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Dr. Nasibeh Haghighi erhielt Marthe-Vogt-Preis 2023 für Dissertation an der TU Berlin

Im Rahmen der Berlin Science Week erhielt Dr. Nasibeh Haghighi für ihre Doktorarbeit an der TU Berlin den Marthe-Vogt-Preis 2023 des Forschungsverbundes Berlin (FVB). Der Preis wurde am 8. November 2023 im Beisein der Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Dr. Bahar Haghanipour, in den Räumen der Leibniz-Gemeinschaft verliehen. Er würdigt herausragende Promotionen von Wissenschaftlerinnen in Bereichen, in denen auch die Institute des FVB forschen.

Nasibeh Haghighi entwickelte in ihrer Dissertation neuartige Laserdioden für die Beleuchtung sowie zur Erkennung und Verfolgung von Objekten. Die in der Arbeitsgruppe des Gastprofessors Prof. Dr. James A. Lott am Institut für Festkörperphysik durchgeführten Untersuchungen beschäftigten sich mit „Vertical Cavity Surface Emitting Lasern“ (VCSEL). Diese Miniatur-Laser sind nur etwa zehn Mikrometer im Durchmesser groß (ein Hundertstel Millimeter) und schichtartig aufgebaut. Allgemein erzeugt ein Laser seine energiereichen und parallelen Lichtstrahlen dadurch, dass er sie mit Spiegeln mehrfach durch einen Resonatorraum mit einem optisch aktiven Medium schickt. Ein VCSEL besitzt mehrere Schichten von teilreflektierenden Materialien, die zusammen fast alle Lichtstrahlen wieder in den Resonator zurückspiegeln – dadurch ist er sehr energieeffizient.

Die Preiskommission würdigte, dass Haghighi Rekordwerte für ihre VSCEL-Prototypen erzielen konnte in Bezug auf optische Leistung, Bandbreite und Effizienz. Dies macht sie für die Anwendung besonders interessant, denn VCSEL sind nicht nur energieeffizient, sondern auch extrem schnell und leicht in Massenproduktion herstellbar und könnten künftig milliardenfach in Beleuchtungssystemen, als Augen in Fertigungsrobotern, für virtuelle Realität sowie in autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden.

Nasibeh Haghighi stammt aus dem Iran und studierte Chemie an den Universitäten in Kermanschah und Sanandadsch. Während ihrer Masterarbeit zog sie nach Teheran, gründete ein Start-up und suchte eine Promotionsstelle im Ausland. Diese bekam sie 2017 an der TU Berlin. Sie promovierte im Dezember 2021 mit summa cum laude und trat danach eine Postdoc-Stelle am Ferdinand-Braun-Institut in Berlin an. Inzwischen ist sie Projektleiterin in der Laserchip-Entwicklung bei ams OSRAM in Regensburg.

Der Marthe-Vogt-Preis ging in diesem Jahr zusätzlich ein eine zweite Forscherin: Dr. Carla Kirschbaum beschäftigte sich an der FU Berlin mit der komplexen Strukturanalytik von Lipiden.


Weiterführende Informationen

Pressemitteilung des Forschungsverbundes Berlin

KI für’s Smartphone: Optische neuronale Netze mit VSCEL-Lasersystemen 

© Ralf Günther

Dr. Nasibeh Haghighi während ihres Vortrages auf der Preisverleihung