Im April startet ein Teilprojekt im DFG-Schwerpunktprogramm "Digitalisierung der Arbeitswelten" (SPP 2267) mit dem Titel:
Spielt die Makro-Ebene eine Rolle? Eine vergleichende Analyse von Institutionengefügen und Gigwork-Plattformen in Ländern der EU-28". Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, zu verstehen, wie nationale Institutionengefüge und Gigwork-Plattformen miteinander verknüpft sind. Dabei konzentriert sich das Projekt auf Gigwork-Plattformen für Transport-, Essenslieferungs- und Übernachtungsdienstleistungen, die jeweils bekannte Fälle für digital vermittelte, ortsgebundene, bezahlte Arbeitsaufträge darstellen und oft als „Gigwork“ bezeichnet werden. Gigwork genießt europaweit Aufmerksamkeit, insbesondere durch die Aktivitäten von beispielhaften und prominenten Plattformunternehmen, wie Uber, Deliveroo und Airbnb. Das Projekt analysiert die Mechanismen, durch die nationale Institutionengefüge die Grenzen und Möglichkeiten von Gigwork-Plattformen bestimmen, Arbeitspraktiken zu durchdringen und Arbeit durch ihre Plattformmodelle verfügbar zu machen. Neben qualitativen, historisch-vergleichenden Untersuchungsmethoden des Process Tracing, wendet das Projekt eine neue Methode für quantitative Ländervergleiche an. Diese Methode nutzt Crowdsourcing-Plattformen, um die Datensammlung als bezahlte Aufträge an Personen in den jeweils untersuchten Ländern zu vergeben. Die so gesammelten Daten werden in einen Länderdatensatz eingespeist und mit quantitativen Methoden analysiert. In diesem Sinne, veranschaulichen die Gigwork-Beispiele die Möglichkeiten und Grenzen die Digitalisierung der Arbeitswelten institutionell zu regulieren.