Laufzeit: 2018–2020
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Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt untersucht den bis heute weitgehend vernachlässigten Zusammenhang von sozialer Exklusion und Mobilität. Im Vordergrund stehen dabei zwei Untersuchungsdimensionen – die subjektive Wahrnehmung und die räumlichen Muster. Das Ziel ist es zum einen, das Mobilitätsverhalten einkommensarmer Bevölkerungsgruppen unter dem Gesichtspunkt der Möglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe zu erforschen. Dabei sollen die subjektiv wahrgenommenen Möglichkeitsräume erschlossen werden, um daraus möglicherweise resultierende soziale Benachteiligungen identifizieren zu können. Ergänzend dazu soll die räumliche Verortung einkommensarmer Bevölkerungsgruppen erforscht werden. Durch die Analyse der objektiven Raumstrukturen sollen ebenfalls Hinweise möglicher sozialer Benachteiligung ermittelt werden. Durch die systematische Verbindung der subjektiven Wahrnehmung von Möglichkeitsräumen einkommensarmer Bevölkerungsgruppen und den zugrundeliegenden objektiven Raumstrukturen, wird die Erfassung des komplexen Wirkgefüges von sozialer Exklusion und Mobilität angestrebt, um daraus mögliche politische Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Das Forschungsprojekt „MobileInclusion“ will empirisch abgesicherte Ergebnisse liefern, die zum einen die subjektive Wahrnehmung potenzieller Ortsveränderungen von sozial exkludierten Personen erforscht. Zum anderen sollen statistische Zusammenhänge zwischen sozioökonomischen Faktoren der sozialen Exklusion und Merkmalen der Verkehrsangebotsqualität und der Raumstruktur überprüft werden. Erst auf dieser Grundlage lassen sich Verkehrs- und Sozialpolitik sinnvoll und angemessen miteinander verknüpfen und Maßnahmen des Mobilitätsmanagements entwickeln, die auf die Heterogenität sozial Exkludierter und deren verschiedenen subjektiven Wahrnehmungen bzw. Bewältigungsstrategien eingehen.
Den konkreten Untersuchungsgegenstand des angestrebten Forschungsprojekts bilden die Stadträume Hamburg und Berlin, in denen dem soziologischen Diskurs zufolge die negativen Effekte des Strukturwandels (u. a. Segregation, Polarisierung und Exklusion) stark zu spüren sind.
Der Mobilitätsalltag ist komplex und geprägt durch Zwänge, subjektive Wahrnehmungen von Mobilität und Räumen, mobilitätsbiographische Vorprägungen, Mobilitätsansprüche und sozialen Selbstdarstellungen. Um diese Heterogenität zu erfassen und entsprechende Empfehlungen für ein angemessenes Mobilitätsmanagement abzuleiten, bieten sich makro- und mikroperspektivische Zugänge zum Forschungsgegenstand an. Mit dem makroperspektivischen Zugang sollen generelle Muster für die soziale Gruppe der Exkludierten erforscht werden. Bei dem mikroperspektivischen Zugang steht die Untersuchung von „Feinstrukturen“ des individuellen Mobilitätsverhaltens im Vordergrund. Daher verwendet das vorliegende Projekt ein Forschungsdesign, welches sich auf eine starke Verzahnung verschiedener quantitativer und qualitativer Ansätze stütz: