ziel, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Lebensbedingungen und -umstände zu verbessern.

1977 gründete sie die Umweltschutzorganisation Green Belt Movement, um auf die Bedürfnisse kenianischer Bäuerinnen aufmerksam zu machen, die aufgrund ausgetrockneter Flüsse und zu wenig Feuerholz Ernährungsprobleme beklagten. Mithilfe der Grüngürtelbewegung pflanzten die Frauen gemeinsam Bäume, um den Boden zu festigen, Regenwasser zu speichern sowie Nahrung und Feuerholz bereitzustellen. Bisher wurden mehr als 50 Millionen Bäume gepflanzt. Die Bewegung setzt sich weiterhin nicht nur in Kenia, sondern auf der ganzen Welt für den Schutz der natürlichen Ressourcen ein.

Nach ihrem Studium der Biologie in den USA und Deutschland erwarb sie 1977 als erste Frau in Kenia an der Universität in Nairobi den Doktortitel und wurde dort im selben Jahr die erste Professorin für Veterinäre Anatomie und Dekanin ihres Fachbereichs. Später gründete sie die Mazingira Green Party of Kenya und war stellvertretende Ministerin für Umweltschutz. Maathai war Mitglied im Club of Rome und hielt auf internationalen Konferenzen zahlreiche Vorträge über globale Erwärmung und Klimagerechtigkeit. Aufgrund ihres Engagements für Frauenrechte und Umweltschutz wurde sie mehrmals inhaftiert. Für viele Menschen, insbesondere Afrikaner*innen ist Wangari Maathai heute noch immer ein Vorbild für Frauenrechte, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit.

Elinor Ostrom

Elinor Ostrom (* 7. August 1933; † 12. Juni 2012) war eine weltweit angesehene, US-amerikanische Forscherin im Bereich der Umweltökonomie. 2009 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Ostroms Forschung befasste sich mit der Frage, wie sich Menschen organisieren, um gemeinschaftlich komplexe Probleme zu lösen. Dabei widerlegte Ostrom die unter Wirtschaftswissenschaftler*innen lange Zeit einhellige Meinung, dass kollektiv genutzte natürliche Ressourcen langfristig übermäßig ausgebeutet und zerstört würden. Sie führte Feldstudien durch, wie Menschen in kleinen, lokalen Gemeinschaften gemeinsam genutzte natürliche Ressourcen wie Weiden, Fischgewässer und Wälder, die sogenannten Allmenden, bewirtschaften. Dabei fand sie heraus, dass soziale Gemeinschaften natürliche Ressourcen wie Wälder, Wiesen oder Wasser nach ihren eigenen Regeln wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig pflegen und nutzen und es einen vernünftigen Gemeinsinn in Gruppen sehr wohl gibt.

Ostrom erhielt 1965 ihren Doktor in Politikwissenschaften an der University of California in Los Angeles und war danach bis zu ihrem Tod Professorin für Politikwissenschaft an der Indiana University in Bloomington. Dort gründete sie auch zusammen mit ihrem Mann Vincent Ostrom den Workshop in Political Theory and Policy Analysis, der weltweit als eines der wichtigsten Zentren für Allmendestudien angesehen wird.

2010 hielt Elinor Ostrom die Climate Lecture an der TU Berlin. In ihrem Vortrag beschäftigte sie sich mit dem Klimaproblem und machte bereits damals deutlich, dass die Fixierung auf ein globales Klimaschutzabkommen zu kurz greift. Die Lösung des Klimaproblems sollte man nach ihrer Auffassung nicht allein Diplomaten überlassen, sondern auch die Kenntnisse und Handlungsmöglichkeiten von Bürger*innen, Gemeinden und Akteur*innen der nationalen Politik nutzen. Nach Ostrom könnte dieser Ansatz ein Erfolgsrezept sein, weil er das fruchtlose "Entweder-Oder" von globaler und lokaler Verantwortung vermeidet.

Pilze © Janine Rülicke-Ahrens

Klimawandel in der Forschung

Leben wir bald in Häusern aus Pilzen?
Heute schon Insekten gesnackt?
Wertvolles Regenwasser für die kleine Schwammstadt TU Berlin?
Fahren 2050 alle Schiffe mit grüner Energie?

Globus, Sonne, Wasser © Janine Rülicke-Ahrens

Unser Klima

Unsere Erde? Unsere Krise!
Dein Tun? Unser Handeln!
Dein Wandel? Dein Klima!