Projektname | Berlin Experimental and Educational Satellite (BEESAT-9) |
Ansprechpartner | Dipl.-Ing. Sascha Weiß |
Gefördert durch | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie |
Förderkennzeichen | 50 RM 1229 |
Im Rahmen des Vorhabens BEESAT-4 soll ein zweites Flugmodell gestartet werden. Unter dem Namen BEESAT-9 wurde das Ingenieursmodell von BEESAT-4 modifiziert und für den Einsatz im Weltall vorbereitet.
Das primäre Missionsziel ist es ein präzises Positions- und Orbitbestimmungspaket zu implementieren und im Orbit zu verifizieren. Dazu wird der GNSS-Empfänger GNSS200 der Firma Hyperion Technologies verwendet. Dieser Empfänger ist besonders gut für den Einsatz in 1U-CubeSats geeignet, da der Energieverbrauch gering (max. 150mW), die Masse klein (ca. 1,6g) und auch das von ihm eingenommene Volumen (20x15x3mm³) minimal ist. Weiterhin ist die Zeit zum Erreichen einer gültigen Navigationslösung sehr gering (ca. 30s). Dies ist besonders interessant, wenn der Empfänger nicht durchgehend betrieben wird.
Wie auch bei BEESAT-2 und -4 wird eine Kamera mit an Bord sein. Der Sensor wird derselbe sein, allerdings soll ein neues Objektiv zum Einsatz kommen, dass es erlaubt eine größere Fläche pro Bildaufnahme aufzunehmen. Das Field of View würde sich im Vergleich zu BEESAT-4 (23°x17°) auf 30°x23° vergrößern, bei gleicher Auflösung von 1600x1200 Pixeln.
Die BEESAT-9 Mission soll auch zu einer Technologiedemonstration eines Pico-Fluiddynamischen Aktuators (pFDA) genutzt werden. Dieser wird auf der neu entwickelten Nutzlastplatine integriert und erhöht die Agilität der Lageregelung signifikant. Im Laufe der Mission soll der pFDA in die Lageregelung integriert werden und alle Aktuatoren genutzt werden um den Satelliten auszurichten.
BEESAT-9 wurde am 5. Juli 2019 in eine polare Umlaufbahn in 530 km Höhe gebracht. Der Start wurde vom Berliner Unternehmen EXOLAUNCH organisiert, das auch für die Auswurfcontainer und deren Steuerung verantwortlich ist. EXOLAUNCH wurde 2010 von wissenschaftlichen Mitarbeitern der TU Berlin gegründet und steht seitdem in enger Zusammenarbeit mit der TU. Das BEESAT-9 Team bedankt sich recht herzlich für die Startmöglichkeit und für den hervorragenden Service bei der Startkampagne.
In den ersten Wochen des Betriebs werden alle Subsyteme auf korrekte Funktionalität überprüft. Danach startet die Routinephase mit dem regelmäßigen Betrieb der Nutzlasten. Die gesamte Betriebsphase des Satelliten soll mindestens ein Jahr dauern, bevor der Satellit im Rahmen der Lehre weiter genutzt wird.