Raumfahrttechnik

NanoFF

Neuigkeiten aus der LEOP (Launch and Early Orbit Phase)

Beide Satelliten sind in sehr gutem Zustand

Veröffentlicht am 2024-01-30 10:30 UTC

Auch nach etwas mehr als zwei Wochen LEOP bzw. Inbetriebnahmephase sind die beiden NanoFF Satelliten in einem sehr guten Zustand. In den ersten Tagen der LEOP konnte eine positive Energiebilanz bestätigt und die Batterien nach dem Aufenthalt im ION Orbittransfervehikel vollständig aufgeladen werden. Beide Satelliten werden täglich in mehreren Überflügen betrieben und neben der Kommissionierung werden auch Navigationsdaten aufgenommen, um die relative Orbitdrift zu beobachten.
Das Betriebsteam arbeitet aktuell an der Inebtriebnahme des Lagebestimmungs und -regelungssystems. NanoFF B konnte bereits erfolgreich eine gezielte Ausrichtung zur Sonne vornehmen.

NORAD IDs

Veröffentlicht am 2024-01-30 10:30 UTC

NanoFF A - NORAD ID 58810
NanoFF B - NORAD ID 58755

Kurz nach der Separation (2024-01-12 für NanoFF B und 2024-01-16 für NanoFF A) konnten wir mit Hilfe unserer GNSS-Daten bestätigen, dass es sich bei den oben genannten Objekten um die NanoFF-Satelliten handelt.

Two Line Elements (TLE) für NanoFF B

Veröffentlicht am 2024-01-09 20:30 UTC

Die vorläufigen TLE für NanoFF B:

1 99999U 24000XX  24010.21910573  .00000000  00000-0  33105-5 0  9993
2 99999  97.6457  79.4258 0017058 106.5628  73.1545 15.01768915    07

Separation der Satelliten

Veröffentlicht am 2024-01-09 08:30 UTC

NanoFF B wird am 2024-01-10 um 05:15 UTC vom ION Orbittransfervehikel ausgeworfen.
Die Separation von NanoFF A ist für den 2024-01-11 um 05:38 UTC geplant.

Für das Tracking können vorerst die TLEs von ION (ID 58469) verwendet werden. Nach der Separation werden die Satelliten alle 60s ein Bakensignal im UHF Band auf der Frequenz 435,950 MHz aussenden. Dabei werden die Rufzeichen DP0NFA und DP0NFB in Morsecode in CW über FM (F2A) übertragen. Die Aussendung des Bakensignals wird planmäßig im Erstkontakt der Satelliten abgeschaltet, danach können Telemetrieübertragungen über Europa von den Satelliten empfangen werden. Weitere Informationen zum Empfang der Satelliten sind hier zu finden.

Projektübersicht

ProjektnameNanosatelliten im Formationsflug (NanoFF)
AnsprechpartnerSascha Kapitola
Förderung durchBundesministerium für Wirtschaft und Energie
Förderkennzeichen50 RU 1803

Das Projekt NanoFF knüpft nahtlos an der Phase B Studie NanoFF-DeKon an und ist ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gefördertes Vorhaben. Dabei soll ein 2U-CubeSat mit Antriebssystem entwickelt werden. Nach der erfolgreichen Qualifikation des Satelliten sollen zwei Flugmodelle in einen sonnensynchronen Orbit gestartet werden um dort Formationsflugmanöver durchzuführen. Das primäre Missionsziel ist das Fliegen eines Helixorbits. Dabei können die Satelliten beliebig auf ihren Bahnen verschoben werden, um den Abstand zu verändern und unterschiedliche Anwendungsszenarien zu demonstrieren. Im Rahmen der Mission sollen weitere Formation eingenommen werden, bei denen der eine Satellit auch autonom seine relative Position zum Zweiten halten soll.

Der Satellit wird, der CubeSat-Spezifikation entsprechend, eine Masse von 2,67 kg und Abmaße von 100 x 100 x 227 mm³ aufweisen. Er ist in drei ungefähr gleich große Bereiche unterteilt (Antrieb 0.6U, Bus 0.7U, Nutzlast 0.7U), von denen sowohl Bus als auch Nutzlast vollredundant ausgeführt sind. Zur Generierung der notwendigen Energie kommen bei NanoFF entfaltbare Solarpaneele zum Einsatz. Diese wurden am Fachgebiet entwickelt und sollen im Rahmen von NanoFF im Orbit verifiziert werden. Für die zum Formationsflug benötigte hochpräzise Lageregelung kommen Reaktionsräder und Magnetorquer sowie eine Kombination aus Stern-, Sonnen-, Magnetfeld- und Drehratensensoren zur Lagebestimmung zum Einsatz. Die Kommunikation zum Boden wird im S- und UHF-Band abgewickelt.

Als Nutzlast wird jeder Satellit ein Kamerasystem mit vier schmalbandigen Spektralkanälen fliegen, wobei beide Satelliten möglicherweise mit unterschiedlichen optischen Filtern ausgestattet sind. Dies würde eine größere Bandbreite an wissenschaftlichen Daten ermöglichen. Das Kamerasystem wird radiometrisch kalibriert, die Bodenpixelauflösung ist 39 m mit einer Schwadbreite von mehr als 160 km bei einem 575 km SSO. Für den Download aller erzeugten Daten wird ein S-Band-Sender verwendet.