Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung

Naturschutznews

Aktuelle Informationen und Termine zu Naturschutz, Landschaftsplanung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit

United Nations University Bonn: Warnung vor Risiko-Kipppunkten

15.11.2023

Wissenschaftler*innen der United Nations University in Bonn warnen in dem vor kurzen veröffentlichten Bericht „Interconnected Disaster Risks“ vor sechs Risiken, die durch das Überschreiten von Kipp-Punkten zu unumkehrbaren Schäden für die Menschheit führen könnten:

  • Eskalierendes Artensterben
  • Erschöpfung des Grundwassers
  • Gletscherschmelze
  • Weltraumschrott
  • Unerträgliche Hitze
  • Verlust von Versicherbarkeit

Der Bericht ist auf dieser Webseite veröffentlicht. Dort finden sich – in englischer Sprache – auch Videos und kurze, sehr eingängige Beschreibungen der Risiken, ihrer Zusammenhänge und potenziellen Auswirkungen, aber auch möglicher Lösungsansätze.

Kurze Zusammenfassung in deutscher Sprache auf tagesschau.de.

Studie zum Biodiversitätsverlust: Deutlich mehr Arten gefährdet als bisher angenommen

09.11.2023

Eine Analyse des Erhaltungszustands von 14.669 europäischen Land-, Süßwasser- und Meeresarten (ca. 10 % der kontinentalen Fauna und Flora) zeigt, dass 19 % der europäischen Arten vom Aussterben bedroht sind, wobei das Aussterberisiko für Pflanzen (27 %) und Wirbellose (24 %) höher ist als für Wirbeltiere (18 %). Weltweit dürfte etwa zwei Millionen Arten gefährdet sein. Diese Zahlen liegen deutlich über den jüngsten Annahmen der IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services).

Wesentliche Ursachen sind die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, Übernutzung, Verschmutzung, Siedlungsentwicklung und zunehmend die Auswirkungen des Klimawandels. Daher ist die Beibehaltung und Wiederherstellung nachhaltiger Land- und Wassernutzungspraktiken von entscheidender Bedeutung, um den Rückgang der biologischen Vielfalt zu minimieren.

Zur Studie | Download Studie

Bericht Die ZEIT

Bericht Süddeutsche Zeitung

Bericht The Guardian

ZDF

Regionalökonomische Effekte des Tourismus in Biosphärenreservaten

06.11.2023

Biosphärenreservate haben den Anspruch, Modellregionen einer nachhaltigen Entwicklung zu sein und damit ökologische, ökonomische und soziokulturelle Belange in Einklang zu bringen.
Im Rahmen dieses integrativen Schutzkonzepts werden Menschen als zentrales Element in Natur- und Kulturlandschaften verstanden, in denen naturschonende Lebens- und Wirtschaftsformen verwirklicht werden. Dazu gehört auch der Tourismus,  der positive regionalökonomische Effekte auslösen und so zur Regionalentwicklung beitragen kann. Zwischen 2016 und 2022 wurden im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz in Auftrag gegebenen Forschungsvorhabens Besuchsaufkommen und regionalökonomische Effekte in allen 18 deutschen Biosphärenreservaten erhoben. Die Ergebnisse liegen nun als Publikation in der Reihe BfN Schriften vor.

Weltweit zunehmende Abholzung von Wäldern

25.10.2023

Trotz zahlreicher internationaler Vereinbarungen zum Schutz der Wälder schreitet Entwaldung weltweit voran.

Zu diesem Ergebnis kommt eine eben erschienene Studie des WWF.

So nahm die von Abholzung betroffene Fläche zwischen 2021 und 2022 um 4 % zu. Insgesamt gingen 66.000 qkm an Wäldern, zum größten Teil  in den Tropen,  verloren.
Das entspricht etwa der Größe Bayerns.  

Dennoch gibt es auch positive Entwicklungen, etwa bei Wiederaufforstungen oder der Reduktion von Abholzungen. Allerdings gehen diese nicht schnell genug voran, um wesentliche Ziele zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt sowie der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen.

Hierfür seien keine neuen Ziele erforderlich, sondern eine ambitionierte Umsetzung der bestehenden.

