Berlin und Brandenburg werden mit 100 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Schaufenster-Initiative der Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. € bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Der Einsatz der Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr stellt die potenziellen Anwender weiterhin vor Herausforderungen. Es sind nur geringe Erkenntnisse zu den spezifischen Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität und deren effizienter Gestaltung in den realen Geschäftsprozessen der Anwender vorhanden. Es bestehen offene Fragen zur Umgestaltung der Prozessabläufe, Weiterentwicklung von unterstützenden IT-Systemen zur dynamischen Planung und Optimierung der Prozesse sowie Einbindung eines Lademanagements, da das "Tanken" nun als ein zeitkritischer Faktor wirkt. Um einen realen Nachhaltigkeitseffekt durch den Einsatz der Elektromobilität zu erzeugen, ist darüber hinaus zu klären, ob die Prozesse so gestaltet werden können, dass die Ladezeiten mit Zeiten möglichst hoher regenerativer Anteile im Strommix korrespondieren. Essenziell und nicht ausreichend untersucht sind ebenfalls verkehrliche Effekte durch die veränderte Prozessgestaltung.
Dieses systemische Geflecht der Komponenten Elektrofahrzeug, Prozessgestaltung, Verkehr, IT-Systementwicklung, Energie und wirtschaftlich-nachhaltiger Ansätze steht im Fokus des Projekts "Smart e-User". Der Forschungsverbund zielt auf die Umsetzung und Bewertung des breiten Einsatzes von Elektronutzfahrzeugen (bis 3,5 t) im Wirtschaftsverkehr ab. Es sollen wirtschaftlich tragfähige Anwendungen zur Versorgung ausgewählter innerstädtischer Gebiete Berlins mit Gütern und Dienstleistungen demonstriert werden. Dabei soll eine vollständige Integration der E-Fahrzeuge in die Geschäftsprozesse der im Projekt repräsentierten Nutzergruppen im Güter- und Personenwirtschaftsverkehr erfolgen. Darüber hinaus soll die Nutzung eines innerstädtischen Hubs (Drehkreuz) zur Verteilung von Sendungen im Güterwirtschaftsverkehr unter Einbindung von Elektrofahrzeugen geprüft werden.
Für die Planung und Steuerung des Elektrofahrzeugeinsatzes wird außerdem eine nutzerneutrale IT-basierte Lösung (dynamische Tourenplanung) entwickelt, die die systemische Vernetzung der Elemente Fahrzeug, Energie, Verkehr und Logistik ermöglicht. Die entwickelten Lösungen werden im Rahmen eines Flottenversuchs mit 30 E-Nutzfahrzeugen im Schaufenster Berlin-Brandenburg erprobt.
Das Internationale Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg wird von der Bundesregierung sowie den Ländern Berlin und Brandenburg für die Dauer von drei Jahren im Rahmen der Schaufensterinitiative des Bundes gefördert. Die Koordination der Projekte liegt bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO.
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Die Fraunhofer-Gesellschaft zeichnete das Projekt „Smart e-User“ als German High Tech Champion 2014“ in der Kategorie „Urban Distribution“ aus. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und wurde am 3. April 2014 im Rahmen der SITL Europe feierlich in der Deutschen Botschaft Paris vor geladenem Publikum verliehen. GHTC – the German High Tech Champions Award ist Bestandteil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative „Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland“ unter der Marke „Research in Germany“.
Projektförderer:
Verbundpartner:
Projektlaufzeit:
01.06.2013 - 31.06.2016
Gebäude | Hauptgebäude (H) |
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Raum | H 9103 |
Sprechzeiten | nach Vereinbarung |