Real Estate Management

Praxisprojekte

Im folgenden finden Sie Inhalte und Beispiele der Projektarbeit.

Projektarbeit bei REM

WARUM Projektarbeit?

80% der REM-Absolventen arbeiten im Berufsleben projektorientiert. Ziel ist es, mit den im Modul 7 vermittelten Kenntnissen Fähigkeiten zur Projektarbeit zu stärken und auf eine neue Qualitätsstufe zu heben. Die Projektarbeit ist deshalb integrierender Bestandteil des Studienganges. In Modul 7 wird der gesamte Prozess der Standort- und Projektentwicklung von der Programmstellung bis zur Nutzung praxisnah abgebildet, methodisch erweitert und trainiert. Schwerpunkte sind hierbei:

  • Interdisziplinarität (Stadtplanung, Architektur, Technik, Ökonomie, Öffentliches Recht, Zivilrecht, Steuerrecht, Ökologie und Stadtsoziologie)
  • Intersystemisches Denken und Handeln (Interessenwahrung von Planungshoheit, Grundstückseigentümer, Finanzier und Nutzer)
  • Prozessorientierung (Darstellung und Bearbeitung der gesamten Prozesskette)
  • Skills (insbesondere Präsentation, Moderation und Mediation)

Diese Schwerpunkte werden im Rahmen der Projektarbeit zusammengeführt, gemeinsam im Team erlernt und mit den Projektleitern und Fachdozenten in Workshops und Präsentationen weiterentwickelt. Die Studierenden werden hierdurch für den interdisziplinären Diskurs der Projektarbeit vorbereitet, eignen sich die Wissensbasis für die Bearbeitung von Querschnittsproblemen der Projekt- und Standortentwicklung an und wissen diese auch in Bezug zu setzen. Im Rahmen der Projektarbeit werden Synergien gefördert, mit deren Hilfe Wissen sowohl vom Studium auf den Beruf sowie von der praktischen in die wissenschaftliche Tätigkeit übertragen werden kann. Durch diese Vernetzung von Theoriewissen und die im Beruf vor und während des berufsbegleitenden Studiums erworbenen Fähigkeiten werden die Projektarbeiten bereichert und können kritisch reflektiert werden.

Die Absolventen beherrschen durch die Anwendungen von Vorlesungswissen, Praxiserfahrung und integriertem bzw. integralem Projektlernen im Modul 7 umfassende Fähigkeiten, um im Beruf und am Arbeitsmarkt neuartige Problemstellungen erfolgreich und zielorientiert lösen zu können. Nach dem Studium haben sie vor allem durch die Bearbeitung von Projekten mit verschiedensten realen Anspruchsgruppen die Kompetenz, gezielt Stakeholder für relevante Aufgabengebiete zu adressieren und deren Know-How für die eigene Tätigkeit zu nutzen.

Die Projektarbeit fördert jedoch auch eigenmotiviertes, selbstständiges und selbstbestimmtes Arbeiten der Studierenden. Durch Diskussionsmethoden und gruppendynamische Lernprozesse wird die individuelle Arbeit der Studierenden in die Teamarbeit überführt. Die Ergebnisse der Projektarbeit werden schließlich zum Ende des Semesters in eine wissenschaftliche Arbeit überführt. Wissenschaftliche Aspekte und Regeln müssen daher bereits im Laufe des Semesters beachtet und umgesetzt werden.

 

WAS ist Inhalt?

Inhalt und Ergebnis der Projektarbeit im Rahmen des Moduls 7 sind jeweils eine unterschiedlich ausgestaltete Machbarkeitsstudie und eine Risikostudie. Im Allgemeinen überprüfen diese Studien eventuelle Widersprüche zwischen dem Projektziel (Zukunft) und den bestehenden Erkenntnissen bzw. ermittelten Lösungsansätzen (Gegenwart). Hierbei werden unter Beachtung der vorgegebenen Rahmenbedingungen die Erkenntnisse und / oder Lösungsansätze analysiert, Risiken identifiziert und Erfolgsaussichten abgeschätzt. Ergebnis ist immer eine Einschätzung der Durchführbarkeit des Projekts. Im Laufe des REM-Studiums werden drei Studien mit jeweils unterschiedlichen Rahmenbedingungen durchgeführt:

Im ersten Semester wird ein best-practice-Projekt eines älteren  Jahrgangs ex-post analysiert. Das zweite Semester umfasst ein Projekt „ex-ante“, welches mit Methoden des Projektmanagements neu entwickelt wird. Im dritten Semester des Moduls 7 wird im Rahmen des Risikomanagements eine Risikoanalyse zu einer bestehenden Machbarkeitsstudie unter Betrachtung unterschiedlicher Akteursperspektiven (Stakeholdermanagement) angefertigt. Allen Semesterprojekten liegen reale Grundstücke zugrunde. Die Aufgabenstellungen können deshalb je nach Art des Projekts und der Informationslage variieren. Im Folgenden werden jedoch die allgemeinen Grundzüge der drei Studien vorgestellt.

