Moderne Wissenschaft und Bildung brauchen internationale Vernetzung, um den globalen Herausforderungen zu begegnen und zuverlässige Lösungen für globale Probleme bereit zu stellen. Gleichzeitig sind weltweit Tendenzen zu beobachten, welche die internationale Kooperation zunehmend erschweren. Ob auf Grund der allgemeinen Sicherheitslage oder der Einflussnahme in autoritär regierten Ländern auf die Wissenschaftsfreiheit sowie deren systematische Einschränkung, immer häufiger stellt sich den Forschenden und Lehrenden die Frage, wie die internationale Zusammenarbeit in schwierigem Kontext partnerschaftlich und kompetent ausgestaltet werden kann, ohne die eigenen Grundwerte zu verletzen bzw. das indiskutable Gut der Wissenschaftsfreiheit anzutasten.
Der TU Berlin ist es ein Anliegen, wissenschaftliche Kooperationen und Kooperationen in der Lehre auch in schwierigen Kontexten zu ermöglichen. Abschottung kann keine Lösung in der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit sein. Im Gegenteil, die Vergangenheit hat hinreichend gezeigt, dass auch in Kontexten, in denen der politische Diskurs kaum noch möglich ist, der wissenschaftliche Dialog und Austausch immer noch zur Bildung von tragfähigen Beziehungen beitragen kann und somit die Zivilgesellschaften in Ländern mit erheblichen Restriktionen stärken kann.
Es ist jedoch auch wichtig, dass alle Beteiligten an einer solchen Kooperation sich über Risiken und Nutzen im Klaren sind. Die TU appeliert zum einen an die Eigenverantwortung der Forscher*innen. Zum anderen stellt die Abteilung Internationales, insbesondere die Referate für Internationale Wissenschaftskooperationen, Internationale Projekte und Transnationale Bildung den Mitgliedern der Universität die nötige Unterstützung für Kooperationen in schwierigen Kontexten zur Verfügung.