Integrierte Verkehrsplanung

DP 20 Straßenplanung wie zu Adenauers Zeiten?

Dieses Discussion Paper thematisiert die Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen zur Verkehrsplanung deutscher Großstädte sowie ihren historischen Hintergrund. Anfangs werden geschichtliche Aspekte, wie die Motorisierung oder die zwei Weltkriege, und umgesetzte Strategien und Maßnahmen des planerischen Leitbildes der „autogerechten Stadt“ analysiert. Danach erfolgt analog eine Betrachtung der historischen Hintergründe der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen von 1924 bis in die Nachkriegszeit, womit die Basis für eine Analyse ihres heutigen Status in der Verkehrsplanung geschaffen wird. Hierbei wird deutlich, dass traditionell ein autozentrierter Planungsansatz verfolgt wird und intransparente Strukturen auch heute noch eine Mitarbeit der Zivilgesellschaft an allgemeinen Regelwerken verhindern. Schließlich werden die heutigen Regelwerke detailliert betrachtet, wobei einige progressive Ansätze festgestellt werden können, gleichsam finden diese sich jedoch selten in den konkreten Umsetzungsvorschlägen. Insgesamt genügt also der Prozess der Erstellung der Regelwerke wie auch ihr Inhalt weitestgehend nicht den heutigen Ansprüchen an eine progressive Straßen- und Verkehrsplanung, sodass eine Debatte über eine Neuverfassung der Straßenplanung in Deutschland notwendig erscheint.

„Das Verdienst der vorliegenden Arbeit besteht darin, mit der Geschichte der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen die weitgehend unbekannte Vergangenheit jener Institution in Erinnerung zu rufen, die mit ihren technischen Regelwerken bis heute die Verkehrsplanung entscheidend prägt. Die Einsicht in das `Verfassungsprinzip´ der technischen Regelwerke schafft ein Problembewusstsein und eröffnet damit die Möglichkeit einer kritischen Reflexion im Angesicht des verkehrspolitischen Ziels einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung. […] Es ist dieser Arbeit zu wünschen, dass sie weit über den engen Kreis der Verkehrsexpertinnen und -experten hinaus wahrgenommen wird und eine öffentliche Debatte über eine Neuverfassung der Verkehrsplanung befördert.“ – Auszug aus dem Vorwort von Prof. Dr. Oliver Schwedes auf S. 1 f.

Das Discussion Paper können Sie hier herunterladen.