Wie prägt das Medium selektive Expositionsprozesse und -ergebnisse? Welche Aspekte von Nachrichtenartikeln sind bei der Verwendung unterschiedlicher Kommunikationstechnologien stärker hervorstechend? Aktuelle Studien in diesem Bereich untersuchen selektive Expositionsprozesse und Wirkungen in offline, online und mobilen Domänen.
Computergestützte Kommunikationswissenschaften (computational communication science) ist ein multidisziplinärer Ansatz zur Messung und zum Verständnis menschlichen Verhaltens mit Werkzeugen, Präzision und Methoden, die vor einem Jahrzehnt weitgehend für unmöglich gehalten wurden. Kommunikationswissenschaftler verwenden eine breite Palette skalierbarer Computerwerkzeuge, um das Meer von Informationen, insbesondere in sozialen Medien, zu nutzen, um menschliche Kommunikationsaktivitäten, Beziehungen und ihre Auswirkungen zu untersuchen.
Wie beeinflussen die Medien, die wir in der Freizeit konsumieren, unsere Wahrnehmung der Welt? Warum wählen wir bestimmte Arten von Unterhaltungsinhalten aus und wie wirken sie sich auf unsere Wahrnehmung und Stimmung aus? Aktuelle Studien in diesem Bereich untersuchen die Auswahl und Wirkung von Selbstverbesserung und eudaimonischen (berührenden oder bedeutungsvollen) Inhalten.
Warum wählen wir bestimmte gesundheitsbezogene Online-Inhalte aus? Wie prägen Gesundheitsbotschaften in den Medien unsere Einstellungen und Überzeugungen? Aktuelle Studien in diesem Bereich untersuchen, wie Nachrichteneigenschaften die Präferenzen für Gesundheitsinhalte und Einstellungen zu gesundheitsförderndem Verhalten beeinflussen.
Welche psychologischen Prozesse liegen der Auswahl und Verarbeitung von Massen- und Social-Media-Botschaften zugrunde? Welche Medieninhalte wählen Menschen aus und wie verarbeiten sie diese Inhalte mit unterschiedlichen Motivationen und um unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen? Gelten diese Prozesse für verschiedene Kommunikationskontexte (z. B. Politik, Gesundheit, Umwelt, Risiko, Kommunikationstechnologie usw.) und über Genres hinweg (z. B. Nachrichtenartikel oder Nachrichtensendungen, Unterhaltungsinhalte, Erfahrungsberichte, Beiträge in sozialen Medien, Videospiele usw.)? Aktuelle Studien in diesem Bereich untersuchen diese Fragen mit einem Schwerpunkt auf Motivationen und Ergebnissen in Bezug auf das Selbst und den Affekt.
Wie können Medienbotschaften unsere Einstellungen, Überzeugungen und Handlungen beeinflussen? Welche Aspekte bestimmter Botschaften beeinflussen das Ergebnis von Überzeugungsaktivitäten? Aktuelle Studien in diesem Bereich stellen Fragen darüber, warum Erzählungen überzeugend sind, sowie die Rolle des Selbst bei der Veränderung von Einstellungen und Verhaltensweisen.
Bürger begegnen politischen Informationen häufig durch Medien-Nachrichten/Botschaften. Sie versuchen damit, bereits bestehende Ansichten zu verstärken, können sich aber auch einen Eindruck davon verschaffen, welche Ansichten andere Menschen vertreten und welche Meinungen in der Öffentlichkeit geäußert werden dürfen. Neuere und laufende Studien haben untersucht, wie die Selbstwahrnehmung der Bürger beeinflusst, welche Quellen politischer Informationen sie nutzen, wie Einstellungen durch selektive Exposition gegenüber politischen Inhalten beeinflusst werden und wie sich „öffentlich sichtbar sein“ durch Online-Profile und Popularitätshinweise darauf auswirkt, welche politischen Botschaften gelesen oder wahrgenommen werden.
Welche Informationsstrategien sind wirksam, um unterschiedliche wissenschaftliche und ökologische Ergebnisse zu erzielen, einschließlich der Steigerung des Wissens und des Interesses an der Wissenschaft, der Änderung von Überzeugungen und Einstellungen in Bezug auf die Umwelt, der Förderung der Informationssuche in Wissenschafts- und Umweltthemen und der Förderung von Änderungen des Umweltverhaltens? Was sind die zugrunde liegenden Mechanismen, durch die diese Nachrichtenstrategien ihre Wirkung entfalten (Mediatoren), und für welche Bevölkerungsgruppe sind sie am effektivsten (Moderatoren)? Aktuelle Studien in diesem Bereich untersuchen diese Fragen in Themen wie Klimawandel, Energiepolitik, Stammzellenforschung und Umweltverhalten.
Was motiviert uns, Informationen aus Quellen innerhalb der eignen sozialen Gruppe zu suchen? Wann gelten diese Informationen einfach als glaubwürdiger? Wann handeln wir stattdessen aus Motivationen höherer Ordnung, wie z.B. zur Selbstverbesserung, Selbstkonsistenz, oder dem Bedürfnis dazu zu gehören. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist es zu verstehen, wie selektive Exposition durch die Spannung zwischen dem Individuum und seinen Eigengruppen sowie zwischen Eigen- und Fremdgruppen geformt wird.