Auch im Sommersemester 2023 hat das Fachgebiet Schienenfahrzeuge in Kooperationen mit Unternehmen aus der Bahnbrache mehrere Exkursionen vorbereitet, um den Studierenden einen praktischen Einblick zu ermöglichen. Die Verknüpfung von Theorie mit Wissen aus der Eisenbahnpraxis ist Prof. Dr.-Ing. Hecht, Leiter des Fachgebiets Schienenfahrzeuge, besonders wichtig.
Die erste Exkursion startete am 22. Juni in das ICE-Werk Rummelsburg der Deutschen Bahn. Im Werk werden verschiedene Wartungsarbeiten und Inspektionen durchgeführt, um die ICE-Züge in einem optimalen Zustand zu halten. Dazu gehören unter anderem die regelmäßige Überprüfung und Wartung der technischen Systeme, der Mechanik und Elektronik der Züge. Verschleißteile werden ausgetauscht, notwendige Reparaturen durchgeführt und Software-Updates aufgespielt, um die Sicherheit und Effizienz der Züge zu gewährleisten. Das ICE-Werk Berlin Rummelsburg spielt eine entscheidende Rolle, um den reibungslosen Betrieb der ICE-Flotte in der Region sicherzustellen. Aufgrund der enormen Größe des Werkes hatten die Studierenden zwar schwere Beine am Ende des Tages, waren jedoch beeindruckt von den gut durchdachten Prozessen der ICE-Instandhaltung.
Eine Woche später, am 29. Juni ging es in den Straßenbahnbetriebshof Lichtenberg der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe). Der erste Teil der Exkursion, bei dem uns die Karrierechancen und aktuellen Themen der BVG präsentiert wurden, war äußerst aufschlussreich. Die detaillierte Präsentation vermittelte uns ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen, mit denen die BVG konfrontiert wird. Es war inspirierend zu erfahren, wie die BVG aktiv die Zukunft der Berliner Mobilität mitgestaltet. Bei der anschließenden Werksbesichtigung wurde die Instandhaltung unter anderem der Straßenbahnfahrzeuge Flexity und GT6 erläutert. Wir konnten hautnah miterleben, wie die Fahrzeuge gewartet, repariert und auf den Straßenbahnbetrieb vorbereitet werden. Der abschließende Teil der Exkursion, in dem uns die neuen Technologien wie Kameras anstelle von Rück- und Seitenspiegeln präsentiert wurden, war äußerst interessant. Die Möglichkeiten, die sich durch diese innovativen Lösungen ergeben, sind beeindruckend und tragen dazu bei, die Sicherheit im Straßenbahnbetrieb weiter zu verbessern. Auch das Computerprogramm, das uns ermöglichte, die neuen Straßenbahnen digital in 3D zu erkunden, welche aktuell durch Alstom in Görlitz gefertigt wird, war eine aufregende Erfahrung. Es zeigte uns, wie fortschrittlich und zukunftsorientiert die BVG bei der Entwicklung und Implementierung neuer Technologien ist.
Bei unserer dritten Exkursion am 04.Juli fuhren wir zur Firma Harting GmbH nach Espelkamp, eines der größten deutschen Hersteller für Steckverbindungen zur Strom- und Datenübertragung. Die Durchführung unserer Exkursion zur Firma Harting sowie die An- und Abreise waren hervorragend organisiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren stets freundlich, kompetent und standen uns für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Sie haben sich viel Zeit genommen, um uns die verschiedenen Aspekte Ihres Unternehmens näherzubringen und uns einen umfassenden Einblick in Ihre Arbeit und die zukünftigen Chancen und Herausforderungen zu gewähren. Als Fachgebiet Schienenfahrzeuge waren wir überaus begeistert von dem Einblick in das familiengeführte Unternehmen und die Möglichkeit, die hochmodernen Anlagen und Technologien aus nächster Nähe zu betrachten. Sehr interessant war auch der firmeneigene Prüfstand, bei dem die Festigkeit und Beweglichkeit für die Strom- und Datenübertragung bei Wagenübergängen geprüft wird. Große Potenziale sieht die Firma Harting in der Ausrüstung des deutschen Streckennetzes mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS und der fortschreitenden Digitalisierung der Bahnbranche.
Den goldenen Abschluss bildete die Führerstandsmitfahrten im ICE 1, welche dankenswerterweise von der Deutschen Bahn organisiert wurden. Dort hatten die Studierenden die Möglichkeit in Kleingruppen einen Lokführerausbilder mit ihren Fragen zu löchern.