1. Semester (ex-post)

Im ersten Semester wird eine Machbarkeitsstudie für eine bereits durchgeführte Projektentwicklung angefertigt. Unter Nutzung vorliegender Grundlagen und Materialien sowie ergänzender eigener Analysen soll eine retrospektive Machbarkeitsstudie simuliert werden. Ziel ist, den gesamten Prozess der Immobilienentwicklung interdisziplinär, das heißt unter technischen, wirtschaftlichen, soziologischen, rechtlichen und ökologischen sowie Projektmanagementaspekten zu beschreiben.

Zu Beginn der Machbarkeitsstudie ist eine zurückblickende Markt und Standortanalyse durchzuführen, für die je nach Projekt aufzuarbeitendes Grundlagenmaterial zur Verfügung gestellt wird. Die Erstellung der Machbarkeitsstudie erfolgt in Teams mit 4-6 Personen, bei der in der Regel jeweils eine Person eine der Disziplinen übernimmt.

  • Technik: Architektur , Städtebau, Stadttechnik
  • Wirtschaft: Markt- und Standortdaten, Statische Wirtschaftlichkeitsberechnung
  • Recht: Öffentliches und privates Recht
  • Soziologie: Zielgruppen, Kommunikation, Quartierseinbettung/-bildung, Marketing
  • Ökologie: Umweltkriterien und Schutzgüter
  • Projektmanagement: Organisation und Ablaufplanung, interne Teamkoordinierung und Projektsteuerung

2. Semester (ex-ante)

Im zweiten Semester wird eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche oder bereits initiierte Projektentwicklung angefertigt. Zunächst wird hier gemeinschaftlich und teamübergreifend eine Markt- und Standortanalyse durchgeführt. Für die Mikrostandortanalysen von Teilgebieten sind zumeist Vertiefungen bzw. Ergänzungen durch die jeweiligen Teams erforderlich. Für das Untersuchungsgebiet ist ein Projektdatenblatt mit allen relevanten städtebaulichen Kenndaten anzufertigen. Eine Auswertung der Bestandserhebung erfolgt in den jeweiligen Teams zielorientiert nach einem selbstgewählten Leitbild. Auf Basis der zur Verfügung gestellten Unterlagen sowie eigener Recherchen sind die für die Konzeptionen relevanten Informationen und Rahmenbedingungen nach den oben benannten Aspekten Technik, Wirtschaft, Recht, Soziologie, Ökologie und Projektmanagement auszuwerten und im Ergebnis nachvollziehbar darzustellen.

Dabei sind Stärken und Schwächen sowie Chancen und Potenziale zu ermitteln und in geeigneter Form (z.B. SWOT- Analyse, Nutzwertanalyse) zu bewerten und darzustellen. Auch die unterschiedlichen Interessenlagen der beteiligten Stakeholder (Akteursanalyse) sind darzustellen und in den zu entwickelnden Programmstellungen zu berücksichtigen. Aus der Analyse werden die Projektidee und die einzelnen Programmstellungen logisch und nachvollziehbar abgeleitet.

3. Semester (Resilienzstudie)

Die im zweiten Semester erarbeiteten Konzepte der jeweiligen Semesterprojekte werden im dritten Semester auf Risiken und Chancen in Hinblick auf eine künftige postanthropozäne Gesellschaft und weitere mögliche Entwicklungen untersucht. Der Resilienz-Check beinhaltet dabei eine Analyse der Verletzlichkeit und der Handlungsfähigkeit der zuvor erarbeiteten Konzeption und betrifft das Gesamtsystem mit seinen Teilsystemen.

Wir fragen uns, wie sieht eine postanthropozäne Gesellschaft aus? Wie tauglich ist das bereits entworfenen Konzept für eine postanthropozäne Welt? Welche Stressoren wirken auf die Konzeption ein? Wie kann das Konzept darauf reagieren und sich weiterentwickeln? Welche Bereiche funktionieren? Welche können angepasst werden? Welche nicht? Was sind unsere Haltung und Werte?

Die Studierenden sollen in der Lage sein, relevante Entwicklungen in der Zukunft auf Themenfelder der Architektur, Städtebau und Immobilienwirtschaft zu übertragen und die eigene Arbeit zu reflektieren. Sie wissen, dass sie beteiligt sind an der Gestaltung der Welt. Sie planen und bauen Lebensraum und sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und künftigen Generationen bewusst. Chancen und Risiken der bisherigen Konzeption sind erkannt. Der Begriff der Resilienz und die damit verbundenen baulichen und prozessualen Eigenschaften sind verstanden. Resilienz als wesentliches Element einer Nachhaltigkeitsstrategie ist erkannt. Die Studierende können ihre Entscheidungen in einem interdisziplinären Gruppenprozess fällen, sind offen für neue Impulse und können daraus resiliente Strategien für die jeweiligen Projektkonzepte ableiten. Sie verstehen mit Komplexität umzugehen und sinnstiftend und zielführend zu priorisieren.

Vergangene Projekte und Kooperationen

Unter der folgenden Datei finden Sie eine Übersicht der vergangenen Semesterprojekte und Kooperationen des Weiterbildungsstudiengangs Real Estate Management:

Projektzeitstrahl