Die aktuellen technologischen Entwicklungen auf den Gebieten der geodätischen Sensorik und Satellitenmesstechnik haben zu einer starken Veränderung im Berufsbild des Geodäten geführt. Spezielle Satellitenmissionen zum Monitoring des Gesamtsystems »Erde-Mensch« erfordern die Fähigkeit zu interdisziplinärer Forschungstätigkeit in international besetzten Teams.
Forschungsfelder, die das aktuelle Berufsbild des Geodäten prägen sind die Planetengeodäsie, die sich auch durch Ihre Erfassung und Visualisierung der Oberflächen von Mars und Mond bereits großer Beliebtheit erfreut, sowie die Schaffung einheitlicher räumlicher Bezugssysteme. Hierbei wird in den nächsten Jahren neben der Nutzung des amerikanischen GPS (Global Positioning System) insbesondere die Weiterentwicklung und Nutzung des europäischen Satellitennavigationssystems GALILEO im Vordergrund stehen. Diese aktuellen und zukünftigen Forschungs- und Anwendungsgebiete spiegeln sich im neuen Masterstudiengang wider.
Einen weiteren dramatischen Wandel im Berufsbild des Geodäten hat die Entwicklung der modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft mit ihrem stetig steigenden Bedarf an Geodaten, also Informationen über Objekte und Sachverhalte sowie deren Raumbezug, mit sich gebracht. Waren Geodaten noch vor wenigen Jahren »gehütete Schätze« in den Archiven der Vermessungsverwaltungen, so sind sie heutzutage durch den Einsatz Geographischer Informationssysteme (GIS) einer breiten Nutzerschicht zugänglich. Geodaten bilden eine wesentliche Grundlage des planerischen Handelns. Ihre Verfügbarkeit ist maßgebliche Voraussetzung für Standort- und Investitionsentscheidungen. Damit sind Geodaten ein Wirtschaftsgut ersten Ranges. Diese aktuellen und zukünftigen Forschungs- und Anwendungsgebiete nehmen im Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik an der TU Berlin einen breiten Raum ein und werden auf den Fachgebietsseiten umfassend dargestellt.