ZE Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation

Struktur und Schwerpunkte des Gasthörerstudiums

Struktur

BANA ist praxisorientiert und dauert vier Semester (zwei Jahre). Es wird mit einem Zertifikat oder einer Teilnahmebescheinigung abgeschlossen.

Die Veranstaltungen werden aus dem regulären Lehrveranstaltungsangebot der TU Berlin ausgewählt und in einem speziellen BANA-Vorlesungsverzeichnis zusammengestellt, das jeweils zu Semesterbeginn (März und September) erscheint. So findet das Lernen gemeinsam mit den jüngeren Studierenden statt und das Erfahrungswissen der älteren Studierenden wird zu einer Bereicherung für die Lehre und Forschung an der TU Berlin.

Die Teilnehmenden stellen aus dem BANA-Vorlesungsverzeichnis je nach gewähltem Schwerpunkt, eigenem Interesse und Zeitbudget die Veranstaltungen selbst zusammen. Grundsätzlich gilt, dass der Stundenumfang pro Semester 12 Semesterwochenstunden (12 Unterrichtsstunden pro Woche im Semester) nicht überschreiten sollte. Es ist nicht erforderlich diese maximale Unterrichtsstundenzahl in jedem Semester auszuschöpfen.

Während des BANA-Gastörerstudiums kann nur ein Schwerpunkt studiert werden. Nach Abschluss von BANA ist es aber möglich einen weiteren Schwerpunkt zu studieren oder im Rahmen eines Kontaktstudiums einzelne Veranstaltungen aus dem BANA-Vorlesungsverzeichnis zu besuchen.

Neben der Vermittlung von Fachwissen wird außerdem in speziellen schwerpunktspezifischenTheorie-Praxis-Projekten die Anwendung des neuen Wissens erprobt. So sollen Fertigkeiten entwickelt und angewandt werden, die in spätere Aktivitäten übergehen.

In Begleitveranstaltungen werden, über den Zeitraum des gesamten Studiums, fachübergreifende Themen bearbeitet, wie der demographische und soziale Wandel, das Älterwerden, das lebenslange Lernen, das intergenerationelle Lernen. Darüber hinaus unterstützen besondere Serviceveranstaltungen das Studium, wie das wissenschaftliche Arbeiten, Wohnen und Leben in der Stadt, BANAle Bücher - ein Roman-Kolloquium, Filmanalyse und Dokumentarfilm sowie Umweltgerechtigkeit. Diese speziell für BANA-Studierende angebotenen Veranstaltungen, dienen dem Erwerb übergreifender Kenntnisse und Kompetenzen, die bei einer späteren Aktivität unterstützend wirken.

BANA ist folgendermaßen strukturiert:

  • 1. Semester: Einführungssemester
    Einführungs-, Begleit- und Serviceveranstaltungen
  • 2. und 3. Semester: Schwerpunktsemester
    Schwerpunktveranstaltungen und Theorie-Praxis-Projekt im Schwerpunkt Stadt, Umwelt oder Gesundheit und Ernährung, Begleit- und Serviceveranstaltungen
  • 4. Semester: Abschluss- und Spezialisierungssemester
    Inhaltliche Vertiefung, Begleit- und Serviceveranstltungen, Abschlussarbeit

Grundsätzlich stehen BANA-Studierenden alle Lehrveranstaltungen der TU Berlin offen. Einige Studiengänge unterliegen jedoch einer Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus). Bei Veranstaltungen dieser Studiengänge genießen die für diesen Studiengang zugelassenen Studierenden Vorrang. Dadurch kann es vorkommen, dass BANA-Studierenen auf die Teilnahme an solchen Veranstaltungen verzichten müssen. Genaue Informationen dazu werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Schwerpunkt: Stadt

Die Stadt als Lebensraum unter stadtplanerischen und soziologischen Fragestellungen zu betrachten, ist das zentrale Anliegen des Schwerpunktes "Stadt". Aber auch Kenntnisse über Stadtentwicklung und Stadtgeschichte werden vermittelt. So werden interessante Tätigkeiten innerhalb eines Stadtteils und dessen soziale Funktionsfähigkeit kennen gelernt.

Theorie-Praxis-Projekt und Beispiele für Abschlussarbeiten

"Alternative Szenarien für das Wohnen in der Stadt Berlin"

Die Frage, welche Wohnformen die heutige Gesellschaft erfordert und wie diese im Kontext der Stadt zu konzipieren sind, sollten wir unsere volle Aufmerksamkeit widmen. Ziel des Projektes wird es sein, einen Leitfaden zu erarbeiten, der das "Wohnen" noch einmal neu erzählen soll. Welche räumlichen Bedürfnisse haben die Urbanen Generationen 55plus? Welche Wohnformen entsprechen ihren Lebensentwürfen und wie können diese in den bestehenden und zukünftigen urbanan Kontext Berlins im Sinne einer nachhaltigen, sozial verträglichen Stadtenwicklung integriert werden?

