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Kurzprofil

Projekt "Paradigmenwechsel_weiterdenken" / Paradigm Shift_new outlooks

 

Das Projekt Paradigmenwechsel_weiterdenken

Das Projekt „Paradigmenwechsel_weiterdenken“ ist ein Follow-up des IMCB22-Prozesses im Jahr 2022. Es greift die in diesem Prozess entstandenen Projektergebnisse und die aufgebauten internationalen Netzwerke auf und überführt diese ein eigenständiges Forschungsformat. Das Projekt wird durch das BMAS gefördert.

Die folgenden Themenfelder stehen im Zentrum des wisschaftlichen Interesses:

  1. Fachkräftesicherung und faire Migration
  2. Technologischer Wandel, Migration und Zukunft der Arbeit
  3. Klimawandel und Migration

    Hintergrund:

    Es war ein zentrales Ergebnis des IMCB22-Prozesses, dass Deutschland als eines der weltweit führenden Einwanderungsländer gut beraten ist, eigene Expertise und eigenständige, auf Langfristigkeit angelegte, Vernetzungen vorzuhalten und in wichtigen Themenfeldern Agenda-setting durch Forschung und internationalen Austausch auf höchstem Niveau zu betreiben. Das FIS-Vernetzungsprojekt (=Nups-Netzwerk, 2021 - 2023) initierte diesen Prozess und diente so als Ausgangspunkt für „Paradigmenwechsel_weiterdenken“.

    Aufgaben

    Das Projekt bietet durch eine öffentliche Datenbank, durch den zweimonatlich erscheinenden newsletter und durch regelmäßige Treffen der Arbeitsgruppen ein Informationsforum für Wissenschafter:innen, Praktiker:innen und für die interessierte Öffentlichkeit. Das Projektteam forscht in Form von Mikrostudien zu sozialpolitisch relevante Themenstellungen und entwickelt hieraus multidirektive, d.h. transdisziplinäre Wissensformate im Themenfeld "Migration und Sozialpolitik“. Durch Webinare und Publikationen werden neueste Forschungsergebnisse verfügbar gemacht. Die im Rahmen von IMVB22 aufgebaute und weiter bestehende deutsch-kanadische Kooperation wird ausgebaut. Es betreut zwei Arbeitsgruppen wie auch eine PhD-Nachwuchsgruppe.

    Die Themen der Mikrostudien sind:

    M1 Fachkräftesicherung Berlin/Brandenburg

    Neben der Fachkräftegewinnung ist das Halten von angeworbenen Arbeitskräften eine Herausforderung für viele strukturschwache Gebiete. Anders als die Metropolen, etwa Berlin, die von der Anwesenheit großer Migrantencommunities profitieren, sind die strukturschwachen und vom demographischen Wandel bereits betroffenen Kommunen vermutlich weniger in der Lage, einmal angeworbene Arbeitskräfte längerfristig zu binden. Durch die Abwanderung entstehen Frustrationen auf Seiten der Migrant:innen, der Verwaltungen, der Arbeitgeber und auch der Bevölkerung. Es stellt sich die Frage, wie die Anwerbung von fach-/Arbeitskräften in den Kommunen gesehen wird:  als langfristige Investition oder lediglich als Lückenfüller bestehender Defizite in der Versorgung? Wenig ist aktuell über das Zusammenspiel der verschiedenen städtischen Akteure bekannt, die an einer langfristigen Migrationsperspektive für ihre Kommune arbeiten: diese umfasst die Arbeitgeber, Kommunen und Bildungsträger wie auch die Zivilgesellschaft. Die Mikrostudie setzt hier an und präsentiert kontrastierend mehrere Beispiele im ländlichen Raum mit der Metropole Berlin in zwei ausgewählten Segmenten des Arbeitsmarktes. Es werden insbesondere die geschlechtsspezifischen Dynamiken der Fachkräftesicherung herausgearbeitet.  

    Kooperationspartner: tba

    M2 Pathways Nurses

    Das laufende Projekt „Global Nurse Migration Pathways“ mit der Laurier University in Kanada, welches sich mit der Anwerbung vietnamesischer Pflegekräfte nach Deutschland befasst und Anwerbestrategien international vergleichend analysiert, wird durch eine Mikrostudie ergänzt. Diese Mikrostudie wendet sich den beiden regionalen Fallbeispielen Anwerbung von Philippinen (Triple Win) und Indonesien zu. Es wird eine empirische Studie zu den Chancen und Risiken einer Anwerbung von Pflegepersonal aus Indonesien und den Philippinen im Herbst 2023 durchgeführt. Gemeinsam mit der Universitas Diponegoro wird außerdem ein Modul zum Thema „Fachkräftesicherung und regionale Entwicklung“ entworfen.