 

WWF-Bericht „Forest Pathways Report 2023”

Bericht der Tagesschau

Planetare Grenzen: Sechs von neun überschritten

29.09.2023

Das Konzept der planetaren Grenzen wurde 2009 zum ersten Mal von Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern veröffentlicht und seither weiter ausgearbeitet und aktualisiert.

Der Zustand von neun so gennannten planetaren Grenzen (siehe nebenstehende Abbildung) soll den „sicheren Handlungsraum“ der Menschheit beschreiben, dessen Überschreitung zu einer Destabilisierung des wünschenswerten Zustands im Holozän und damit der menschlichen Lebensgrundlagen führt.

Betrachteten die Forscher 2009 noch drei Grenzen als bereits überschritten, sind es in dem eben erschienen Report in „Science Advances“ bereits sechs.

Dies ist, so die Wissenschaftler*innen, ein erneuter Weckruf an die Menschheit, dass die Erde Gefahr läuft den Zustand des Holozäns zu verlassen.   

Bericht der Süddeutschen Zeitung.

Bericht der Tagesschau.

Online-Vorträge zum Klimawandel

21.09.2023

Auf dieser Internetseite der Freien Universität Berlin findet sich eine Liste mit online zugänglichen kommenden und bereits gehaltenen Vorträgen an deutschen Universitäten zu allen Facetten von  Klimawandel und Klimaschutz. Das Themenspektrum reicht von Kommunikationsarbeit und Klimaanpassung in der Kommunalverwaltung über Klimamodellierung und Sicherheitspolitik bis zu Suffizienz, Migration, Mobilität und Artensterben.

Woche der Klimaanpassung, 18. – 22. September 2023

09.09.2023

Ansätze, Initiativen und Praxisbeispiele der Klimaanpassung in Kommunen sind Thema bundesweiter Veranstaltungen während der Woche der Klimaanpassung.

Viele der Veranstaltungen sind auch Online zugänglich. Weitere Informationen und einen Überblick über alle Veranstaltungen finden Sie hier.

Und hier gibt es Näheres zum Gesetzentwurf eines Bundes-Klimaanpassungsgesetzes, der am 13. Juli vom Kabinett verabschiedet wurde:

 

Berliner Biodiversitätsstrategie: Bürger*innendialog zur Weiterentwicklung

14.08.2023

Botanischer Garten, Königin-Luise-Platz, 14195 Berlin

„Bei einem Bürger*innendialog im vergangenen Jahr ging es um die Wünsche und Visionen für ein biodiverses und klimaresilientes Berlin und daran wollen wir in diesem Jahr anknüpfen! Wir schauen uns die Umsetzung an dem Beispiel der Berliner Biodiversitätsstrategie an. Die Fortschreibung dieser Strategie steckt gerade mitten in der Entwicklung und soll im Frühjahr 2024 verabschiedet werden. Bei unserem Bürger*innendialog haben Sie die Gelegenheit jetzt schon Einblicke in die Inhalte der Strategie zu bekommen und mit uns darüber zu diskutieren...“ (Auszug aus der Einladung zur Veranstaltung am Freitag, den 25. August)

Mehr Informationen zur biologischen Vielfalt in Berlin.

Hörtipp: Gradmesser – Der Klimapodcast des Tagesspiegel

11.08.2023

Aktuelle Folge: „Wenn wir die 1,5-Grad-Grenze reißen: Wie retten wir die Natur, wie wir sie kennen?“

Außerdem weitere Folgen zu verschiedensten klima- und umweltrelevanten Themen, u.a. zu Angst vor Veränderung, Klima und Gesundheit, CO2-Preis, Wasserknappheit, fossiler Lobby, Geoengineering, Attributionsforschung, Digitalisierung und Klimaschutz, Rechtsextremismus oder zur grünen „Stadt der Zukunft“.

Zur Tagesspiegel Klimapodcast-Seite.

 

Wasser: Von der Selbstverständlichkeit zum knappen Gut?

