Wir nutzen den Lehr- und Forschungsgarten des Instituts für Ökologie in Lehrveranstaltungen ökologischer, umweltbezogener und planerischer Studiengänge, um in Vorlesungen vermitteltes Wissen im Freiland zu vertiefen.
Modellökosysteme. Inmitten der Stadt zeigen wir in verschiedenen Modellökosystemen typische Arten und Merkmale charakteristischer Vegetationstypen Mitteleuropas (Buchenwälder, Wiesen, Feuchtbiotope). Charakterarten der Modellökosysteme sind wie in einem Botanischen Garten beschildert. Regelmäßig finden auch klimatologische Übungen in Modellökosystemen statt.
Differenzierte Pflege. Wir erproben unterschiedliche Pflegemaßnahmen zur Erhaltung von Arten und Biotopen. In der Baumpflege erhalten wir bewusst Strukturen wie Totholz oder Hochstubben und zeigen den Studierenden Möglichkeiten einer naturschutzgerechten Pflege.
Denkmalpflege. Im Gartendenkmal zeigen wir, wie durch eine fachgerechte Pflege Ziele des Naturschutzes und der Denkmalpflege gleichermaßen umgesetzt werden können.
Naturdynamik. Schwer zugängliche Bereiche werden gezielt der Naturdynamik überlassen, um auch solche Prozesse für Lehrveranstaltungen zugänglich zu machen.
Seit fast 40 Jahren dokumentieren wir auf Dauerflächen die Vegetationsentwicklung der Wiesen. Diese Daten können mit langjährigen Messreihen zum Klima synchronisiert werden.
Am Standort besteht eine einmalige Infrastruktur zur stadtklimatologischen Forschung. Dazu gehören der 2018 installierte, 40 m hohe Mast zur Erfassung von Umweltdaten in unterschiedlichen Höhen, eine Referenzstation für ein stadtweites Sensor-Netzwerk zur Erfassung von Umweltdaten, Klimakammern sowie andere Messeinrichtungen.
Wir erproben neuartige Begrünungsverfahren bei der Neuanlage von Rasenflächen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. So haben wir Schotterrasen mit Arten der Trockenrasen aus gebietseigenem Saatgut begrünt.
Auch von anderen Instituten der TU Berlin wird der Garten für die ökologische Forschung genutzt. Er gehört zu einem stadtweiten Netz an Untersuchungsflächen zum Thema Wasser in der Stadt (Urban Water Interfaces UWI). In diesem Projekt werden der Saftfluss in Bäumen gemessen und Langzeitbeobachtungen zum Wasserhaushalt städtischer Böden in Abhängigkeit von der Vegetationsbedeckung durchgeführt.