    Kooperationspartner: Prof. Dr. Wiwandari Handayani (Universitas Diponegoro Semarang, Indonesien), Prof. Dr. Margaret Walton-Roberts (Laurier University, Waterloo), Kanada, Dr. Maruja Asis (Scalabrini Migration Center, Manila, the Philippines)

    M3 Klimawandel, Umsiedlungen und neue Arbeitsorganisation

    Die DIFIS-Studie 3/2022 "Forschungsstand und Forschungsbedarfe zum Zusammenhang von Klimawandel, Migration und Sozialpolitik" hat offengelegt, dass der Zusammenhang zwischen Umweltwandel/Klimakatastrophen und Umsiedlungen/Abwanderungen bislang vor allem als Entwicklung diskutiert wird, die im Globalen Süden verortet ist. Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände in Europa, wie sie im Jahr 2022 massiv auftraten, führen jedoch vermutlich bereits jetzt zu Abwanderung und Bevölkerungsrückzug. Die Studie gibt einen Überblick über die Auswirkungen des Umweltwandels auf besonders betroffene Teilregionen und Teilarbeitsmärkte in Europa. In dieser Mikrostudie werden die schon jetzt beobachtbaren Veränderungen skizziert und in den Zusammenhang mit der Bevölkerungsentwicklung und Arbeitsmarktdynamiken gestellt. Die Studie ist vorgesehen für das Frühjahr 2024.

    Kooperationspartner: Prof. Dr. Mauro Spotorno (Università Genua, CIMA Ligurien)

    Im Zuge des Pre-Conference-Prozesses wurden zwei hochrangige, international besetzte Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die zu den oben genannten Themen arbeiteten. Diese Arbeitsgruppen bestehen weiter.

    Die Arbeitsergebnisse der beiden ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen wurden durch research briefspolicy briefing notes und webinare  festgehalten.

    Eine Zusammenschau des Pre-Conference-Process finden Sie hier: clavis (2022)

    Das Vernetzungsprojekt Paradigmenwechsel kooperierte eng mit dem Vorbereitungsteam der BMAS-taskforce IMCB22 und unterstützte so die Planung, Organisation und Durchführung der 25. Internationalen Metropolis-Konferenz, die vom 04. bis 09. September 2022 in Berlin  (www.imcb22.de). Das Vernetzungsprojekt übernahm den Chair der Plenary session zu „Klimawandel und Migration“ während der Konferenz. Mehr zum Plenary:

    Das Vernetzungsprojekt richtete das PhD.-Forum der Metropoliskonferenz aus. Hieraus ist eine eigenständige PhD-Gruppe entstanden.

    Parallel zum Konferenzprozess hattenMaster-Studierende der Humboldt-Universität wie auch der Technischen Universität Berlin durch den Besuch von Master-Veranstaltungen die Möglichkeit, ihre Vorstellung über zukünftige Forschungsthemen in den Konferenzprozess einzubringen. Sie erstellten student paper, die hier abgerufen werden können: Publikationen

    Das Vernetzungsprojekt hat eine Datenbank zu den beiden Themen aufgesetzt

    Es sind Publikationen in Arbeit. Ein Special Issue des internationalen, peer reviewten journal „Glocalism“ ist Ende Mai 2023 erschienen. befindet sich im Erscheinen, ebenfalls ein Sammelband der Nachwuchswissenschaftler:innen ist in Vorbereitung.

    Es erscheint ein zweimonatlicher, interner Newsletter des Vernetzungsprojektes. Dieser kann hier angefordert werden: hillmann@tu-berlin.de.

    Die Arbeitsgruppen werden in den kommenden Monaten um weitere Mitglieder ergänzt, der inhaltliche Fokus wird sich zusätzlich auf Fragen der Fachkräftesicherung richten. Es werden Forschungsaktivitäten und bilaterale Kooperationen in der universitären Lehre entwickelt.

     

    Contact

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    Technische Universität Berlin

    Institut für Stadt- und Regionalplanung

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    Tel.: 030-314-21260

    Hardenbergstr. 40a, Raum 227

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