02.08.2023

Deutschland hat in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels und trotz zunehmender Starkregenereignisse erhebliche Mengen an Wasser verloren, die Grundwasserstände sinken und Böden trocknen aus (wie etwa der Dürremonitor des UFZ zeigt). Doch was hieße Wasserknappheit für den Alltag der Bürgerinnen und Bürger? Antworten darauf versucht der Podcast „Auch das noch? Wasserknappheit“ der ZEIT zu geben. Im Gespräch mit der Journalistin und Buchautorin Annika Joeres über ihr neues Buch „Durstiges Land“ (zusammen mit Susanne Goetze) geht es u. a. um trockene Sommer, Erdbeeren, Niedrigwasser, Schadstoffkonzentrationen im Rhein, Toilettenspülungen und Stadtgrün.

 

Was hat Künstliche Intelligenz mit Naturschutz zu tun?

26.07.2023

Dieser Frage ging eine Veranstaltung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) nach. Die Teilnehmer*innen aus Forschung, Politik, Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaft diskutierten Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) im Naturschutz, etwa bei der Artenerfassung oder Artenmodellierungen. Die Ergebnisse liegen jetzt in den BfN Schriften 650 - NaturschutzDigital - Künstliche Intelligenz im Naturschutz vor.

Die Tagung zu KI war die dritte in der Reihe „NaturschutzDigital“. Ergebnisse der ersten beiden Veranstaltungen sind in der BfN Schrift 640 - "NaturschutzDigital - Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Schutz der Natur" erschienen.

 

EU Nature Restoration Law: Faktencheck des BfN

07.07.2023

Das Bundesamt für Naturschutz hat kurz vor der entscheidenden Debatte im EU Parlament am 11. Juli einen kurzen Faktencheck zur „Verordnung zur Wiederherstellung der Natur“ (Nature Restoration Law) veröffentlicht.

Die Europäische Volkspartei will ihre Zustimmung zu diesem zentralen Vorhaben des European Green Deal verweigern.

Brandenburg beschließt Strategie zur Klimaanpassung

04.07.2023

Die Landesregierung von Brandenburg hat eine Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beschlossen. Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit und Resilienz gegenüber nachteiligen Auswirkungen der Klimawandelfolgen in Brandenburg zu verbessern. Brandenburg ist bereits jetzt stark von klimatischen Veränderungen betroffen und ein bundesweiter Hotspot von Trockenheit und Hitze.

Insgesamt umfasst die Strategie rund 200 konkrete Maßnahmen für zwölf Handlungsfelder, darunter Wasser, Landwirtschaft, ,  Naturschutz und Biodiversität, Boden, Gesundheit und Raumordnung.

Das vollständige Dokument zur Klimaanpassungsstrategie finden Sie hier.

Wissenschaftler*innen gegen die Blockierung der EU-Naturschutzgesetzgebung

26.06.2023

Die Europäische Volkspartie (EVP), der CDU und CSU angehören, versucht im Europaparlament unter ihrem Vorsitzenden Manfred Weber (CSU) das zum „European Green Deal“ gehörende „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“ sowie die „Verordnung zur nachhaltigen Nutzung“ zu blockieren. Sie argumentiert, dass diese Vorhaben negative Auswirkungen auf Landwirtschaft, Fischerei und die Gesellschaft insgesamt hätten, da sie Ernährungssicherheit und Arbeitsplätze gefährden würden. Dem widersprechen über 3000 Wissenschaftler*innen aus ganz Europa in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Erklärung ist hier in mehreren Sprachen veröffentlicht.  Auch tagesschau.de berichtete.  

 

Gesundheit und Umwelt

23.06.2023

Zwei Beratungsgremien der Bundesregierung haben vor kurzem Gutachten zum Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit veröffentlicht:

 

 

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) fordert, beides konsequent zusammen zu denken:

„Eine intakte Umwelt ist eine zentrale Voraussetzung für die menschliche Gesundheit. Damit alle Menschen gut und gesund leben können, sollte die Gesundheitsdimension des Umweltschutzes viel stärker als bislang in die relevanten Politikfelder integriert werden.“  Zum Sondergutachten hier.

