Laufzeit: 2015–2018
Projektleitung:
Wissenschaftliche Mitarbeiter:
Studentische Mitarbeiter_innen:
Das Ziel des Projektes ist die methodische und theoretische Entwicklung eines originärenkonzeptionellen Ansatzes zur Analyse des Politikfelds Verkehr. Dabei wird angeknüpft an die im Rahmen des DFG-Projekts „Räumliche Mobilität in der Zweiten Moderne. Freiheit und Zwang bei Standortwahl und Verkehrsverhalten“ entwickelte theoretische Begründungeiner kritischen Herrschaftsanalyse. Diese wird auf die Entstehung hegemonialer Verhältnisse gerichtet sein, um die verborgenen politischen Konfliktlinien nachzuvollziehen und einem öffentlichen Diskurs zugänglich zu machen.
Die Herstellung von Transparenz im Politikfeld Verkehr soll dazu beitragen, verkehrspolitische Entscheidungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Möglichkeiteiner informierten Beteiligung der Bevölkerung zu eröffnen. Zugleich soll durch die Veröffentlichung der Interessenskonstellation ein verkehrspolitischer Entscheidungsprozess dahingehend unterstützt werden, sich zwischen divergierenden Alternativenzu entscheiden, anstatt sich für eine bis heute im Politikfeld Verkehr dominierende Doppelfinanzierung unterschiedlicher Verkehrslösungen auszusprechen. Dabei verortet sich das Projektin dem expandierenden Forschungsfeld der politischen Netzwerkanalyse.
Zwischenergebnisse
Projektberichte
Dienstag, 07. November 2017
Trotz einer nunmehr 25-jährigen Geschichte ist Mobilitätsmanagement bis heute ein kaum angewandtes Instrument der Verkehrsplanung. Die Hauptfrage des Forschungsprojekts ist, welche politischen Barrieren die Umsetzung verhindern und welche Veränderungen vorgenommen werden müssen, damit Mobilitätsmanagement existierende Verkehrsprobleme lösen kann. Neben einer diskursiven Literaturrecherche zum Thema kamen qualitative Datenerhebungsmethoden zum Einsatz. Zentrales Element war dabei die Durchführung von Experteninterviews mit wichtigen Interessenvertretern und Politikern. Die Arbeiten wurden durch teilnehmende Beobachtungen an Fachkonferenzen sowie einer Onlinebefragung der Experten ergänzt.
Die Auswertung der Daten erfolgte mittels unterschiedlicher Methoden, um möglichst viele Perspektiven auf die gesammelten Ergebnisse zu ermöglichen. Erstens wurde ein neues Modell von Mobilitätsmanagement konzipiert, welches das Werkzeug für Planer und Politiker verständlich in die existierende Verkehrsplanung einordnet. Zweitens wurde auf Basis der Experteninterviews eine Diskurs-Netzwerk-Analyse durchgeführt, welche mit Hilfe von Netzwerken die Positionen der Akteure zueinander veranschaulicht. Drittens wurden die Ergebnisse in eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen – Chancen, Risiken) überführt, um politische Strategien zur besseren Umsetzung zu entwickeln. Diese konnten abschließend zur Entwicklung eines integrierten Handlungskonzeptes in Form eines 5-Phasen-Modells genutzt werden.
Im Rahmen der Forschungsarbeit konnte festgestellt werden, dass bisher noch kein einheitliches Verständnis von Mobilitätsmanagement existiert. Dementsprechend fehlte es an Strategien und ganzheitlichen Ansätzen, um Mobilitätsmanagement in Deutschland flächendeckend zu etablieren. Dabei ist die Expertise und der Gestaltungswille für Mobilitätsmanagement eindeutig auf kommunaler und privatwirtschaftlicher Seite zu finden und damit stark geprägt von regionalen Verkehrsfragen und wirtschaftlichen Interessen. Bundespolitisch konnte hingegen noch kein Interesse an umfassenden Mobilitätskonzepten und entsprechenden Strategien festgestellt werden. Eine Unterstützung von Bundesebene wäre aber nötig, um die beobachteten Zielkonflikte zwischen den Akteuren zu vermeiden. In diesem Zusammenhang ist eine Festlegung von Rahmenbedingungen und Standards erforderlich, damit die zukünftige Entwicklung des Mobilitätsmanagements mitgestaltet wird und das Instrument zur Lösung von Verkehrsproblemen genutzt werden kann.
Hier kann der komplette Abschlussbericht heruntergeladen werden.
Broschüre „Mobilität erfolgreich managen“