Mit Hilfe der modernen LED-Technologie sind heutzutage variable Beleuchtungskonzepte mit unterschiedlichen Lichtverteilungen möglich, da die Leuchten beliebig mit verschiedenen Optiken bestückt und mittels DALI (Digital Addressable Lighting Interface) geschaltet und gedimmt werden können. Für die Demonstration unterschiedlicher Beleuchtungskonzepte und die Forschungsarbeit wurden die insgesamt 1.500 Meter des LED-Laufstegs mit seinen insgesamt 43 Masten und 78 Leuchten in 6 Bereiche unterteilt.
Auf der Ladestraße wurden 15 Masten im Abstand von 20 m mit jeweils drei Auslegern in 4, 6 und 8 m Höhe aufgestellt. Diese untergliedern sich in drei Bereiche mit jeweils 5 Masten. Auf dem Rundweg mit Bahnübergang wurden 5 Masten mit Doppelauslegern installiert. Dieser Bereich geht in die Forschungsstrecke des Laufstegs über, auf der 6 höhenverstellbare Masten die Einstellung beliebiger Lichtszenen ermöglichen. Auf dem Fußweg in Richtung Landwehrkanal wurden weitere 6 Masten errichtet. Weiterhin wurden 11 Pollerleuchten installiert.
Ladestraße Teil 1
In diesem Streckenabschnitt der Ladestraße bei Tor 1 verfügen die Leuchten der Firma Thorn jeweils über zwei verschiedene, separat ansteuerbare Optiken für unterschiedliche Straßenbreiten und Witterungszustände.
Die Leuchten auf 8 m haben jeweils eine Optik für eine trockene und eine nasse Straße. Die Möglichkeit, je nach Witterung eine andere Lichtverteilung realisieren zu können, ist aufgrund der unterschiedlichen Reflexionseigenschaften von trockener und nasser Fahrbahn wichtig. Aufgrund ihrer spiegelnden Eigenschaften brauchen nasse Fahrbahnen andere Lichtverteilungen als trockene, um unerwünschte Effekte wie Reflexblendung und Ungleichmäßigkeiten insbesondere für Autofahrer zu vermeiden. Die flachen, besonders stark reflektierenden Winkel werden hier eliminiert. Die Straße erscheint dadurch matter und weniger glänzend; aufgrund der "abgeschnittenen" flachen Winkel ist jedoch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung geringer.
Die Abhängigkeit der Gleichmäßigkeit von der Lichtverteilung, aber vor allem von den Masthöhen-Mastabstandsverhältnissen, kann durch die Einbindung der weiteren Leuchten demonstriert werden: Wird die Optik "Fußweg" in 4 m als "Halbnachtschaltung" betrieben, in dem jede zweite Leuchte ausgeschaltet und der Mastabstand also von 20 auf 40 m erhöht wird (Masthöhen-Mastabstandsverhältnis 1:10), zeigt sich eine deutlich inhomogene Beleuchtung. Bei Verwendung der zweiten Optik "Narrow Street" ist die Ausleuchtung zwar etwas besser, aber insgesamt immer noch sehr ungleichmäßig. Wird die gleiche Verteilung auf 6 m angehoben (Masthöhen-Mastabstandsverhältnis 1:6,66), nehmen die unbeleuchteten Bereiche ab. Die zweite Optik auf 6 m "Broad Street" nutzt den gleichen Lichtstrom, zeigt jedoch eine weitere Verteilung, die für breitere Straßen geeignet ist. Wird diese Optik schließlich auf 8 m angehoben (Masthöhen-Mastabstandsverhältnis 1:5) ist eine akzeptable Ausleuchtung der Fahrbahn erreicht.
Ladestraße Teil 2
Auf dem mittleren Abschnitt der Ladestraße sind Leuchten von Schréder und AEC verbaut. Adressiert werden hier die Themen Fassadenbeleuchtung, Lichtfarbe und Blendung.