 

 

 

Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) stellt fest:

„Unsere Lebensweise macht krank und zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen. In der Vision ‚Gesund leben auf einer gesunden Erde‘ werden menschliche Lebensbereiche – Ernähren, Bewegen, Wohnen – gesund und umweltverträglich gestaltet sowie planetare Risiken – Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Verschmutzung – bewältigt.“ Zum Hauptgutachten hier.

 

Dialog zur Fortschreibung der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS)

19.06.2023

Vom 15. Juni bis 09. Juli erfolgt ein Online-Dialog zu den Vorschlägen des BMUV für Ziele und Maßnahmen im Rahmen der in Erarbeitung befindlichen NBS 2030.

Die NBS ist laut Bundesumweltministerium die zentrale Naturschutzstrategie der Bundesregierung und wesentliches Instrument zur Umsetzung internationaler Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität in Deutschland. Sie wurde 2007 veröffentlicht. Mit der Verabschiedung des "Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework" (GBF) liegen seit 2022 neue globale Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt bis 2030 vor. Deshalb und um die NBS weiteren aktuellen Entwicklungen seit 2007 anzupassen, ist nunmehr eine umfangreiche Neuauflage vorgesehen, die sich neben neuen Zielen vor allem auf die Verbesserung der zu ihrer Erreichung notwendigen Umsetzung konzentriert. Auch sollen die Verursacher des anhaltenden Verlusts der Biodiversität effektiv adressiert werden.

Zur Beteiligungsplattform geht es hier, zu näheren Erläuterungen des BMUV hier und zu weiteren ausführlichen Informationen zur Strategie und zur Biologischen Vielfalt hier.

 

 

Neue Studie: Landwirtschaftliche Intensivierung wesentlicher Faktor für Rückgang vieler Vogelpopulationen

30.05.2023

Vor kurzem wurden Ergebnisse einer groß angelegten Studie zum Rückgang von Vogelpopulationen in den „Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht. Hierfür wertete eine Vielzahl von Forscher*innen aus ganz Europa regelmäßige Beobachtungen von 170 verbreiteten Vogelarten aus, die über einen Zeitraum von 37 Jahren an mehr als 20.000 Orten in Europa gemacht wurden. Als mögliche Ursachen des Rückgangs wurden Intensivierung der Landwirtschaft, Veränderungen von Waldgebieten, Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels und Verstädterung untersucht.

Als bedeutendster Faktor für den Rückgang von Vogelpopulationen erwies sich die Intensivierung der Landwirtschaft, insbesondere aufgrund des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln. Dies betrifft insbesondere Arten, die sich von Insekten ernähren. Aber auch die weiteren Faktoren tragen, teilweise sehr artspezifisch, zum Rückgang von Vogelpopulationen bei.

Äußerungen nicht beteiligter Wissenschaftler*innen in der Tagespresse (Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung) zeigen Zustimmung zu den Ergebnissen, aber auch Kritik an der gewählten Methode.

Artikel im Tagesspiegel | Artikel in der Süddeutschen Zeitung | Originalstudie (Englisch)

 

Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern

15.05.2023

Unter diesem Titel hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU) am 09. Mai ein neues Gutachten veröffentlicht, das sich mit Möglichkeiten umweltfreundlichen Verhaltens befasst sowie insbesondere mit den Voraussetzungen, die die Politik hierfür schaffen muss.

Kernbotschaften sind:

  1. Verhaltensänderungen sind notwendig, um die Umwelt- und Klimaziele zu erreichen
  2. Ohne die richtigen Rahmenbedingungen wird das nicht gelingen
  3. Erkenntnisse aus Psychologie und Politikwissenschaft sollten besser genutzt werden
  4. Politik kann das Verhalten wirksam adressieren und steht in der Pflicht, das auch zu tun

Hier können das Gutachten und die Kurzfassung heruntergeladen werden.

 

Heute ist deutscher Erdüberlastungstag 2023

04.05.2023

Was bedeutet das?

Vereinfacht ausgedrückt haben damit die Menschen in Deutschland die ihnen rechnerisch zustehenden natürlichen Ressourcen für das gesamte Jahr bereits aufgebraucht – wobei wohlhabendere Menschen in der Regel mehr verbrauchen als weniger wohlhabende (siehe Abbildung links unten).

