Kunstgeschichte

Aktuelle Forschungsprojekte

Dimensionen der techne in den Künsten. Erscheinungsweisen – Ordnungen – Narrative

DFG-Forschungsgruppe
Kunst wird nicht nur gedacht, sondern auch gemacht. Unter dieser Prämisse beschäftigt sich die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe mit dem künstlerischen Werkprozess und den Faktoren, die diesen Werkprozess ermöglichen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Modelle künstlerischer Produktion besser zu verstehen und zugleich die materiellen Objekte als Speicher von Handlungen und Wissen für die kunsthistorische Forschung zurückgewinnen. Das Fachgebiet beherbergt die Koordination und ein Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe, deren erste Sprecherin Magdalena Bushart (TU Berlin) ist. Die zweite Sprecherin, Prof. Dr. Karin Leonhard, lehrt an der Universität Konstanz.

Interdependenzen. Künste und künstlerische Techniken

Prof. Dr. Magdalena Bushart, PD. Dr. Henrike Haug (Universität Köln)
Das Projekt Interdependenzen – Künste und ihre Techniken geht seit 2011 in Tagungen und Publikationen den Wechselwirkungen zwischen Material, künstlerischen Techniken und Formgebungsprozessen nach. Gefragt wird nach dem gestalterischen Potential und dem wechselnden Status von Verfahren und Werkstoffen, nach den Organisationsformen beziehungsweise der Sichtbarmachung künstlerischer Arbeit und nach den theoretischen Reflexionen über das praktische Tun der Künstler:innen.

seitenrichtig | seitenverkehrt. Der Gegendruck als technische, ästhetische und ökonomische Strategie in den Tiefdruckverfahren

Luca Frepoli, MA
Das Projekt nimmt mit dem Gegendruck eine im 16. und 17. Jahrhundert verbreitete, jedoch wenig erforschte Weiterentwicklung der Tiefdruckverfahren in den Blick. Die Einzelblätter werden auf ihre Funktion im Arbeitsprozess befragt. Gleichzeitig eröffnen die Gegendrucke ästhetische Fragen zum Problem der Seitenverkehrung, zum Spannungsfeld zwischen Einzigartigkeit und Vervielfältigbarkeit der Druckerzeugnisse und zum hybriden Charakter der Werke zwischen Druckgraphik und Handzeichnung.

Wilsnack 3D – Digitale Repräsentation und Erschließung der Nikolaikirche in Bad Wilsnack und der Quellen zur Wilsnackfahrt

Dr. Maria Deiters / Stephanie Schüler, MA
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen digitaler Rekonstruktionen sowie der Visualisierung und Verknüpfung von Forschungsergebnissen ist eine neue Herausforderung Thema für unser Fach. Mit ihr beschäftigt sich das Pilotprojekt für die Heilig-Blut-Kirche in Bad Wilsnack, das in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Arbeitsstelle Glasmalereiforschung am Corpus Vitrearum Medii Aevi (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) entsteht.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

The Elements of Drawing

IPODI Research Project || 01.10.2014-30.09.2016

Dr. Iris Wien

The intended study strives – from a historicizing perspective – to reconstruct the status of a phenomenon that can be referred to as “graphic marks”. Discourse on such phenomena burgeoned in the late eighteenth- and during the nineteenth-centuries especially in Britain. The proposed research will investigate deliberations and thoughts on the “smallest unit” of drawings, water colors, or prints in relation to the practice, theory, and criticism of the graphic arts.

Künstlertum als paradigmatisches Schwellenphänomen

DFG-Forschergruppe || 2009-2015

Das Projekt hebt darauf ab, die um 1900 existierenden, teils konkurrierenden, teils korrelierenden Auffassungen von Künstlertum und künstlerischer Kreativität als psychisches und soziales Schwellenphänomen zwischen „Wahn“, „Trieb“, Mediumismus und „Normalität“ über die Grenzen verschiedener Fachdiskurse (Psychiatrie, Kunstwissenschaft, Soziologie, Philosophie), verschiedener Medien (vorwiegend Texte, jedoch auch Werke der bildenden Kunst) sowie Textgattungen (Kunstkritik, wissenschaftliche Literatur, literarisches Pamphlet, Künstlertheorie) hinweg in ihrer Gesamtheit zu analysieren.