Pflanzenökologie

Bridging in Biodiversity Science BIBS

BIBS ist ein Verbundprojekt des neu gegründeten „Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Research“ (BBIB) und hat das Ziel, die meist einzeln betrachteten Forschungsdisziplinen, räumlichen Skalen und biologischen Systeme in der Biodiversitätsforschung zu überbrücken.

Ein Schwerpunkt der Forschung in BIBS ist die Untersuchung von anthropogen verursachten schnellen Veränderungen von Ökosystemen (rapid transitions). In einzelnen Arbeitspaketen soll die gesamte Kette von Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen dieser Veränderungen untersucht werden. Die Ergebnisse werden in einer umfassenden Synthese zusammengebracht und der Politik und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als neuartiger methodischer Ansatz wird eine Forschungsplattform in Form von Landschaftslaboren, sogenannten "ScapeLabs" für die experimentelle Biodiversitätsforschung auf unterschiedlichen räumlichen Skalen etabliert.

In einem Konsortium aus drei Universitäten und vier außeruniversitären Forschungsinstituten in Berlin-Brandenburg wird in folgenden Arbeitspaketen geforscht:

  1. Etablierung von ScapeLabs als Plattform für Freilandexperimente
  2. Verknüpfung aquatischer und terrestrischer Systeme
  3. Kopplung des urbanen und ländlichen Raums
  4. Verknüpfung ober- und unterirdischer Systeme
  5. Übergänge von natürlicher zu domestizierter Umwelt und neuartige Lebensgemeinschaften

Schwerpunkte der Arbeitsgruppe am Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie der TU Berlin sind:

Laufzeit: 03/2016 bis 02/2021

Kooperationspartner: Freie Universität Berlin, Universität Potsdam, Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerkunde und Binnenfischerei Berlin, Leibniz-Zentrum für Agrarland-schaftsforschung e.V. Müncheberg, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin.

Team: Prof. Dr. Ingo Kowarik, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Sascha Buchholz, Anne Hiller, Esther Felgentreff, Elena Isaiasz, Dr. Birgit Seitz

Einfluss von Wildschweinen auf die Biodiversität von Magerrasen

Obwohl Berlin einen sehr hohen Wildschweinbestand hat, bestehen erhebliche Kenntnisdefizite zu möglichen Folgen von Wildschweinaktivitäten für Lebensräume und deren Artenvielfalt. Auch Trockenrasen in Wäldern oder ihrem Umfeld werden häufig von Wildschweinen aufgesucht. Das Ziel dieses Projektes ist es herauszufinden, welche langfristige Auswirkungen Wildschweine auf die naturschutzfachlich wertvollen Trockenrasen und die dort vorkommenden Pflanzen- und Tierarten haben.

Dazu werden auf 22 Untersuchungsflächen die Wildschweinaktivität quantifiziert, das Vorkommen von Pflanzen und anderen Zielarten des Naturschutzes (Heuschrecken, Zauneidechsen) analysiert und die Ergebnisse mit historischen Daten verglichen. Damit sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:

  • Wie entwickeln sich langfristig Pflanzen- und Tiergemeinschaften nach extremen, wildschweinbedingten Störereignissen und welche Rückschlüsse lassen sich bezüglich der Lebensraumsqualität für Wildtiere ableiten?
  • Sind die Effekte durch Wildschweine als Wildschäden zu bewerten und welche Rückschlüsse ergeben sich daraus für die Bejagung?

Laufzeit: 07/2019 bis 06/2021

Förderung:Zuwendung aus Mitteln der Jagdabgabe durch die Stiftung Naturschutz Berlin

Team: Valentin Cabon (Bearbeitung), Prof. Dr. Sascha Buchholz, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Ingo Kowarik, Miriam Bui, Henning Kühne, Dr. Birgit Seitz.

Projektleitung: Dr. Sascha Buchholz, Dr. Moritz von der Lippe, Prof. Dr. Ingo Kowarik

Unterstützung der Berliner Bienenstrategie durch Optimierung des Wildbienenschutzes

Das gemeinsame Forschungsprojekt zwischen dem Fachgebiet Pflanzenökologie und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz verfolgt das Anliegen, die Lebensbedingungen in urbanen Landschaften für einheimische Bestäuber zu verbessern und die städtische Artenvielfalt zu fördern. Das übergeordnete Projektziel liegt in der Vereinbarung des Wildbienenschutzes mit der Haltung von Honigbienen.

Ein Projektschwerpunkt ist, herauszufinden welche ökologischen Beziehungen zwischen Wild- und Honigbienen auf Flächen in der Stadt bestehen. Dies ist wichtig, da es im Berliner Stadtgebiet teilweise hohe Dichten von Honigbienenvölkern gibt, jedoch kaum Wissen über die Auswirkungen von Honigbienendichten auf die einheimische Wildbienenfauna. So ist beispielsweise nicht bekannt, ob es eine Nahrungskonkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen gibt. Um das Zusammenleben von Wild- und Honigbienen in urbanen Lebensräumen besser zu verstehen, führen wir auf ausgewählten Berliner Modellflächen Beobachtungsexperimente durch. Dabei beobachten wir in verschiedenen Abständen zu einem Bienenstock, ob und wie oft Wild- und Honigbienen bestäuberfreundliche Pflanzen besuchen, die auf den Modellflächen aufgestellt wurden.

