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Welche Corona-Maßnahmen sind aktuell sinnvoll?

In welchen gesellschaftlichen Bereichen welche Corona-Maßnahmen sinnvoll sind, diskutiert das Forschungsteam um Prof. Dr. Kai Nagel aus dem Fachgebiet Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik in ihrem neuesten Blog-Beitrag vom 4. Januar 2021.

„Wir rechnen damit, dass die derzeitigen Regeln, wie beispielsweise Begrenzung der Teilnehmerzahlen und der Anzahl der Haushalte, Schließung der Geschäfte, Wirkung zeigen werden, aber wir rechnen nicht mit einem durchschlagenden Erfolg und somit einem schnellen Absinken der belegten (Intensiv-)Betten in Krankenhäusern. Eine Wiedereröffnung der Schulen ohne gute Masken, durchgehende Maskenpflicht und Wechselunterricht halten wir bei den derzeitigen Krankenhauszahlen für unverantwortlich. Ein schnelleres Absinken der Infektionszahlen ist laut unseren Simulationen nur möglich, wenn der Freizeitbereich, u.a. Zusammenkünfte in privaten Räumen, weiter eingeschränkt wird. Eine abendliche Ausgangssperre ist laut unseren Simulationen dafür ein wirkungsvolles Mittel“, so die TU-Forscher*innen.

In ihren Simulationen zeigen und diskutieren sie verschiedene Szenarien für die Bereiche Schule, Kindergärten, Einkauf, Arbeit und Freizeitaktivitäten. Die Basis der Modelle kommt aus der Mobilitätsforschung. Aus diesen Modellen wissen die Forscher*innen der TU Berlin, welche synthetischen/simulierten Personen sich zu welchen Zeiten an welchen Orten gleichzeitig aufhalten. „Wir erweitern das um plausible Modelle für die Raumgrößen, die sich z. B. auf Arbeitsplatzrichtlinien, typische Wohnungsgrößen oder typische Größen von Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs stützen. Den Infektionsmechanismus entnehmen wir der wissenschaftlichen Literatur. Hier gehen wir derzeit vor allem von dem Mechanismus der Aerosol-Infektion aus; dafür gibt es unseres Erachtens gute Gründe, aber es ist natürlich nicht sicher, und insofern sind obige Aussagen ‚wahrscheinlich richtig‘ und damit unseres Erachtens, in Ermangelung von etwas Besserem, eine gute Basis für Politik“, schreiben sie in ihrem Blog-Eintrag.

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