Kunstgeschichte der Moderne
© Philippe Rekacewicz

Umgekehrte Sammlungsgeschichte. Ein kommentierter Atlas zum materiellen Erbe Kameruns in deutschen Museen

Das kamerunisch-deutsche Forschungsvorhaben erforschte in der ersten Förderphase (2020-2023) die Formen und Folgen von Kulturgutverlagerungen aus der ehemaligen Kolonie nach Deutschland. Der Projekttitel ‚Umgekehrte Sammlungsgeschichte‘ weist einerseits auf die klassische museumsgeschichtliche Dimension des Projekts hin. Andererseits auf den wissenschaftspolitischen, methodischen und theoretischen Anspruch einer Forschung, die von Afrika ausgehend erstmals einen Perspektivwechsel vollzieht und a) nach dem Verbleib des materiellen Erbes Kameruns in europäischen Ländern – hier in Deutschland – fragt sowie b) nach den Spuren, die das Fehlen dieses Erbes in Kamerun hinterlassen hat (oder nicht). Im Mittelpunkt des Projekts steht also die Dialektik der Anwesenheit und Abwesenheit von singulären Objekten an den Orten, wo sie heute sind (Museen), und an denen, wo sie ursprünglich waren.
Zur Erreichung der Projektziele wurde eine umfassende Bestandsaufnahme der kolonialzeitlichen kamerunischen Objektbestände in deutschen Museen sowie ihrer Herkunftskontexte in Kamerun vorgenommen. Eine solche Übersicht über das reiche materielle und künstlerische Erbe Kameruns außerhalb von Kamerun fehlte bisher, mit dem Ergebnis, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten im Land selbst kein präzises Wissen und kein Diskurs über diese Sammlungen entwickeln konnten.

An die Bestandsaufnahme schloß eine Untersuchung der Folgewirkungen, die mit der Translokation der kolonialzeitlichen Objektbestände verbunden sind, an. Durch ausgewählte Fallstudien wurde einerseits die Rezeption (ggf. fehlende Rezeption) der in deutschen Museumssammlungen präsenten Objekte erforscht. Anderseits sollten die Konsequenzen des Abzugs und der dauerhaften Absenz der Objekte in Kamerun sowie lokale Formen der Resilienz erfasst werden. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden in Form eines Atlas des materiellen Erbes Kameruns in deutschen Museen dokumentiert.

Projektergebnisse

Team

NameInstitutionE-MailFunktion
Mikaél AssilkingaUniversité de Dschangmikael.assilkinga@tu-berlin.deWissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Post-Doc)
Lindiwe BreuerTechnische Universität Berlinl.breuer@tu-berlin.deStudentische*r Mitarbeiter*in (2021-2023)
Prof. Dr. Albert GouaffoUniversité de Dschangalbert.gouaffo@univ-dschang.orgLeitung
Yrine MatchindaUniversité de Dschangyrenematchinda@gmail.comWissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Doktorandin)
Dr. Andrea MeyerTechnische Universität Berlinandrea.meyer@tu-berlin.deWissenschaftliche*r Mitarbeiter*in
Prof. Dr. Bénédicte SavoyTechnische Universität Berline.goulko@tu-berlin.deLeitung
Dr. Sebastian-Manès Sprute sprute@tu-berlin.deWissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (2020-2023)
Dr. Richard Tsogang FossiTechnische Universität Berlintsogang.fossi@tu-berlin.deWissenschaftliche*r Mitarbeiter*in
Eyke VonderauTechnische Universität Berlinvonderau@tu-berlin.deForschungskoordination

Förderung / Kooperationspartner