Der globale Erdüberlastungstag liegt dieses Jahr am 28.7., da viele ärmere Länder ihre Ressourcen später ausgeschöpft haben (siehe Abbildung links oben). 1971 lag er noch Ende Dezember. (siehe Abbildung links Mitte)

Zwar kann und sollte jede*r Einzelne etwas tun, um den persönlichen Ressourcenverbrauch, den „ökologischen Fußabdruck“ zu reduzieren, etwa weniger tierische Produkte verzehren, möglichst oft umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen oder den eigenen Energieverbrauch auf den Prüfstand stellen. Noch wichtiger ist aber, dass Regierungen politische Rahmenbedingungen schaffen, die nachhaltiges wirtschaftliches und persönliches Verhalten fördern oder gar erst ermöglichen.

Mehr Informationen zum Erdüberlastungstag und zum „Ökologischen Fußabdruck“ gibt es hier:

https://www.footprintnetwork.org/

https://www.overshootday.org

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/erdueberlastungstag-122.html

Klimabericht für Europa 2022 erschienen

24.04.2023

Der Bericht „European State of the Climate 2022“ des „Copernicus Climate Change Service“ der EU-Kommission ist erschienen.
Demzufolge
- war der Sommer 2022 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
- nahmen Trockenheit und Waldbrände zu
- gingen Gletscher und der Eisschild Grönlands zurück
- lag das Temperatur-Mittel der Jahre 2018 – 2022 um 2,2°C über jenem von 1850 – 1900
- hatte dies u.a. negative Auswirkungen auf Flussschifffahrt, Land- und Energiewirtschaft.

Hier geht es zum Bericht und einem kurzen Video in englischer Sprache,
hier zu einer deutschsprachigen Zusammenfassung der Süddeutschen Zeitung mit einem „Wetter-Dashboard“, an dem sich für jeden Ort in Deutschland Wetterveränderungen 2022 gegenüber dem langjährigen Mittel 1981 – 2010 anzeigen lassen.

 

 

 

Stellungnahmen zum "Modernisierungspaket Klimaschutz und Planungsbeschleunigung"

20.04.2023

Am 28.03. hat der Koalitionsausschuss der Bundesregierung ein „Modernisierungspaket“ beschlossen , das in Punkt III auch den Naturschutz, insbesondere die Umsetzung der Eingriffsregelung, betrifft. Hierzu haben der Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN) und der Bundesverband der Flächenagenturen in Deutschland e.V. (BFAD) kritisch Stellung bezogen.  

Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung

Stellungnahme BBN

Stellungnahme BFAD

 

"Die Karte der Schönheit" – Lässt sich die Schönheit von Landschaft messen?

18.04.2023

Dokumentarfilm zu einem Forschungsvorhaben des Bundesamts für Naturschutz, in dem ein Projektteam um Prof. Michael Roth (Hochschule Nürtingen-Geislingen) eine Bewertungsmethode entwickelte, mit dessen Hilfe das Landschaftsbild besser in Planungsprozesse eingebracht werden kann. Wesentlich war dabei die breite Beteiligung von Bürger*innen durch eine Online-Bewertung von repräsentativen Landschaftsfotos aus ganz Deutschland. So wurden aus subjektiven Eindrücken objektiv und statistisch vergleichbare Daten und Karten.

Der Dokumentarfilmer Marco Kugel begleitete das Projektteam von 2018 bis 2021 in ganz verschiedene Landschaften in Brandenburg, am Niederrhein, in Hamburg oder an der Nordseeküste und lässt dabei u. a. Anwohner*innen, Planer*innen und Ministeriumsvertreter*innen zu Wort kommen.

Abrufbar in der 3sat-Mediathek bis zum 16.05.2023

Zum BfN- Projekt: Landschaftsbild und Stromnetz

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

04.04.2023

"Das Bundeskabinett hat das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) verabschiedet. Mit dem ANK will die Bundesregierung dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Natürliche Lebensräume wie Moore, Wälder, Wildnis, Auen, Meere und Küsten sollen besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen.

