Geoinformationsverarbeitung in der Umweltplanung

CARE-X - Change Detection Analysis mit RapidEye- und TerraSAR-X-Daten

Projektinformationen

ProjekttitelCARE-X - Change Detection Analyse für das flächendeckende Biodiversitätsmonitoring zur Erfüllung der EU FFH-Richtlinie mit Hilfe von RapidEye- und TerraSAR-X-Satellitendaten
FörderungRaumfahrt-Agentur des DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (FK: 50EE0923)
Förderschwerpunkt: "Innovative Informationsprodukte durch synergistische Nutzung von RapidEye und TerraSAR-X Satellitendaten"
KooperationspartnerLuftbild Umwelt Planung GmbH
Dipl.-Ing. Gregor Weyer
Dr. Annett Frick
Große Weinmeisterstr. 3a
Potsdam

Leibniz Universität Hannover
Institut für Photogrammetrie und GeoInformation
Prof. Dr.-Ing. Uwe Sörgel
Nienburger Str. 1
Hannover
Laufzeit01.04.2009 - 31.03.2012
BearbeitungDipl.-Geogr. Christian Schuster
Dipl.-Ing. Tobias Gränzig (geb. Schmidt)
ProjektleitungProf. Dr. Birgit Kleinschmit
Dr. Michael Förster
BerichteCARE-X-Projekt Schlussbericht

Beschreibung

Gegenstand des Vorhabens ist die Erforschung und Entwicklung einer neuartigen Fernerkundungsmethode, welche EU-weit das großflächige Monitoring von FFH-Gebieten ermöglicht und somit die Verpflichtung der EU-Kommission gegenüber den Mitgliedsstaaten erfüllt.

FFH-Monitoring
Im Rahmen der EU Habitats Directive ist nach Artikel 17 ein Monitoring in einem 6-jährigen Zyklus vorgesehen. Dabei ist dies seitens der EU nicht nur auf den ausgewiesenen FFH-Gebieten verlangt, sondern es ist gleichzeitig auch eine flächendeckende Aussage über die gesamte biogeographische Region notwendig. Die Scientific Working Group der Kommission schlägt dafür explizit Methoden der Fernerkundung vor. Bisher wurde mit Erfolg das großmaßstäbige Monitoring ausgewiesener FFH-Gebiete mit geometrisch sehr hoch aufgelösten Satellitendaten durchgeführt. Es fehlen jedoch Methoden, die ein kleinmaßstäbiges und zeitlich hoch aufgelöstes Monitoring durchführen.

Change Detection Analyse zur Biodiversitätserkennung
Für das Monitoring biogeographischer Regionen sind Informationen über die Änderung der Vegetationszusammensetzung und -struktur innerhalb einer Vegetationsperiode notwendig, um den variablen Zustand und das Verbreitungsgebiet von Habitaten im Jahresgang erfassen und für den Monitoringzeitpunkt abbilden zu können. Mit den zeitlich sehr hoch aufgelösten RapidEye und TerraSAR-X-Daten sollen die Zeitpunkte für den möglichst effektiven multi-temporalen Einsatz der Daten für unterschiedliche Habitate ermittelt werden.
Dabei sollen die hohen Wiederholraten und die spektrale Genauigkeit im Vegetationsbereich (z. B. Nahes Infrarot und Red Edge-Kanal) des Sensors RapidEye mit der hohen geometrischen Auflösung und der Möglichkeit der Erkennung von Vegetationsstrukturen von TerraSAR-X verbunden werden. Mit Hilfe von terrestrischen Aufnahmen sollen spektrale und strukturelle Bibliotheken erarbeitet werden, die auf andere Aufnahmezeitpunkte und Jahre übertragbar sind. Dabei werden Signaturen des phänologischen Jahresverlaufes einzelner Habitate und deren Qualität sowohl in Bezug auf das spektrale Signal als auch auf deren Textur und Struktur (z. B. Änderung der Höhe und Dichte eines Heidebewuchses) in mehreren Zeitschnitten erstellt. Die so erzeugte spektrale und strukturelle Bibliothek kann nach der Erstellung auf große Datenmengen angewandt und verifiziert werden.
Dadurch kann eine höhere Klassentiefe und -genauigkeit erreicht werden kann als mit monotemporaler Auswertung eines Sensors. Mit der Entwicklung dieser Methode wird eine Möglichkeit zu effizienten Einsatz von Fernerkundungsdaten beim NATURA 2000 Monitoring geschaffen.

Umsetzung
Das Monitoringsystem auf Basis von RapidEye und TerraSAR-X Satellitendaten wird handlungsorientiert durch die Technische Universität Berlin unter Beteiligung von Praxispartnern am Beispiel von Gebieten mit hohem Anteil an ausgewiesenen FFH-Gebieten und einer hohen Dichte an unterschiedlichen Habitaten entwickelt. Es greift dabei auf eine längere Vorarbeit im Bereich des FFH-Monitorings mit unterschiedlichen Satellitendaten zurück.
Die Konzeption stellt sicher, dass die Ergebnisse schrittweise und frühzeitig auf vergleichbare Gebiete und Habitattypen übertragbar sind. Im Vorhaben wird mit der Entwicklung von innovativen Methoden, Konzepten und Techniken im Bereich des standardisierten FFH-Monitoring gerechnet, die bisher für eine großflächige Anwendung noch nicht zur Verfügung stehen.