Studierende bekommen einen Stadtteil zur Untersuchung. Basierend auf einer Auseinandersetzung mit grundlegenden städtebaulichen Fragen, Untersuchung möglicher Bewohnergruppen sowie hybriden Nutzungs- und Mikro-Wohnformen, sollen im Projekt radikale und zukunftsweisende Lösungsansätze erarbeitet und innovative Wohnszenarien entwicklet werden. Ein Aufsatz, eine Collage oder ein Modell sollen am Ende der Arbeit stehen.

Parallel werden Stadtwalks durchgeführt, Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren aus den Bereichen Architektur und Stadtplanung geführt und Hintergrundinformationen recherchiert.

Beispiele für Abschlussarbeiten:

  • Adelheid Becker:
    "Auswirkungen des Wäschewaschens auf den Städtebau und die Architektur in Berlin seit dem 18. Jahrhundert " (2022)
  • Manfred Rohwedder:
    "Ein Masterplan zur Bebauung des Tempelhofer Feldes, unter Berücksichtigung der antiken und modernen Baumeister sowie der Philosophie" (2021)

Schwerpunkt: Umwelt

Im Zentrum des Schwerpunktes "Umwelt" stehen ökologische Fragen, die insbeondere im städtischen Umfeld eine Rolle spielen. So geht es zum Beispiel um die städtische Fauna und Flora unter Berücksichgung stadtplanerischer Gesichtspunkte, um regenerative Energien und ihre Nutungsmöglichkeiten in der Stadt, um die Qualität von Wasser und Luft sowie mögliche Störungen des ökologischen Kreislaufes. Zudem werden umweltpolitische Fragen im globalen Kontext thematisiert.

Theorie-Praxis-Projekt und Beispiele für Abschlussarbeiten

"Vom Umweltwissen zum Umwelthandeln. Wie der Apfel, den ich kaufe, die Welt verändert."

Wir befassen uns in diesem Projekt mit der nachhaltigen regionalen Lebensmittelversorgung.

Regionale Lebensmittel liegen voll im Trend - aber warum interessieren wir uns eigentlich dafür? Nach welchen Kriterien kaufen wir ein? Was für ein Einfluss haben unsere Konsumentscheidungen? Haben sie überhaupt einen Einfluss? Haben wir noch einen Bezug zu den Nahrungsmitteln, deren Erzeugern und den Umständen unter denen sie produziert werden? Wie definieren sich regionale Lebensmittel, wie erkenne ich sie und wo bekomme ich sie her? Ist regional dann auch immer nachhaltig? Wie sieht es mit der Ökobilanz aus? Und was macht eine nachhaltige Landwirtschaft überhaupt aus?

Diese und ähnliche Fragen werden von den Studierenden recherchiert und bei Exkursionen zu Landwirten, Märkten und Lebensmittelinitiativen konkret erfahrbar gemacht.

Beispiele für Abschlussarbeiten:

  • Peter Rohn:
    "Das Oderbruch, eine umwelthistorische Betrachtung" (2012)
  • Ingrid Bachem-Vogel:
    "Berlin und seine Straßenbäume - Analyse einer Beziehung" (2019)

Schwerpunkt: Ernährung und Gesundheit

Im Schwerpunkt "Ernährung und Gesundheit" werden Themen zu gesundheitsrelevanten Zusammenhängen angeboten und gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Aspekte des Verbraucherverhaltens thematisiert. Ebenso werden Kenntnisse über Nahrungsmittel, deren Be- und Verarbeitung sowie über das allgemeine Ernährungsverhalten und dessen Folgen vermittelt. Ein weiteres Angebot sind die Bio- und Gentechnologie und deren Auswirkungen.

Theorie-Praxis-Projekt und Beispiele für Abschlussarbeiten

"Vorbeugen ist besser als heilen. Aktive Gesundheitsförderung in Theorie und Praxis"

Was Hippokrates schon im 4. Jahrhundert v.Chr. wuste, ist inzwischen fester Bestandteil moderner Gesundheitsforschung. Wir beschäftigen uns im aktuellen Projekt mit dem Modell der Salutogenese und können dabei so unterschiedliche Fragestellungen untersuchen wie: Was hält Menschen gesund? Wer ist für meine Gesundheit verantwortlich? Was bedeuten individuelle und soziale Schutzfaktoren und was ist ein "gesunder Lebensstil"?

Neben der theoretischen Auseinandersetzung zum Thema Salutogenese nach Antonovsky wollen wir ganz konkret überlegen, was wir im Rahmen von BANA zur Gesundheitsförderung tun können und in Gruppen gesundheitsfördernde Maßnahmen erproben z.B. aus den Bereichen Bewegung, Entspannung oder Ernährung. Hinzu kommen Besichtigungen von Betrieben und Bildungseinrichtungen, in denen der Salutogenese-Ansatz Berücksichtigung findet.

Beispiele für Abschlussarbeiten:

  • Norbert Michaelis:
    "Das Fahrrad als Gleichberechtigungs- und Gesundheitsbooster (2022)"
     
  • Heike Przyrembel:
    "Das allergene Potenzial von Soja und Sojaprodukten (2021)"