Die subjektive Bestimmung der Qualität übertragener Sprache wird typischerweise in einer reinen Hörsituation durchgeführt. Ausgewählte Testhörer geben nach dem Anhören unterschiedlicher Sprachproben ein oder mehrere Urteile über das Gehörte ab. Jedoch kann Sprache auf unterschiedliche Weise gestört sein, aber von Probanden mit dem gleichen Gesamt-Qualitätsurteil bewertet werden. Für die Entwicklung von Übertragungssystemen ist es deshalb wichtig zu wissen, auf welche Weise die Qualität gestört ist. Hierfür wird die auditiv wahrgenommene Qualität in vier perzeptive Dimensionen aufgeteilt (Diskontinuität, Rauschhaftigkeit, Klangverfärbung und Lautheit). Aufgrund des hohen finanziellen und zeitlichen Aufwands subjektiver Qualitätsmessungen besteht der Wunsch die Ergebnisse dieser Tests instrumentell, mit signalbasierten Modellen vorherzusagen. Außer der perzeptiv, dimensionsbasierten Methode gibt es auch die Möglichkeit die Beeinträchtigungen der Sprachqualität durch Identifikation und Analyse der technischen Ursachen zu analysieren.
Die instrumentelle Bestimmung der wahrgenommenen Qualität von übertragener Sprache wurde bereits in mehreren Forschungsprojekten untersucht. Ziel und Ergebnisse waren die Identifikation perzeptiver Dimensionen, aus denen sich der Qualitätseindruck eines Hörers zusammensetzt und die Schätzung der Gesamtqualität durch Überlagerung der Dimensionsschätzungen. Weiterhin wurde die Bestimmung relevanter Features für die jeweiligen Dimensionen anhand von Dimensionsmodellen und die messtechnische Erfassung der Dimensionen anhand dieser Feature untersucht. In diesem Projekt sollen die Ergebnisse nun weiterentwickelt und die gewonnenen Erkenntnisse an Industriepartner transferiert werden. Dabei werden folgende anwendungsorientierte Forschungsfragen untersucht: