Motivation
Äthiopien verfolgt – mit Fokus auf den Textil- und Lebensmittelindustriesektor – das Ziel, sich zu einem zentralen Produktionszentrum in Afrika zu entwickeln. Die funktionsübergreifende Logistik ist sowohl in der Textil- als auch in der Lebensmittelindustrie für die Implementierung effizienter Arbeitsabläufe in die Wertschöpfungsnetzwerke essenziell und fördert die nachhaltige Entwicklung des Landes.
Aus diesem Grund muss die Logistikausbildung als eine fundamentale Basis für wirtschaftliches Wachstum verstanden werden. Doch die universitäre Lehre im Bereich der Logistik basiert mehr auf theoretischen Logistikkonzepten als auf der Verknüpfung selbiger mit praxisrelevanten Inhalten. Dies resultiert in einer Lücke zwischen dem theoretischen Verständnis von Logistikkonzepten und deren erfolgreichen Anwendung in einem konkreten Geschäftsumfeld. Folglich erfahren Studierende eine mangelhafte Ausbildung für ihre bevorstehenden Aufgaben in der Praxis, was in weniger Anstellungsmöglichkeiten nach dem Studium resultiert.
Ziele
Vor dem Hintergrund der geschilderten Umstände beabsichtigt das Projekt IPLogE die Praxisorientierung der Logistiklehre an der Addis Ababa Universität (AAU) zu verbessern und an die logistischen Besonderheiten der Textil- und Lebensmittelindustrie in Äthiopien anzupassen. Aus diesem Grund liegt der Fokus dieses Gemeinschaftsprojektes zwischen der Technischen Universität Berlin (TUB) und der AAU auf einer besseren Vorbereitung der Studierenden auf die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes sowie auf der Bereitstellung von Möglichkeiten, um früher mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten zu können. Um dies zu erreichen, soll dieses Projekt (unter anderem) zu folgenden Haupthandlungsfeldern beitragen:
- Bachelor- und Mastermodule der AAU werden überarbeitet, indem praxisorientierte Fallstudien der Logistik aus dem Bereich der Textil- und Lebensmittelindustrie integriert werden, um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken.
- Arbeitsmarktrelevante Angebote, die die Kontaktaufnahme der Studierenden mit der Praxis fördern, werden regelmäßig zur Verfügung gestellt (z.B. jährliche Logistik-Kontaktmesse, regelmäßige Unternehmensexkursionen).
- Ein jährliches Kooperationsseminar zwischen der AAU und der TUB wird gegründet. Studierende beider Universitäten werden gemeinsam reale Fallstudien von deutschen und äthiopischen Unternehmen bearbeiten. Hierbei erwerben die Studierenden neben der praktischen Anwendung auch für zukünftige Beschäftigungsmöglichkeiten relevante interkulturelle Kompetenzen.
- AAU und TUB werden gemeinsam praxisorientierte Forschungsprojekte zur Prozessverbesserung und Ressourceneffizienz in der Textil- und Lebensmittelindustrie durchführen. Das Ziel wird es sein, Synergien zwischen der Durchführung von Fallstudien für den Unterrichtszweck und der Analyse dieser Fallstudien für die Forschung herzustellen.
AAU und TUB werden von einer ausgesuchten Gruppe von Geschäftspartnern aus Äthiopien, Deutschland und der Schweiz unterstützt, indem sie praxisrelevante Inhalte zur Verfügung stellen und bei der Erreichung von geplanten Projektzielen assistieren.
Forschungsansatz