Im DFG-Projekt „Äpfel und Blumen. Auswirkungen von Pandemien auf die (Re-)Organisation von Warenketten für Frischeprodukte“ untersuchen wir, wie sich der externe Schock der Covid-19 Pandemie auf die (Neu-)Organisation der Warenketten von zwei landwirtschaftlichen Frischeprodukten auswirkt. Hierbei wird drei Fragepaketen nachgegangen:
Durch die Anwendung des value chain mapping können die Warenketten Schritt für Schritt rekonstruiert werden. In unserem Projekt werden wir, ausgehend von Verbrauchern und Einzelhändlern, systematisch vergleichen, wie Warenketten für zwei Produkte - nämlich Äpfel und Blumen - im Kontext der im Zusammenhang mit der Covid-19-Krise neu organisiert werden. Äpfel und Blumen wurden aufgrund dessen gewählt, da bei beiden die Nachfrage zu allen Jahreszeiten mehr oder weniger konstant ist und sie sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden angebaut werden - was die Möglichkeit für Veränderungen in der räumlichen Organisation der Kette offen lässt. In der Vergangenheit wurden beide Produkte hauptsächlich in der Nähe der Konsumenten produziert, aber in den letzten Jahrzehnten haben immer mehr Produzenten aus dem Globalen Süden - unter Ausnutzung ihrer komparativen Vorteile in der Produktion - ihre Produkte auf Markten des Globalen Nordens geliefert. Dies ermöglicht es uns, jeweils eine kurze und eine langen Warenkette für jedes Produkt zu analysieren, was zu vier kontrastierenden Fallstudien führt: (1) Die kenianisch-deutsche Blumen-Kette, (2) die niederländisch-deutsche Blumen-Kette, (3) die chilenisch-deutsche Apfel-Kette und (4) deutsch-deutsche Apfel-Kette.
Indem wir die Veränderungen in diesen vier Ketten systematisch vergleichen und ihre gegenseitigen Verflechtungen analysieren, werden wir die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Krise vorhersagen. Dies erreichen wir durch die Kombination des Ansatzes des value chain mappingmit dem von Baur entwickelten methodischen Ansatz der prozessorientierten Makro-Mikro-Analyse. Für beide Ansätze ist ein Mixed-Methods-Ansatz notwendig, der nicht nur verschiedene qualitative mit quantitativen Methoden kombiniert, sondern auch Primärdaten (Interviews, Ethnographie) mit dokumentarischen Daten.
2021 – 2024
16./17.06.2022, Conference "Production, Retailing and Consumption of Food Commodity Chains before and after Covid-19 ", Humboldt-Universität zu Berlin, Germany