Zeit für einen Kulturwandel

Die Nachfrage ist hoch

An Universitätswänden hängen derzeit auffällige Infoblätter, Plakate und Flyer. Doch die aktuelle Plakataktion des Koordinationsbüros für Frauenförderung und Gleichstellung (KFG) der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) sticht besonders hervor. „Ich bin Ihre Kollegin, nicht Ihre Kleene“ oder „Ich fand den Vorschlag bereits gut, als die Kollegin ihn vor fünf Minuten einbrachte“ ist da zu lesen. „Wir hatten circa 700 Plakate drucken lassen, und die ersten Motive sind schon vergriffen. Die Nachfrage kommt aus den verschiedensten Bereichen der Universität“, erklärt Annica Peter, die 2. Stellvertretende Zentrale Frauenbeauftragte. Mit der Initiative „Zeit für einen Kulturwandel. Gegen Sexismus in all seinen Facetten“ will das KFG auf sexistische Handlungen und Muster, die tief in der Gesellschaft verankert und daher oft unbemerkt sind, aufmerksam machen und die Hochschulmitglieder anregen, damit einen neuen Umgang zu finden – egal in welcher Position sie sich wiedererkennen.

Gleichberechtigung auf allen „Ebenen“

Die zehn Plakatmotive haben eine klare Botschaft: Weder Aussehen noch Gehalt, Kinderzahl oder sexuelle Orientierung sollten dazu führen, dass Menschen, vor allem Frauen, an der Universität entweder zu wenig wahr- und ernstgenommen werden oder Belästigung erfahren. Die Webseite zur Initiative bietet zudem umfangreiche Informationen zu Sexismus, Gegenstrategien sowie kostenlose Beratungs- und Weiterbildungsangebote. „Besonders gefreut hat uns das positive Feedback der Teilnehmer des Workshops über Männlichkeit von Nenad Cˇupic´. Uns war es wichtig, mit dieser Initiative gegen Sexismus alle Hochschulmitglieder anzusprechen. Dazu gehört auch ein Angebot für unterschiedliche Zielgruppen, also auch explizit für Männer“, so Anna Schreiner, Referentin für Frauenförderung und Gleichstellung. „Nur gemeinsam können wir es schaffen, die Universität zu einem besseren Ort zu machen.“