Die Schréder-Leuchten auf 8 m ermöglichen durch die Kombination von LED-Modulen mit 2.200 und 3.000 K die Einstellung unterschiedlicher Farbtemperaturen in diesem Bereich. Viele Menschen empfinden warmweiße Lichtquellen mit einem Gelbstich als angenehmer im Vergleich zu kaltweißen Lichtquellen mit einem Blaustich. Warmweiße LEDs sind jedoch aufgrund ihrer Leuchtstoffbeschichtung ineffizienter als kaltweiße. Auch die Farbwiedergabe varriiert je nach Farbtemperatur. Die unterschiedlichen Eindrücke verschiedener Farbtemperaturen können hier gezeigt werden.
Mit den AEC-Leuchten auf 6 m kann gezielt der hintere, von der Straße abgewandte Bereich der Leuchte beleuchtet werden, je nachdem, ob das zusätzliche Modul angesteuert wird. Neben einer Begrenzung der Störwirkung von Licht auf Fassaden kann so auch nutzflächenbezogen eine energieeffiziente Beleuchtung realisiert werden.
Mit Hilfe der Leuchten der Fa. Schréder auf 4 m kann der Blendeindruck in Abhängigkeit der Größe der leuchtenden Fläche sowie der Anzahl der LEDs gezeigt werden: bei gleichem Gesamtlichtstrom und gleicher Beleuchtungsstärke auf der Straße kann zwischen 8 und 24 LEDs gewechselt werden. Die letztere Variante ruft dabei weniger Blendung hervor, da die einzelnen LEDs als eine leuchtende Fläche wahrgenommen werden.
Ladestraße Teil 3
Im dritten Abschnitt des Laufstegs an der Vorplatzseite sind Leuchten der Fa. Trilux und der Fa. Siteco verbaut.
Mit Hilfe der Trilux-Leuchten in 8 m kann durch langsames Hochdimmen demonstriert werden, dass man ein bestimmtes Beleuchtungsniveau braucht, um Objekte zu erkennen. Werden zusätzlich Fahrzeugscheinwerfer in einiger Entwferung als Blendquelle eingeschaltet, zeigt sich eine starke Beeinträchtigung der Sichtbarkeit der Objekte. Ein Extramodul demonstriert außerdem eine für Plätze optimierte Beleuchtung mit sehr breiter Lichtverteilung und hohem Lichtstrom.
Mit weiteren Leuchten der Fa. Trilux können auf 6 m zwei unterschiedliche Lichtverteilungen realisiert werden, die Objekte völlig verschieden hervorheben: mit der Mitstrahl-Beleuchtung wird ein Positiv-Kontrast (helles Objekt auf dunklem Hintergrund), mit der Gegenstrahl-Beleuchtung ein Negativ-Kontrast (dunkles Objekt auf hellem Hintergrund) erzeugt. Deutlich zeigt sich bei der Gegenstrahl-Beleuchtung eine bessere Sichtbarkeit. Jedoch lässt sich diese nur in Einbahnstraßen- oder Tunneln realisieren.
Auf 4 m wurden Leuchten der Fa. Siteco verbaut, mit denen mitlaufendes Licht demonstriert wird.
Rundstrecke
Auf der Rundstrecke am Bahnübergang sind Leuchten der Fa. Signify installiert, mit denen mitlaufendes Licht realisiert wird.
Forschungsstrecke
Vorhandene Beleuchtungskonzepte beruhen auf der seit gut 60 Jahren eingesetzten Gasentladungslampentechnologie, die bei weitem nicht eine so maßgeschneiderte Ausleuchtung ermöglicht, wie sie mit LED-Leuchten heute möglich ist. Der LED-Laufsteg hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Beleuchtungskonzepte zu erarbeiten, die eine gute Sichtbarkeit bei niedrigem Energieeinsatz realisieren. Hierfür wird die Forschungsstrecke des Laufstegs genutzt. Diese ist mit stufenlos verfahrbaren Masten von 1-9 m ausgestattet, so dass beliebige Beleuchtungsszenen eingestellt werden können.
Rad-/Fußweg
Die erste Leuchte auf dem Wegstück zur Brücke über den Landwehrkanal ist eine Leuchte der Fa. Selux, die im Rahmen des AuBe-Projektes entwickelt wurde. Diese ist in ihrer Abstrahlung stark begrenzt, um Streulicht weitestgehend zu vermeiden.
Im weiteren Verlauf sind auf 4 m Signify-Leuchten verbaut, die speziell für schmalere Wege ausgelegt sind.