BIBS ist ein Verbundprojekt des neu gegründeten „Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Research“ (BBIB) und hat das Ziel, die meist einzeln betrachteten Forschungsdisziplinen, räumlichen Skalen und biologischen Systeme in der Biodiversitätsforschung zu überbrücken.
Ein Schwerpunkt der Forschung in BIBS ist die Untersuchung von anthropogen verursachten schnellen Veränderungen von Ökosystemen (rapid transitions). In einzelnen Arbeitspaketen soll die gesamte Kette von Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen dieser Veränderungen untersucht werden. Die Ergebnisse werden in einer umfassenden Synthese zusammengebracht und der Politik und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als neuartiger methodischer Ansatz wird eine Forschungsplattform in Form von Landschaftslaboren, sogenannten "ScapeLabs" für die experimentelle Biodiversitätsforschung auf unterschiedlichen räumlichen Skalen etabliert.
In einem Konsortium aus drei Universitäten und vier außeruniversitären Forschungsinstituten in Berlin-Brandenburg wird in folgenden Arbeitspaketen geforscht:
Schwerpunkte der Arbeitsgruppe am Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie der TU Berlin sind:
Laufzeit: 03/2016 bis 02/2021
Kooperationspartner: Freie Universität Berlin, Universität Potsdam, Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerkunde und Binnenfischerei Berlin, Leibniz-Zentrum für Agrarland-schaftsforschung e.V. Müncheberg, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin.
Team: Prof. Dr. Ingo Kowarik, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Sascha Buchholz, Anne Hiller, Esther Felgentreff, Elena Isaiasz, Dr. Birgit Seitz
Obwohl Berlin einen sehr hohen Wildschweinbestand hat, bestehen erhebliche Kenntnisdefizite zu möglichen Folgen von Wildschweinaktivitäten für Lebensräume und deren Artenvielfalt. Auch Trockenrasen in Wäldern oder ihrem Umfeld werden häufig von Wildschweinen aufgesucht. Das Ziel dieses Projektes ist es herauszufinden, welche langfristige Auswirkungen Wildschweine auf die naturschutzfachlich wertvollen Trockenrasen und die dort vorkommenden Pflanzen- und Tierarten haben.
Dazu werden auf 22 Untersuchungsflächen die Wildschweinaktivität quantifiziert, das Vorkommen von Pflanzen und anderen Zielarten des Naturschutzes (Heuschrecken, Zauneidechsen) analysiert und die Ergebnisse mit historischen Daten verglichen. Damit sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:
Sind die Effekte durch Wildschweine als Wildschäden zu bewerten und welche Rückschlüsse ergeben sich daraus für die Bejagung?
Laufzeit: 07/2019 bis 06/2021
Förderung:Zuwendung aus Mitteln der Jagdabgabe durch die Stiftung Naturschutz Berlin
Team: Valentin Cabon (Bearbeitung), Prof. Dr. Sascha Buchholz, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Ingo Kowarik, Miriam Bui, Henning Kühne, Dr. Birgit Seitz.
Projektleitung: Dr. Sascha Buchholz, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Ingo Kowarik
Das gemeinsame Forschungsprojekt zwischen dem Fachgebiet Pflanzenökologie und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz verfolgt das Anliegen, die Lebensbedingungen in urbanen Landschaften für einheimische Bestäuber zu verbessern und die städtische Artenvielfalt zu fördern. Das übergeordnete Projektziel liegt in der Vereinbarung des Wildbienenschutzes mit der Haltung von Honigbienen.
Ein Projektschwerpunkt ist, herauszufinden welche ökologischen Beziehungen zwischen Wild- und Honigbienen auf Flächen in der Stadt bestehen. Dies ist wichtig, da es im Berliner Stadtgebiet teilweise hohe Dichten von Honigbienenvölkern gibt, jedoch kaum Wissen über die Auswirkungen von Honigbienendichten auf die einheimische Wildbienenfauna. So ist beispielsweise nicht bekannt, ob es eine Nahrungskonkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen gibt. Um das Zusammenleben von Wild- und Honigbienen in urbanen Lebensräumen besser zu verstehen, führen wir auf ausgewählten Berliner Modellflächen Beobachtungsexperimente durch. Dabei beobachten wir in verschiedenen Abständen zu einem Bienenstock, ob und wie oft Wild- und Honigbienen bestäuberfreundliche Pflanzen besuchen, die auf den Modellflächen aufgestellt wurden.
