Quality and Usability

Tabletgestützte ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz

In Deutschland findet die Versorgung von Menschen mit Demenz überwiegend durch niedergelassene Hausärzte statt, zum Teil mit fachärztlicher Beteiligung. Evidenzbasierte Diagnostik- und Behandlungsempfehlungen wie sie in der aktuellen S3-Leitlinie „Demenzen“ empfohlen werden, werden in der Praxis noch zu wenig umgesetzt. Die derzeitige ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz ist daher häufig unzureichend. Im Rahmen des Projekts DemTab wird eine tabletgestützte Intervention entwickelt, die helfen soll, die ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Dabei werden Tablets und Smartphones gezielt eingesetzt. Mit der Intervention soll eine leitlinienbasierte Behandlungsplanung für Hausärzte, das individuelle Krankheitsmanagement der Betroffenen sowie die Vernetzung zwischen Betroffenen/Angehörigen und verschiedenen Versorgern unterstützt werden. Hausärzte haben beispielsweise die Möglichkeit, über tabletgestützte Hinweise und Erinnerungen die Medikation, Diagnostik und Therapie leitliniengerecht durchzuführen. Darüber hinaus werden Pflegepersonen und Angehörige etwa an die Medikamenteneinnahme und anstehende Arzttermine erinnert. Insgesamt sollen 204 Menschen mit Demenz und deren Angehörige aus Berlin und Brandenburg an dem Projekt teilnehmen. Das Projekt wird für drei Jahre und mit einer Summe von ca. 920.000 € gefördert. Im Erfolgsfall liefert das Projekt wichtige Erkenntnisse für die tabletgestützte Umsetzung einer leitliniengerechten Behandlung von Menschen mit Demenz. Die Intervention kann anschließend auf weitere Krankheitsbilder übertragen werden, wie etwa Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus Typ 2 und damit zur Verbesserung der Leitlinientreue führen.   

Zeitraum: 4/2018-6/2021

QULab Kontaktperson: Jan-Niklas Voigt-Antons

Partner: Charité - Universitätsmedizin Berlin 

Förderer: G-BA