Industrielle Informationstechnik
METIS (Methodische Konfiguration von Informationstechnik zur Steigerung der Kollaborationsfähigkeit von KMU in der verteilten Produktentstehung)

Projekt-Beschreibung

Die fortschreitende Digitalisierung und die steigende Komplexität von Produkten stellen Unternehmen vor die Herausforderung, ihre IT-Tool-Stacks flexibel an veränderte Bedingungen anzupassen, um in der Kollaboration mit anderen Unternehmen erfolgreich zu sein. Hierbei können Software-as-a-Service-Technologien (SaaS) eine entscheidende Rolle spielen. Durch cloudbasierte Lösungen ermöglichen sie eine schnelle und kosteneffiziente Anpassung der IT-Systeme und eröffnen zudem völlig neue Möglichkeiten in der Arbeitsweise und Produktentwicklung. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bietet die Nutzung von SaaS-Technologien den Vorteil, dass sie kein eigenes kollaboratives System aufbauen müssen, sondern auf bereits vorhandene Systeme zugreifen können, die ihren Anforderungen entsprechen.

Zielstellung:

Es bedarf entsprechend einer systematischen Methode zur zweckmäßigen Konfiguration der IT-Tool-Stacks, um die Gestaltungsmöglichkeiten in der kollaborativen Produktentstehung schon in der Kollaborationsanbahnung des Kollaborationslebenszyklus bewerten, auswählen und anforderungsgerecht implementieren zu können. Die Methode muss zudem niederschwellig für KMU anwendbar sein, um trotz Ressourcen- und Know-how-Begrenzungen die Kollaborationsfähigkeit und damit die Prozess- und Produktqualität in der Entwicklung zu steigern. Das avisierte Ziel des Forschungsprojekts METIS (Methodische Konfiguration von Informationstechnik zur Steigerung der Kollaborationsfähigkeit von KMU in der verteilten Produktentstehung) ist daher die Entwicklung und Nutzbarmachung einer niederschwelligen Methode zur kontextabhängigen Analyse, Bewertung und Konfiguration von IT-Tool-Stacks für die kollaborative Produktentstehung unter Berücksichtigung von SaaS-Technologien.

Herausforderungen:

Um als potenzieller Entwicklungspartner für andere Unternehmen relevant zu sein, müssen insbesondere KMU ein ganzes Spektrum an IT-Werkzeugen beherrschen, damit sie sich an die unterschiedlichen technischen Rahmenbedingungen ihrer Partner anpassen und so eine enge Zusammenarbeit ermöglichen können. Heutige IT-Systeme von KMU sind durch vielfältige Einzellösungen geprägt, die als Standardsoftware eingekauft werden. Damit werden zuverlässig bestehende Arbeitsweisen unterstützt, jedoch nicht die Flexibilität und Innovationspotentiale neuer Lösungen genutzt. Traditionell schrecken KMU vor der Einführung neuer Softwarelösungen wegen hoher Implementierungsaufwände zurück. Dabei sind insbesondere Fragen der System-Kompatibilität relevant. Des weiteren müssen auch Ingenieure mit den unterschiedlichen Systemen korrekt arbeiten können, was sowohl Herausforderungen bei der Datenintegration als auch Nutzer-Interaktion führen kann, wenn Systeme auf unterschiedlichen Konzepten basieren. Die optimale Auswahl und Kombination für den jeweiligen Kontext eines KMUs stellt somit eine Barriere zur Nutzung der Potenziale von neuartigen Lösungen in der virtuellen Produktentwicklung dar.

Ansatz:

Kernelement des Vorhabens ist zunächst die Untersuchung der gegenwärtigen Situation der IT-Tool-Stacks und der maßgebenden Gestaltungstreiber, die zu typischen Projektarchetypen führen. Daraufhin soll untersucht werden, welchen spezifischen Einfluss diese IT-Tool-Stacks sowie mögliche SaaS-Technologien auf die Kollaborationsfähigkeit von KMU besitzen. Abschließend soll eine Bewertungsheuristik entwickelt werden, die es Unternehmen ermöglicht, basierend auf ihren Anforderungen aus der Kollaborationsanbahnung eine zweckmäßige Konfiguration ihrer IT-Tool-Stacks vorzunehmen. Diese Methode soll in Form eines Dashboards als Assistenzsystem einen niederschwelligen Zugang zu den Erkenntnissen bieten.

 

Ansprechpartnerin

Juliane Clara Balder

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

j.balder@tu-berlin.de

+49 (0)30 314 25419

Einrichtung Industrielle Informationstechnik
Sekretariat PTZ 4
Gebäude Produktionstechnisches Zentrum (PTZ)
Raum PTZ 527
Adresse Pascalstraße 08. SE
10587 Berlin

Laufzeit

Mai 2023 - Mai 2025

Fördermittelgeber

Förderhinweis

Das IGF-Vorhaben 22534 N der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

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