Institut für Festkörperphysik

Prof. Dr. Hans-Eckhardt Gumlich

10.03.1926 - 23.02.2013

Hans-Eckart Gumlich wurde 1926 in Markersdorf/Thüringen geboren und studierte bis 1954 Physik an der Universität Rostock, der Technischen Universität Berlin und der Faculté des Sciences Paris. 1958 promovierte er an der Technischen Universität Berlin. Anschließend war er mehrere Jahre am Institut für Elektronenmikroskopie am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem sowie an der University of Delaware tätig und habilitierte sich 1968. Hans-Eckart Gumlich wurde 1969 auf eine Professur

für Experimentalphysik an der TU Berlin berufen, die er bis zu seiner Emeritierung 1994 innehatte.

Bereits in seiner Diplomarbeit war Hans-Eckart Gumlich von der Elektrolumineszenz in II-VI-Halb-leitern fasziniert, die bald seinen Forschungsschwerpunkt bildeten. Hier arbeitete er insbesondere auf den Gebieten der Mangan-dotierten II-VI-Halbleiter sowie der semimagnetischen Halbleiter und fokussierte sich auf deren Elektrolumineszenz und ihre elektronischen Eigenschaften. Er war unter den ersten Nutzern der Synchrotronstrahlung des Speicherrings BESSY-I, um die elektronische Struktur dieser Halbleiter aufzuklären.

Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten waren Hans-Eckart Gumlich stets eine gute Lehre und die Entwicklung des Verantwortungsbewusstseins in der naturwissenschaftlichen Forschung ein besonderes Anliegen. Hier sind vor allem sein Einsatz für das deutschlandweit einzigartige physikalische Projektlabor im Grundstudium der Physik sowie die Einrichtung von Tutorien in Kleingruppen zu nennen.

So hat Hans-Eckart Gumlich sich frühzeitig und mutig an der Reform und Weiterentwicklung der Hochschullehre in der modernen Massenuniversität engagiert. Zudem hat er in der akademischen Selbstverwaltung, im Akademischen Senat und dessen Kommissionen, als Direktor des Instituts für Festkörperphysik und als Dekan des Fachbereichs Physik aktiv mitgewirkt.

Nach seiner Emeritierung hatte Hans-Eckart Gumlich reges Interesse an den Entwicklungen in der Physik sowie dem Verhältnis von Naturwissenschaften zur Religion und Philosophie. So hat er bis zu-letzt in der Evangelischen Akademikerschaft den Philosophischen Arbeitskreis geleitet.

Im Institut wie auch privat war er stets ein guter Ratgeber. Wir haben Hans-Eckart Gumlich als engagierten Hochschullehrer, als Wissenschaftler und vor allem als bescheidenen Menschen sehr geschätzt und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wir trauern mit seinen Angehörigen.

Mario Dähne, Udo W. Pohl und Holger Eisele