Dissertationsprojekt von Margaux Dumas
(aus dem Englischen)
Diese Arbeit untersucht anhand von Objekten, die in Frankreich während der deutschen Besatzung und des Vichy-Regimes zwischen 1940 und 1944 beschlagnahmt wurden, die Prozesse der Enteignung und der Rückgabe sowie deren Wahrnehmung durch die Akteure. Die Verfolgung der Translokation der Objekte ermöglicht es, die sozialen, administrativen und vermögensrechtlichen Herausforderungen der Enteignung und der Rückgabe aller Arten von Objekten, die die Inneneinrichtung der 1930er und 1940er Jahre bildeten, zu veranschaulichen.
Ab Sommer 1940 begannen die deutschen Behörden, insbesondere über den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg, damit, Kunstwerke und -gegenstände, Manuskripte, Bücher und Archive ins Visier zu nehmen und zu beschlagnahmen. Der ERR war aufgrund des polykratischen Charakters von Nazi-Deutschland nicht die einzige Behörde, die mit der Wegnahme von Kunstgütern betraut war. Die Möbel-Aktion wurde Anfang 1942 eingerichtet, von da an wurden alle Güter in einer antisemitischen und genozidalen Logik beschlagnahmt. Diese Enteignungen, die sowohl ideologisch motiviert waren als auch wirtschaftlichen und machtpolitischen Zielen dienten, standen in Konkurrenz zum Vichy-Regime, das aus Gründen der Wahrung seiner Souveränität seine eigene Politik der Beschlagnahme von Privateigentum einführte. Obwohl die Verwaltungen nach der Befreiung wechselten, überlebte eine Form von Kontinuität, und durch die Untersuchung einer breiten Typologie von enteigneten Gütern ist es möglich, die Komplexität der Organisation der Beschlagnahme durch die Nazis und die Bemühungen zur Rückgabe und Wiedererlangung dieser Objekte zu verstehen.
Nach der Befreiung von Paris im Herbst 1944 begannen die politischen Behörden, die Ministerialverwaltungen und die Opfer von Enteignungen in Frankreich und in den Gebieten des ehemaligen Nazi-Reichs bis in die 1950er Jahre hinein einen langen Prozess der Wiedererlangung. Damals wurden drei Stellen eingerichtet: das Amt für Privatgüter und -interessen, die Kommission für künstlerische Wiedergewinnung und der Dienst für die Rückgabe von Eigentum der Opfer der Enteignungsgesetze und -maßnahmen. Sie verfolgen unterschiedliche Ziele, arbeiten jedoch eng zusammen.
Die Verfolgung dieser Objekte durch verstreute Archive (selbst Objekte der Enteignung und der Rückgabe) ermöglicht es, den Sinn dieser Beschlagnahmungen, die Gesten der Aneignung, die Herausforderungen der Rückgabe sowie die Auswirkungen der Kategorisierung von Kunst- und Alltagsgegenständen zu hinterfragen und so die Erinnerung an verschwundene Inneneinrichtungen, insbesondere in Paris, und an Menschen, die Opfer der Verfolgung durch die Nazis wurden, aufrechtzuerhalten.
In Kooperation mit der Université Paris-Cité
Betreuung: Bénédicte Savoy, Sophie Coeuré