Darüber hinaus beschäftigt sich das Projekt mit der Aufwertung von potenziellen Lebensräumen für Wild- und Honigbienen und erarbeitet berlinspezifische Empfehlungen für bestäuberfreundliche Ansaatmischungen und Gehölzpflanzungen.
Laufzeit: 05/2019 bis 11/2019
Kooperationspartner: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Team: Anika Gathof, Anita Grossmann, Johann Herrmann, Dr. Sascha Buchholz, Prof. Dr. Leonie Fischer, Dr. Birgit Seitz, Prof. Dr. Ingo Kowarik
Projektleitung: Prof. Dr. Ingo Kowarik, Prof. Dr. Sascha Buchholz, Prof. Dr. Leonie Fischer
Ziel dieses Projektes auf EU-Ebene ist, unterschiedliche Facetten urbaner grüner Infrastruktur und Biodiversität als eine konzeptionelle Grundlage für Stadtplanungen zu erfassen und zu entwickeln. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt arbeitet in 20 Modellstädten, von denen fünf (u.a. Berlin) zur Vertiefung einzelner Fragestellungen, für vergleichende Geländearbeiten und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren genutzt werden. Schwerpunkte unserer Arbeitsgruppe sind dabei
Biokulturelle Diversität: Erfassung von Wahrnehmung und Wertschätzung der Biodiversität von städtischen Grünflächen in Abhängigkeit von unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen
Urban Learning Labs: Identifikation vonbest-practice Beispielen zu Planung, Entwicklung und Nutzung urbaner grüner Infrastruktur in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren
Mittelgeber: EU (603567)
Laufzeit: 11/2013 – 10/2017
Kooperationspartner: University of Copenhagen (Dänemark), University of Helsinki (Finnland), Humboldt Universität Berlin (Deutschland), Technische Universität München (Deutschland), Wageningen University (Niederlande), Stockholm Resilience Centre/Beijer Institute, University of Stockholm (Schweden), Forest Research (GB), ICLEI European Secretariat GmbH (Deutschland), Metropolitan Research Institute (Ungarn), University of Bari (Italien), Triple E (Niederlande), University of Lodz (Polen), Swedish University of Agricultural Sciences (Schweden), University of Lisbon (Portugal), Scandinavian Branding (Dänemark), University of Ljubljana (Slowenien), Ecometrica (Dänemark), Inštitut za trajnostni razvoj (Slowenien), Lavaco (Slowenien), Tisa (Slowenien), PROFIN Service (Italien)
Der Jüdische Friedhof Weißensee ist von herausragender kultureller Bedeutung und auch in seiner Naturausstattung bemerkenswert. In diesem Projekt werden Grundlagen zur Naturausstattung des Friedhofs erhoben und ihre Abhängigkeit von der kulturellen und historischen Entwicklung des Friedhofs herausgearbeitet. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und weiteren Akteuren werden auch Ziele des Naturschutzes bei den Anstrengungen zur Bewahrung und weiteren Entwicklung des Friedhofs zur Geltung gebracht.
Mittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Laufzeit: 2012 - 2015
Projektpartner: TU Berlin, Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte, TU Berlin, Fachgebiet Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, Landesdenkmalamt Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Friedhofsverwaltung Weißensee, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Historische Parkanlagen haben häufig eine herausragende Bedeutung für den Naturschutz. Die hieraus resultierenden Ziele und Maßnahmen erfordern bei den alltäglichen Pflegearbeiten kontinuierliche Abstimmungsprozesse zwischen Akteuren der Denkmalpflege und des Naturschutzes. Zur Optimierung der Umsetzung von Zielen der Denkmalpflege und des Naturschutzes wurde dieses Forschungsvorhaben ins Leben gerufen.
Am Beispiel von 5 Parkanlagen in Berlin (Pfaueninsel, Klein-Glienicke, Tiergarten, Schlossgarten Charlottenburg, Schlosspark Buch) werden in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern beispielhafte Erfolge und Konfliktsituationen bei der Umsetzung von Naturschutzzielen herausgearbeitet. Die Ergebnisse des Projekts sind in einem praxisnahen Internethandbuch zu Umsetzungsstrategien für Naturschutzmaßnahmen in historischen Parkanlagen aufgearbeitet.
Mittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Land Berlin
Laufzeit: 2008 - 2011
Projektpartner: BUND Berlin, NABU Berlin, Sachverständiger für Bäume Nicolas A. Klöhn, Büro für Dendroentomologie Georg Möller
Kooperationspartner: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Landesdenkmalamt Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin