Bei der Elektrifizierung von Transportnetzen, die durch regelmäßige Abläufe in Form von Umlauf- bzw. Tourenplänen charakterisiert sind, treten stets ähnliche Fragestellungen auf – unabhängig vom konkreten Anwendungsfall, etwa Bus-, Bahn-, Entsorgungs- oder Lieferverkehr. Diese sind u.a.:
- Wie elektrifizierungsfreundlich sind die aktuellen Umlaufpläne? Mit welcher Technologie lässt sich jetzt oder in Zukunft ein möglichst hoher Anteil der bestehenden Umläufe elektrifizieren?
- Sofern die Umläufe nicht unverändert elektrisch bedient werden können: Wie viele Fahrzeuge werden zur vollständigen Elektrifizierung benötigt (unter Berücksichtigung notwendiger Ladezeiten und/oder Reichweitenbeschränkungen)?
- Wie viele Ladestationen bzw. Ladeplätze werden benötigt und wo sind diese aufzustellen? Welche Anschlussleistung ergibt sich je Station?
- Welche Abstellordnung und Ladelogik sollten für ein elektrifiziertes Fahrzeugdepot gewählt werden, um eine hohe Verfügbarkeit der Flotte bei gleichzeitig möglichst niedriger Anschlussleistung zu gewährleisten? Wie beeinflusst ein Lademanagement den notwendigen Netzanschluss?
- Wie kann der Ladevorgang im Depot in den Betriebsablauf, hauptsächlich bestehend aus täglichem Service, Parkplatzzuweisung und Fahrzeugdisposition, integriert werden?
- Welche Gesamtkosten (TCO, Total Cost of Ownership) ergeben sich für verschiedene Systemkonfigurationen?
eFLIPS ist unsere leistungsfähige, interne Software zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen. Sie wurde parallel in den Projekten BVG-Forschungskooperation, BEMU und Mobility2Grid entwickelt und deckt somit einen breiten Anwendungsbereich ab. Der Schwerpunkt der Anwendung liegt auf dem Bus- und Bahnverkehr, eine Anwendung in anderen Sektoren, etwa Liefer- und Entsorgungsverkehr, ist jedoch möglich.
Mit eFLIPS können alle gängigen Ladestrategien simuliert werden: Depotladung, Gelegenheitsladung an Haltestellen, Gelegenheitsladung während der Fahrt (sog. in-motion charging) sowie ein Batteriewechsel. Dadurch kann eine breite Palette an Technologieoptionen simuliert werden.