Hierzu verbindet das ANK Klimaschutz mit Naturschutz und hilft dabei, die Klimakrise zu bekämpfen, die biologische Vielfalt zu erhalten und gegen die Folgen der Klimakrise vorzusorgen. Das Aktionsprogramm enthält insgesamt 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern. Für die Finanzierung stehen bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung“
(Pressemitteilung BMUV).

Download

Naturbewusstseinsstudie 2021 erschienen: Viele Menschen über Klimakrise und Naturzerstörung besorgt

23.03.2023

Eine Befragung im Rahmen der Naturbewusstseinsstudie 2021 zeigt, dass die Beeinträchtigung des eigenen Lebensstils durch die Klimakrise und Naturzerstörung eine in Deutschland weit verbreitete Sorge ist. Als weitere Auswirkungen der Klimakrise nennt die Mehrzahl der Befragten vor allem Extremwetterereignisse und den Einfluss auf wildlebende Arten und biologische Vielfalt. Die gute Nachricht ist: Ein großer Teil der 2.410 Befragten Erwachsenen und 1.004 Jugendlichen der repräsentativen Naturbewusstseinsstudie ist bereit, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel durch einen nachhaltigen und naturverträglichen Lebensstil mitzutragen. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Naturbewusstseinsstudie, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz am 22.03.2023 veröffentlicht haben.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der Studie 2021 bilden die gegenwärtigen Krisen mit Bezug zur Natur: Verlust der biologischen Vielfalt, Klimakrise, Corona-Pandemie.

Der Download der Naturbewusstseinsstudie 2021 ist über die Webseite des BMUV möglich.

IPCC-Synthesebericht: Klimaschutz erfordert rasches und tiefgreifendes Handeln

20.03.2023

Heute hat der Internationaler Klimarat (IPCC) den Synthesebericht zum 6. Sachstandsbericht vorgestellt. Dieser fasst die bereits erschienenen Berichte der drei Arbeitsgruppen des IPCC zusammen. Einige ausgewählte wesentliche Erkenntnisse („Headline Statements“):

  • Die globale Oberflächentemperatur lag 2011-2020 um 1,1°C über jener von 1850 – 1900.
  • Die globale Erwärmung ist durch menschliche Aktivitäten verursacht, die Beiträge hierzu sind jedoch zwischen und innerhalb von Ländern und zwischen einzelnen Menschen ungleich verteilt.
  • Der Klimawandel ist eine Bedrohung für unser Wohlergehen und die Gesundheit des Planeten. Es gibt ein sich schnell schließendes Zeitfenster, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern
  • Die Begrenzung der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung erfordert Netto-Null-CO2-Emissionen.

Download „Summary for Policymakers“

Wie regionale Meinungsunterschiede in der Bevölkerung die Klimaschutzpolitik beeinflussen können

17.03.2023

Eine Studie im Rahmen des Kopernikus-Projekts „Ariadne“ zeigt, dass Einstellungen gegenüber Klimaschutzmaßnahmen regional sehr unterschiedlich sind, aber positiver als von Politikern oft vermutet. Positionen von Minderheiten gegen Klimaschutz werden häufig vorschnell als Mehrheitsmeinung wahrgenommen und haben dadurch mehr Einfluss auf Entscheidungsprozesse als eigentlich angemessen.

Die Studie finden Sie auf der Webseite des Ariadne-Projektes.

Grundwasser-Atlas von CORRECTIV zeigt Veränderungen des Grundwasserspiegels in Deutschland zwischen 1990 und 2021

21.02.2023

Seit Ende 2022 stellt das Recherchekollektiv CORRECTIV auf seiner Website den "Grundwasser-Atlas" bereit. Mit der darüber verfügbaren interaktiven Karte zu den Grundwasserständen an mehr als 6.700 Messstellen ist es erstmals möglich, großflächig Aussagen über die Veränderung von Grundwasserständen in Deutschland zwischen 1990 und 2021 zu machen. Aus den Daten lassen sich in einigen Regionen klare Trends der Grundwasserentwicklung ablesen, die entsprechend den Auswertungen von CORRECTIV in vielen Fällen klar auf industrielle oder landwirtschaftliche Nutzungen zurückzuführen sind.

Den Grundwasser-Atlas finden Sie auf der Webseite von CORRECTIV.