Internationales
© Julia Sommer
ENHANCE StaffWeek@TUBerlin

Voneinander lernen, Erfahrungen austauschen und gemeinsame Herausforderungen auf europäischer Ebene angehen. Das sind zentrale Anliegen der ENHANCE-Allianz. Damit die Mitgliedsinstitutionen erfolgreich zusammenarbeiten können ist es notwendig, dass auch ihre Angehörigen gut vernetzt sind - auf strategischer und auch operationeller Ebene.

Das Format der Staff Week, bei dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Hochschulen für einen mehrtägigen Workshop zusammenkommen, bietet eine ideale Gelegenheit, internationale Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und von gemeinsamer Expertise zu profitieren.

Vom 27. bis 29. September 2022 fand die internationale Staff Week der ENHANCE-Allianz an der TU Berlin statt. Es war bereits die vierte Staff Week, die die Allianz veranstaltet hat, jedoch die erste an der TU Berlin. Zeitgleich mit der Staff Week fand auch ein Treffen der Vizepräsident*innen der Allianz statt. So konnte eine Vernetzung der Staff Week und des Strategietreffens ermöglicht werden. Beide Gruppen wurden von Christian Schröder, TU Berlin Vizepräsident für Studium und Lehre, Lehrkräftebildung und Weiterbildung und Prof. Stefano Ronchi als Vorsitzenden des ENHANCE Steering Committee von der Politecnico Milano begrüßt.

Das Thema dieser Ausgabe der ENHANCE Staff Week war Personalentwicklung. Der Fokus lag dabei auf nicht-wissenschaftlichem Personal an Hochschulen. Gemeinsam mit dem Referat Internationale Wissenschaftskooperationen war es dann auch Madlen Sanchiño Martínez, TU Berlin Referentin für Personalentwicklung des Servicebereichs Personalentwicklung und Weiterbildung, die als Moderatorin diese Staff Week maßgeblich gestaltet hat.

Auch die Teilnehmenden kamen zum großen Teil aus den Personal- und Weiterbildungsbereichen der ENHANCE Universitäten. Insgesamt nahmen 17 Personen aus acht der zehn ENHANCE Institutionen teil. Auch wenn nicht alle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Expert*innen im Bereich Personalentwicklung waren, entwickelte sich während der Staff Week schnell ein sehr positives Gruppengefüge, das intensive Diskussionen und einen fruchtbaren Austausch zwischen Personalentwickler*innen, Hochschulmanager*innen und interessierten Mitarbeiter*innen erlaubte. Die Teilnehmenden der Staff Week wurden so zu einer ganzheitlichen Fokusgruppe, in der Best Practise Beispiele aus den Hochschulen geteilt und diskutiert werden konnten.

So waren es auch die Teilnehmenden selbst, die die Kernthemen der Staff Week prägten. Für die TU Berlin stellte Dr. Meike Haken die europäische Initiative „Human Resources Strategy for Researchers“ (HRS4R) vor, die an der TU Berlin gerade als eine der ersten Technischen Universitäten in Deutschland umgesetzt wird. Daran anschließend konnte Dr. Agnieszka Lendzion von der polnischen Gdánsk Tech von eigenen Erfahrungen mit der dort bereits implementierten HRS4R Initiative berichten. Anna Holmqvist Dahl und Sofia Honsberg von der Chalmers University of Technology berichteten vom dortigen Angebot für Personalentwicklung und Gabriela Holdanowicz von der Warsaw University of Technology richtete noch einmal den Fokus auf die Karriereentwicklung von nicht-wissenschaftlichem Personal. Dr. Alan Hansen stellte die reformierte zentrale Verortung der Personalentwicklung in der Organisation der RWTH Aachen als Best Practise Beispiel vor.

In den anschließenden Diskussionen und Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Übertragung der Best Practice Beispiele auf ihre eigenen Institutionen und versuchten verallgemeinernd Zukunftsthemen der Personalentwicklung zu definieren.

Wichtigstes Ergebnis war dabei sicherlich der große gemeinsame Wille zu mehr Austausch und Kooperation zwischen den Hochschulen. Allianzen wie ENHANCE wurden als eine Möglichkeit identifiziert, Bedürfnissen einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt über institutionelle oder nationale Angeboten hinaus zu begegnen. Im Konkreten sollte aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter an einer umfassenden Analyse der bisherigen Angebotsstrukturen gearbeitet werden, um innerhalb Europas für mehr Vergleichbarkeit zu sorgen. Auch das Thema Führungskräfte sollte weiter europäisch gedacht werden, da in der internationalen Zusammenarbeit sowohl Herausforderungen als auch Anreize für die Führungskräfteentwicklung gesehen werden können. Ein europäisches Netzwerk von motivierten und kompetenten Führungskräften in der Universitätsverwaltung könnte einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Idee eines Europäischen Bildungsraums oder einer Europäischen Universität – wie sie ENHANCE vorantreibt – leisten.

Auch für Mitarbeiter*innen außerhalb der Führungsebene werden in einer verstärkten Zusammenarbeit in der Personalentwicklung Chancen identifiziert. Sprachfertigkeiten, interkulturelle Kompetenzen und der Zugang zu einem gesamteuropäischen Weiterbildungsangebot können nach Meinung der Teilnehmenden durch weitere Vernetzung der Hochschulen besser gefördert werden.

Viele Teilnehmende  konnten auch ganz praktisch neue Ideen und Anreize für die Arbeit an ihren Heimatinstitutionen aus Berlin mitnehmen. Obwohl jede Hochschule bereits eigene Personalentwicklungsprogramme mit spezifischen Eigenheiten besitzt, gab es doch für jede und jeden Neues und Inspirierendes zu hören. Mehr als einmal wurde der Wunsch geäußert, weiter in Kontakt zu bleiben oder bestimmte Themen bilateral zu vertiefen. Wenn es gelingt, die sehr gute Stimmung während der drei Tage weiter zu tragen, steht dem auch hoffentlich nichts im Wege.

Kolleg*innen der TU Berlin, die ebenfalls gern an einer internationalen Staff Week teilnehmen möchten, dürfen gespannt sein. Die ENHANCE-Allianz wird das Format weiter entwickeln und 2023 weitere Staff Weeks an den Partnerhochschulen anbieten. Zur Förderung der Reise stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung über die das Team Internationales gern informiert.