Darüber hinaus beschäftigt sich das Projekt mit der Aufwertung von potenziellen Lebensräumen für Wild- und Honigbienen und erarbeitet berlinspezifische Empfehlungen für bestäuberfreundliche Ansaatmischungen und Gehölzpflanzungen.

Laufzeit: 05/2019 bis 11/2019

Kooperationspartner: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Team: Anika Gathof, Anita Grossmann, Johann Herrmann, Dr. Sascha Buchholz, Prof. Dr. Leonie Fischer, Dr. Birgit Seitz, Prof. Dr. Ingo Kowarik

Projektleitung: Prof. Dr. Ingo Kowarik, Prof. Dr. Sascha Buchholz, Prof. Dr. Leonie Fischer

Green SURGE - Green Infrastructure and Urban Biodiversity for Sustainable Urban Development and the Green Economy

Ziel dieses Projektes auf EU-Ebene ist, unterschiedliche Facetten urbaner grüner Infrastruktur und Biodiversität als eine konzeptionelle Grundlage für Stadtplanungen zu erfassen und zu entwickeln. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt arbeitet in 20 Modellstädten, von denen fünf (u.a. Berlin) zur Vertiefung einzelner Fragestellungen, für vergleichende Geländearbeiten und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren genutzt werden. Schwerpunkte unserer Arbeitsgruppe sind dabei

Biokulturelle Diversität: Erfassung von Wahrnehmung und Wertschätzung der Biodiversität von städtischen Grünflächen in Abhängigkeit von unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Gruppen

Urban Learning Labs: Identifikation vonbest-practice Beispielen zu Planung, Entwicklung und Nutzung urbaner grüner Infrastruktur in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren

Mittelgeber: EU (603567)

Laufzeit: 11/2013 – 10/2017

Kooperationspartner: University of Copenhagen (Dänemark), University of Helsinki (Finnland), Humboldt Universität Berlin (Deutschland), Technische Universität München (Deutschland), Wageningen University (Niederlande), Stockholm Resilience Centre/Beijer Institute, University of Stockholm (Schweden), Forest Research (GB), ICLEI European Secretariat GmbH (Deutschland), Metropolitan Research Institute (Ungarn), University of Bari (Italien), Triple E (Niederlande), University of Lodz (Polen), Swedish University of Agricultural Sciences (Schweden), University of Lisbon (Portugal), Scandinavian Branding (Dänemark), University of Ljubljana (Slowenien), Ecometrica (Dänemark), Inštitut za trajnostni razvoj (Slowenien), Lavaco (Slowenien), Tisa (Slowenien), PROFIN Service (Italien)

Integration von Naturschutzzielen bei der Bewahrung und Entwicklung des Jüdischen Friedhofs in Berlin-Weißensee

Der Jüdische Friedhof Weißensee ist von herausragender kultureller Bedeutung und auch in seiner Naturausstattung bemerkenswert. In diesem Projekt werden Grundlagen zur Naturausstattung des Friedhofs erhoben und ihre Abhängigkeit von der kulturellen und historischen Entwicklung des Friedhofs herausgearbeitet. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und weiteren Akteuren werden auch Ziele des Naturschutzes bei den Anstrengungen zur Bewahrung und weiteren Entwicklung des Friedhofs zur Geltung gebracht.

Mittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Laufzeit: 2012 - 2015

Projektpartner: TU Berlin, Fachgebiet Bau- und Stadtbaugeschichte, TU Berlin, Fachgebiet Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, Landesdenkmalamt Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Friedhofsverwaltung Weißensee, Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum

Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen

Historische Parkanlagen haben häufig eine herausragende Bedeutung für den Naturschutz. Die hieraus resultierenden Ziele und Maßnahmen erfordern bei den alltäglichen Pflegearbeiten kontinuierliche Abstimmungsprozesse zwischen Akteuren der Denkmalpflege und des Naturschutzes. Zur Optimierung der Umsetzung von Zielen der Denkmalpflege und des Naturschutzes wurde dieses Forschungsvorhaben ins Leben gerufen.

Am Beispiel von 5 Parkanlagen in Berlin (Pfaueninsel, Klein-Glienicke, Tiergarten, Schlossgarten Charlottenburg, Schlosspark Buch) werden in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern beispielhafte Erfolge und Konfliktsituationen bei der Umsetzung von Naturschutzzielen herausgearbeitet. Die Ergebnisse des Projekts sind in einem praxisnahen Internethandbuch zu Umsetzungsstrategien für Naturschutzmaßnahmen in historischen Parkanlagen aufgearbeitet.

Mittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Land Berlin

Laufzeit: 2008 - 2011

Projektpartner: BUND Berlin, NABU Berlin, Sachverständiger für Bäume Nicolas A. Klöhn, Büro für Dendroentomologie Georg Möller

Kooperationspartner: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Landesdenkmalamt Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin