Kunst wird nicht nur gedacht, sondern auch gemacht. Unter dieser Prämisse beschäftigt sich die mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe mit dem künstlerischen Werkprozess und den Faktoren, die diesen Werkprozess ermöglichen. Künstlerische Produktion verstehen wir als Zusammenspiel von praktischem Tun, konzeptuellem Wissen und kultureller Verortung. Dabei dient uns der griechische Begriff techne als heuristisches Instrument: Er umfasst nicht nur die beiden Bereiche „Kunst“ und „Technik“, die im Deutschen meist getrennt verhandelt werden, sondern darüber hinaus eine ganze Bandbreite an Fertigkeiten und Verfahren, die mit dem Kunst-Machen verbunden sind: das Wissen um Materialien und Verfahren, das sich in den Artefakten manifestiert und in Texten oder Illustrationen weitergegeben wird, die Kunsttheorie, mit deren Hilfe sich Bewertungsmaßstäbe für technische Leistungen formulieren lassen, und die Narrative, die das künstlerische Handeln mit Bedeutung aufladen. Ziel unseres Verbundprojekts ist es, den Fragehorizont zum künstlerischen Prozess zu erweitern und die Materialität der Objekte, die sich in digitalen Oberflächen aufzulösen droht, als Speicher von Handlungen und Wissen für die kunsthistorische Forschung zurückzugewinnen.
1. Sprecherin: Prof. Dr. Magdalena Bushart
2. Sprecherin: Prof. Dr. Karin Leonhard
Koordination: Luisa Feiersinger