Institut für Optik und Atomare Physik

Praktikumskonzept

Im Projektlabor Physik experimentieren Kleingruppen aus maximal sieben Studierenden, betreut von einem Tutor oder einer Tutorin, eigenständig zu selbstgewählten Themen. Das Projektlabor stellt einen Gerätepark, Räumlichkeiten, Experimentierzeiten und fachliche Ansprechpartner*innen.

Die theoretische Vorbereitung, praktische Realisierung, Auswertung und Protokollierung der Experimente liegt eigenverantwortlich in der Hand der Studierenden.

Seit mehr als 50 Jahren bildet das Projektlabor eine Alternative zum klassischen 3-semestrigen physikalischen Grundpraktikum und wendet erfolgreich das Konzept des kreativen forschenden Lernens in Physikpraktikum an. Mehr über das Projektlabor Physik kann man in Labore in der Hochschullehre lesen.

Geschichte

Das Projektlabor entstand aus einer studentischen Initiative im WS 1969/70. Anfangs wurde es finanziell von der Volkswagenstiftung und ideell von Prof. Dr. H.-E. Gumlich unterstützt. 1976/77 übernahm dann Prof. Dr. P. Heide das Projektlabor und verhalf ihm im Laufe der Zeit zu breiter Anerkennung als vollwertiges Grundpraktikum. Prof. Dr. T. Möller hat das Projektlabor vom Sommer 2004 bis 2019 geleitet.
Es wird vom Institut für Optik und Atomare Physik angeboten, seit Herbst 2019 unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Kanngießer.

Das Projektlabor ist eine der beiden Möglichkeiten im Physikstudium das physikalische Anfängerpraktikum zu absolvieren. Es ist eine dreisemestrige Veranstaltung für Studierende der Physik, MINTgrün-Orientierungsstudium, der physikalischen Ingenieurwissenschaften sowie Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft.  

Ziel und Aufgabe ist die experimentelle und theoretische Beschäftigung mit projektähnlichen Problemkreisen unter möglichst vollständiger Erarbeitung der physikalischen Grundlagen.

 

Organisation

Im Zentrum des Projektlabors steht der wöchtentlich stattfindende Experimentaltermin, auf den sich die Studierenden innerhalb einer Woche vorbereiten. Jeweils zwei Tutorien à 2h stehen dabei zur Verfügung, um die zuvor erarbeiteten theoretischen Grundlagen zu vertiefen und den Versuch zu konzipieren.

Zu Beginn des Experimentaltermins stellen die Studierenden in einer ca 15 minütigen Vorsprache den anderen Gruppen sowie der Assistentin oder dem Assistenten ihr Experiment vor.

In der folgenden Experimentierphase wird der komplette Versuch von der Gruppe aufgebaut und durchgeführt, wobei die Tutorin oder der Tutor und eine Assistentin oder ein Assistent unterstützend zur Seite stehen.

Das durchgeführte Experiment wird anschließend zusammen mit der Theorie in einem 7-12 seitigen Protokoll dokumentiert, wofür zwei Wochen zur Verfügung stehen.  
Im Laufe des Semesters gibt es ca drei Rücksprachen der Gruppe mit der Assistentin oder dem Assistenten, in denen das Verständnis überprüft, Verbesserungsvorschläge zu den Protokollen gegeben sowie offene Fragen geklärt werden.

Am Ende des Semesters kann die Gruppe einen besonders interessanten Versuch öffentlich einem breiten Publikum im Rahmen der Projektlabor-Präsentation vorstellen.

Fakten

Leistungspunkte

  • 6 ECTS Punkte pro Semester

zeitlicher Aufwand

  • 2 x 2 SWS Tutorium (2 Std.)
  • 4 SWS Experimentaltermin (4-7 Std.)
  • Vor- und Nachbereitung (schwer abschätzbar)

Personal

  • ein*e Hochschullehrer*in
  • vier wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
  • ca. 15 Tutor*innen entsprechend der Gruppenzahl

Räume

  • ca. 200 m² Laborfläche
  • 3 Tutorienräume

Geräte

  • ca. 800 Geräte aus allen physikalischen Gebieten - Inventarisiert nach Funktion und Aufbewahrungsort

Didaktische Weiterentwicklung

Die Weiterentwicklung des Projektlabors, seine Anpassung an aktuelle didaktische, technologische und politische Fortschritte, erfolgt mehr oder weniger von selbst durch neue Impulse der Teilnehmenden. Zur Zeit wird ein hybrider Experimentierplatz für Röntgenphysik (PL-Xbox) entwickelt, sowie ein Studienreformprojekt zur Einführung elektronischer Laborbücher in physikalische Anfängerpraktika ELPHY gestartet.